Am Freitag hatte ich auf den neuen Lesestoff besonders bei Schwalbe und feenschach hingewiesen – und natürlich gibt es in den Heften ebenso wie im Probleemblad auch wieder interessante Lösungsbesprechungen.
Aus einer in feenschach, nämlich aus Heft 203 für die Urdruckserie in f-196, komme ich heute zurück; ich möchte die einzige Beweispartie aus f-196 hier vorstellen.
10611 feenschach Nov.-Dez. 2012
Beweispartie in 17 Zügen (14+13)
Wenn wir wie üblich erst einmal die offensichtlichen Züge zählen, kommen wir nicht allzu weit: nur drei bei Weiß, und auch bei Schwarz sehen wir nur neun (0+0+3+1+3+2), also ist offensichtlich nicht viel festgelegt?
Aber irgendwie müssen doch die Züge determiniert sein – und da hilft es einfach, auch nach den fehlenden Steinen sowie den Schlagfällen zu schauen. Und dann wird es schon deutlich einfacher mit dem Lösen.
Beginnen wir mit Schwarz: Dort fehlen nur drei Bauern. Dabei kann der Doppelbauer auf der c-Linie entweder durch [sBd7] oder [sBb7] entstanden sein. Im ersten Fall müsste Schwarz auf d3 eine Figur geopfert haben, die dann durch die Umwandlung des [sBe7] ersetzt worden wäre – diese Reihenfolge ist erforderlich, da sonst der e-Bauer nicht hätte zur Umwandlung gelangen können. In dem Falle haben wir also „mindestens“ das Phoenix-Thema bei Schwarz und können das Ceriani-Frolkin-Thema schon von vorn herein ausschließen.
In diesem Fall müsste Weiß die beiden [sBa7] und [sBb7] geschlagen haben. Da auch hier nur Bauern fehlen, müssen die beiden sich umgewandelt haben, da die Doppelbauern bei Schwarz ja nicht durch Schläge von Bauern hätten entstehen können. Wenn wir das annehmen, so hätten wir vier Züge Zeit, die beiden schwarzen Doppelbauern entstehen zu lassen.
Aber wir haben ja auch noch eine andere Möglichkeit, nämlich dass [sBd7] auf d3 geschlagen worden ist, der Doppelbauer c7/c6 durch b7xc6 entstanden ist.