Hinweis zum Retro der Woche 45/2013

Michel Caillaud weist zu Recht darauf hin, dass nicht alle Springerbewegungen im Retro der Woche 45/2013 eindeutig sind; er schreibt:

The retroplay doesn’t look unique in the problem posted on your blog :
2.Sh5-g7 Sg7-e6+ 3.Sf4-h5 e5-e4 4.Se6-f4 Sf3-g5 5.Sg5-e6+ Sd4-f3
and also
4.Se6-d4 Sf3-g5 5.Sg5-e6+ Sd4-f3
and also
7.Sc8-e7 Se7-c6+ 8.Sb6-c8
seem possible alternatives.
Of course, the answer to the stipulation is still correct, but the claim of unique retroplay doesn’t stand.

Retro der Woche 45/2013

Vor ein paar Tagen ist mir wieder mein „alter“ Preisbericht der Schwalbe-Retros für das Jahr 2002 (Die Schwalbe Heft 213, Juni 2005, S. 131ff) in die Finger gefallen, und eine Aufgabe daraus möchte ich heute vorstellen, die mir auch heute noch als ein klassisches Retro sehr gut gefällt.

Alexander Zolotarew
Die Schwalbe 2002, 3. Preis
Kann Weiß in einem Zug mattsetzen? (14+13)

 

Natürlich sieht man auf den ersten Blick das mögliche Matt D:g5# — wenn denn Weiß am Zug ist, wenn also Schwarz einen letzten Zug hatte. Damit könnte man die Frage in der Forderung auch etwas allgemeiner formulieren: „Wer ist am Zug?“ oder „#1?“

Beginnen wir mit der üblichen Untersuchung der Schlagfälle, so sehen wir sehr schnell, dass die beiden schwarzen Doppelbauern die fehlenden weißen Steine erklären, dass wBf4 von d2 kommt (zwei Schlagfälle) und einer der weißen h-Bauern der [wBg2] ist. Damit sind alle Schlagfälle erklärt.

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Retro der Woche 44/2013

Die Auswahl der heutigen Aufgabe habt ihr meiner Richter-Tätigkeit für das FIDE-Album 2010-2012 zu verdanken.

„Wie das? Das Stück gehört doch nun wahrlich nicht mehr zur Album-Periode?“ Richtig – aber gelegentlich muss man doch etwas intensiver nach Vorgängern suchen, und in diesem Fall bin ich fündig geworden: Unser heutiges Stück nimmt eine Einsendung für das neue Album recht deutlich vorweg.

Satoshi Hashimoto
StrateGems 1999, 5. Preis
Beweispartie in 15,5 Zügen (14+15)

 

Die übliche Zählung der offensichtlichen weißen und schwarzen Züge hilft hier nicht viel weiter: Bei Weiß sind nur vier, bei Schwarz immerhin neun Züge sichtbar. Schauen wir uns nun also an, welche Steine fehlen – Umwandlungsthematik können wir wegen der 16 Bauern sofort ausschließen.

Bei Schwarz fehlt die Dame, bei Weiß ein Springer und der weißfeldrige Läufer – und der ist besonders wichtig, da er „zu Hause“ auf f1 geschlagen werden musste.

Das wird sicherlich der Springer erledigt haben, und dabei hat er auch sofort den fehlenden weißen Springer mit beseitigt; das geht in weiteren vier Zügen – passt doch, da sind immer noch zwei übrig!?

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Eine Woche noch

habt ihr Zeit, euch an den Thematurnieren der Schwalbe und feenschach zur Feier der runden Geburtstage von Hemmo Axt, Zdravko Maslar und Hans Peter Rehm zu beteiligen.

Ich bin ja Direktor der beiden letztgenannten Turniere und verrate sicher nicht zu viel, wenn ich sage, dass zu beiden Turnieren bereits Retros eingeschickt worden sind, was mich natürlich besonders freut.

Der Einsendeschluss ist der 30. Oktober 2013, die Ausschreibungen der Turniere findet ihr auch hier im Blog.

Viel Spaß und Erfolg!

Retro der Woche 43/2013

Diese Woche gehen herzliche Glückwünsche nach Mülheim an der Ruhr: Dort feiert am heutigen Sonntag Bernd Gräfrath Geburtstag. Alles Gute für dein neues Lebensjahr wünsche ich dir auch im Namen aller Leser des Retroblogs!

Bernd ist (problem)schachlich breit interessiert und engagiert: Viele kennen seine schachgeschichtlichen und schachphilosophischen (da trifft sich Beruf und Hobby!) Artikel, die er in letzter Zeit beispielsweise in feenschach veröffentlicht hat, er ist ein ausgezeichneter Literaturkenner und natürlich, deshalb beschäftige ich mich hier mit ihm, ein hervorragender Retro-Spezialist.

