Der gerade auf der Jahresversammlung in Traunstein wiedergewählte erste Vorsitzende der Schwalbe, deutsche Vereinigung für Problemschach, ist auf diesem Gebiet mit allen Wassern gewaschen – das zeigt sich nicht nur an der beeindruckenden Liste der Problemgattungen, für die er den Titel “Internationaler Preisrichter der FIDE” trägt: #n, Studien, S#, H#, Märchenschach, Retros und Schachmathematik.
Gleichzeitig ist er auch noch Chefredakteur von feenschach, arbeitet an der Problemkiste mit, um nur einige wesentliche regelmäßige Schach-Aktivitäten neben seiner Funktion bei der Schwalbe zu nennen.
Dass er dabei nicht allzu häufig zum Komponieren kommt, liegt nahe: Heute meistens (und auch da sehr erfolgreich) auf Schachtagungen, häufig im Team mit bernd ellinghoven und Hans Peter Rehm.
Aus seiner Jugendzeit möchte ich heute ein Stück vorstellen, das recht harmlos ausschaut, aber wahrscheinlich die Erstdarstellung einer eindeutigen Beweispartie mit zwei thematisch zusammenhängenden Lösungen bildet. Dabei ist auch nicht wichtig, dass man gelegentlich das Gerücht hört, zunächst habe er nur eine Lösung intendiert, die zweite habe sich beim Prüfen gefunden…
Die neun erforderlichen weißen Züge sind direkt im Diagramm zu sehen, bei Schwarz ist nur ein offensichtlicher Zug (f7-f6) geschehen. Also muss Schwarz “irgendwie” sieben Züge machen, die keine Spuren hinterlassen. Springer- oder Turm-Pendel kommen dazu nicht in Frage, also bleibt nur der schwarze König, der auf Wanderschaft gehen muss, um schließlich wieder nach Hause zurück zu kehren.
Für diesen Rundlauf stehen prinzipiell zwei Drehrichtungen zur Verfügung – und nicht sehr überraschend werden beide genutzt:
Problemkiste 1983
Beweispartie in 8,5 Zügen, 2 Lösungen (16+16)
Die neun erforderlichen weißen Züge sind direkt im Diagramm zu sehen, bei Schwarz ist nur ein offensichtlicher Zug (f7-f6) geschehen. Also muss Schwarz “irgendwie” sieben Züge machen, die keine Spuren hinterlassen. Springer- oder Turm-Pendel kommen dazu nicht in Frage, also bleibt nur der schwarze König, der auf Wanderschaft gehen muss, um schließlich wieder nach Hause zurück zu kehren.
Für diesen Rundlauf stehen prinzipiell zwei Drehrichtungen zur Verfügung – und nicht sehr überraschend werden beide genutzt:
1.e4 f6 2.Le2 Kf7 3.Lg4 Kg6 4.Lh3 Kg5 5.f4+ Kh6 6.Kf2 Kg6 7.Kg3 Kf7 8.Kh4 Ke8 9.Dh5+ und
1.f4 f6 2.Kf2 Kf7 3.Kg3 Ke6 4.Kh4 Kd5 5.e4+ Kd6 6.Le2 Ke6 7.Lg4+ Kf7 8.Lh3 Ke8 9.Dh5+.
Selbstverständlich wiederholen sich die weißen Züge komplett, aber abgesehen vom Schachgebot am Ende der Lösung tauchen sie alle an unterschiedlicher Stelle im Lösungsverlauf auf. Sehr schön, dass beide möglichen “Eröffnungen” die Lösung einleiten.
Eine nette Kleinigkeit, die auch heute noch zu gefallen weiß – zeigt sie einmal Schachfreunden, denen ihr Retros näher bringen wollt!