Es ist schon sehr bemerkenswert, wenn in einem Kompositionsturnier, das für alle Problemarten offen ist, ein Retro ganz vorn landet, besonders, wenn es sich um logische, neudeutsche Thematik handelt.
Das ist nun gerade Manfred Rittirsch in der Gruppe B des Hans Peter Rehm Jubiläumsturniers von feenschach und Die Schwalbe anlässlich seines 70. Geburtstags gelungen (Preisrichter: der Jubilar zusammen mit bernd ellinghoven) – herzlichen Glückwunsch, Manfred!
Worum ging es in dem Turnier? Um die Darstellung des „Rehmers“ in möglichst origineller Form.
Manfred Rittirsch
Rehm-70 Jubiläumstunier, Gruppe B, 2014, 1. Preis
Beweispartie in 11,5 Zügen (14+15)
Der Erfinder und Jubilar erläutert selbst das Thema im Preisbericht:
Der Einfall seinerzeit (1990) war nicht die Umgehung einer Linienfigur durch eine andere, um im Vergleich zum Probespiel die richtige Reihenfolge zweier Linienfiguren mit gleicher Zugart herzustellen, sondern diese Umgehung durch einen antikritischen Zug der am Schluss „vorderen“ Figur auf der Themalinie erst zu ermöglichen.
Eine „richtige“ Reihenfolge kann sinnvoll als solche nur genutzt werden, wenn beide Figuren dann längs der Themalinie „nach vorn“ verwendet werden, was nur durch einen Bahnungszug der vorderen Figur für die hintere möglich ist.
Damit ergeben sich als Bestandteile des Themas:
1. Antikritikus der Figur, die am Schluss „die vordere“ werden soll.
2. Periführung (um die andere Figur „hinter“ die kritisch ziehende zu bringen).
3. Bahnungszug der „vorderen“ Figur.
Inzwischen akzeptiert man die Bestandteile 2. & 3. als Rehmer (schon das war zur
Entstehungszeit wohl eher selten dargestellt), und spricht von „vollständigem Rehmer“, wenn 1. hinzukommt. 2. setzt voraus, dass ein Probespiel vorhanden ist, in dem die eine Themafigur auf der falschen Seite der anderen landet, was durch die Periführung korrigiert wird. Ein Rehmer wirkt besonders eindrucksvoll, wenn die umgehende Figur auf der Themalinie auf der falschen Seite der anderen startet.
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