Viele kennen sicher seine Rubrik in The Problemist, wo er in jeder Ausgabe drei Retros vorstellt und diskutiert – für jeden Retrofreund ein MUSS und ein Genuss. In diesem Jahr ist er Preisrichter für die Retro-Urdrucke der Schwalbe und seit 2010 Internationaler Preisrichter der FIDE für Retros.

Sein kompositorisches Spezialgebiet sind Beweispartien mit Märchenbedingungen, die die Realisierung von Themen ermöglichen, die orthodox nicht darstellbar sind; ein Beispiel habe ich herausgesucht.

Bernd Gräfrath
Die Schwalbe 2008, Günter Lauinger gewidmet
Beweispartie in 8 Zügen, Schlagschach (10+12)

 

Beim Schlagschach (die genauen Regeln finden sich hier im Blog-Lexikon) muss bekanntlich ein möglicher Schlag immer ausgeführt werden; Könige verlieren ihre königliche Eigenschaft und dürfen geschlagen und erwandelt werden.

Gewöhnlich finde ich Schlagschach-Beweispartien recht schwer zu lösen: gerade wegen der häufig vielen Schläge, die natürlich leicht Spuren auf dem Brett verwischen. Diese Aufgabe erscheint mir aber recht leicht zu sein.

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Retro der Woche 42/2013

Interessant finde ich Aufgaben, bei denen die Forderung mit der Ergänzung von Material zu tun hat. Ziemlich populär sind Illegal Clusters, die ich im Retro der Woche 48/2012 bereits vorgestellt habe: Dort geht es um das Einfügen von Material zu einer illegalen Stellung, die durch Entfernen eines jeden Steins (außer den Königen) legal wird.

Sehr attraktiv sind auch Aufgaben mit der einfachen Forderung „Füge ein“ – hierbei muss dann eine legale Stellung erreicht werden. Unterscheiden kann man hierbei durch die Angabe von Anzahl, Steinen, Farbe oder Feldern: Je weniger Angaben erforderlich sind, umso interessanter sind meist die Aufgaben.

Ein relativ einfach zu lösendes, aber wie ich finde sehr hübsches Beispiel für diese Aufgabenart möchte ich heute vorstellen:

Werner Keym
Economy Records in ‘Add Unit(s)’ Problems 21.8.2011
Ergänze einen Stein (11+1)

 

Weder Stein noch Farbe noch Einsetzungsfeld ist angegeben, also sollten wir zunächst einmal die Stellung genauer betrachten, um vielleicht ein paar Hinweis daraus abzuleiten, wie wir die Einsetzungsmöglichkeiten einschränken können.

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Nachlese Schwalbe-Tagung 2013

Kurz möchte ich noch vom Schwalbe-Treffen in Sindelfingen (3. bis 6. Oktober 2013) berichten; eine Information zu den ersten Vorträgen am Donnerstag und Freitag hatte ich hier ja schon gegeben.
Das Sonnabend-Programm begann mit dem obligatorischen Empfang im Rathaus durch den ersten (und Sport-) Bürgermeister Christian Gangl und einem ersten Überblick über die Stadt anhand eines Modells im Foyer des Rathauses.
Dann ging es in zwei Gruppen in den Regen, der zum Glück aber im Laufe des Vormittags nachlies. Ich hätte in Sindelfingen (Daimler-Stadt!) nicht mit solch einer Altstadt, nicht mit so vielen alten Fachwerkhäusern gerechnet!
Von der Hauptversammlung am Nachmittag sind im Wesentlichen folgende Ergebnisse berichtenswert:

  • Auch die Schwalbe wird sich mit SEPA beschäftigen müssen: Der Kassenwart stellte die Auswirkungen anschaulich vor. Eine Zusammenfassung findet ihr im Netz.
  • Nach intensiver Diskussion wurde eine neue Satzung der Schwalbe verabschiedet; inhaltlich gibt es keine wesentlichen Änderungen gegenüber der alten, es handelt sich mehr um formale Anpassungen und genaueren Beschreibungen der heute schon gelebten Prozesse.
    Ich vermute, die Satzung wird sehr bald auf der Schwalbe-Seite zu finden sein
  • Das nächste Treffen findet vom 3. bis zum 5. Oktober 2014 in (der Nähe von) Dresden statt; es wird organisiert von Frank Reinhold. Merkt euch den Termin bitte schon einmal vor!

Schließlich möchte ich Hubert Gockel für die hervorragende Organisation dieser wieder einmal sehr schönen Tagung ganz herzlich danken!