Einladung zum WCCC 2015

Der 58. World Congress on Chess Compositon (WCCC), wie immer verbunden mit der World Chess Solving Championship (WCSC), die nun zum 39. Male ausgetragen wird, findet dieses Jahr in Polen, genauer gesagt in Ostroda (etwa 200 Kilometer nördlich von Warschau) statt.

Der Termin liegt in diesem Jahr vergleichsweise früh: Offizieller Anreisetag ist Samstag, der 1. August; der Kongress endet am Freitag, den 7. August, wobei der folgende Sonnabend der offizielle Abreisetermin ist.

Das Programm mit Hinweisen zu den Anmeldeformalitäten und Hotelpreisen findet ihr natürlich im Internet zum Download.

Wechsel bei “Schach”

Bei der Zeitschrift Schach gibt es einen Wechsel des Redakteurs für die Rubrik “Probleme und Studien”: Nachdem diese lange hervorragend von Udo Degener geleitet worden war, geht sie mit dem Aprilheft 2015 an Franz Pachl über, der als großmeisterlicher Komponist, aber auch als Spaltenleiter und Buchautor sicherlich allen gut bekannt ist.

Bis Ende letzten Jahres hat Franz die großartige und international angesehene Problem-Rubrik der ROCHADE-EUROPA geleitet. Mit dem Herausgeberwechsel wurde nun diese Spalte erst ohne Vorankündigung eingestampft und dann unter neuer Leitung “wiederbelebt” — wenn man das noch eine “Problemspalte” nennen mag, in der nun ein paar Nachdrucke ohne Quellenangabe (!) aufgewärmt werden.

Franz freut sich für “Schach” natürlich auf gute Urdrucke (speziell auf orthodoxe Zwei-, Drei- und Mehrzüger); schickt sie an Franz Pachl, Ungsteiner Straße 12, D-67067 Ludwigshafen oder per Mail an fpa.levinho(at)web.de.

Retro der Woche 10/2015

Zur Zeit arbeite ich gerade am Preisbericht 2014 für die französische Zeitschrift Phénix, und da ist es auch mal wieder interessant anzuschauen, was dort in der Vergangenheit publiziert wurde.

15 Jahre vor meinem Berichtszeitraum erschien dort unser heutiges Retro der Woche, und diese Aufgabe fasziniert mich immer wieder — euch wird sie auch gefallen, da bin ich mir sicher!

Michel Caillaud
Phénix 1999, 1. Preis
Beweispartie in 25,5 Zügen (15+13)

 

Auch wenn nicht allzu viele Züge direkt offensichtlich erscheinen, können wir den dann nahe liegenden Gedanken „Umwandlungen“ schnell ad acta legen, wenn wir uns die Schlagbilanz anschauen: Bei Weiß fehlt nur die Dame, die offensichtlich auf f6 geschlagen wurde. Für den einzig fehlenden Bauern, [Bb7] bleibt nun kein notwendiges Schlagobjekt, da er wegen des wBb2 nicht auf seiner Linie schlagfrei umwandeln konnte.

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Kleine Problemschachtreffen

Samstage sind immer hervorragend geeignet für Problemschach-Treffen: So findet regelmäßig, jeweils am zweiten Samstag im Monat, das Treffen des mpk (Münchener Problemkreis), der schon über 50 Jahre alt ist, in Haar bei München statt.

Aber es gibt natürlich auch gelegentlich kleinere, nicht offizielle Treffen: So heute in Neuss bei Hans-Peter Reich und auch in Kiel bei Hartmut Laue. Das ist doch herrlich, bei einem Stück Kuchen, einer Tasse Kaffee gemütlich über Schachprobleme zu diskutieren, gemeinsam unserem herrlichen Hobby zu frönen.

Vielleicht macht ihr das ja auch einmal in eurer Umgebung: Ein toller Nachmittag ist garantiert!

Gerd Wilts hat Geburtstag

Herzliche Glückwünsche nach München an Gerd Wilts zu seinem heutigen Geburtstag und im Namen aller Leser hier alles Gute für das neue Lebensjahr!

Gerds Verdienste um das Problemschach, speziell unser Lieblingsgebiet kann man gar nicht in wenigen Sätzen zusammenfassen, drum beschränke ich mich auf einige Stichpunkte: Er hat 1991 zusammen mit Andrej Frolkin das Buch Shortest Proof Games — The Rubik’s Cube of a Chess Player veröffentlicht, das stark zur Popularisierung dieses heutigen Hauptgebietes der Retroanalyse beigetragen hat, er hat die PDB aufgebaut und weiterentwickelt, er betreibt sie ebenso wie die Website der Schwalbe — leider kommt er neben diesen Aktivitäten sowie Familie und Beruf viel zu selten zum Komponieren und Richten.

Eine kleine, sehr hübsche Aufgabe von ihm soll euch zum Selbstlösen anregen:

Gerd Wilts
Phénix 1998
Letzte 16 Einzelzüge? (9+9)

 

Die fehlenden schwarzen Steine sind bereits durch die drei weißen Bauern c7, e3 und f3 erklärt, daher kommen wBa7 und wBc6 schlagfrei von a2 bzw. c2. Damit sind auch die schwarzen Schläge prinzipiell klar: neben fxg und exd6 müssen die sBa6a5c5 ihre weißen Kollegen durchlassen; dafür benötigen sie zusammen fünf Schläge.

Damit ist auch klar, wer mit der Rücknahme beginnt:

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Retro der Woche 09/2015

Am heutigen Sonntag gehen herzliche Geburtstag-Glückwünsche nach Meisenheim am Glan, sie gelten Werner Keym. Lieber Werner, auch im Namen aller Leser dieses Blogs wünsche ich dir für dein neues Lebensjahr alles Gute!

Natürlich bietet es sich an, hier eine Aufgabe des Jubilars zu bringen — das mache ich aber heute nicht, denn bereits in der letzten Woche hatte ich hier eine tolle Aufgabe von Werner, die den ersten Preis im Schwalbe-Informalturnier 2008 erhalten hat, vorgestellt.

Statt dessen stelle ich eine Aufgabe vor, die sehr eng mit Werner Keym verbunden ist: Nicht nur wegen der Widmung.

Kostas Prentos & Andrej Frolkin
Die Schwalbe 2006, 1. Preis, Werner Keym gewidmet
Beweispartie in 26 Zügen (10+14)

 

Sofort fällt im Diagramm das Doppelschach gegen den weißen König auf: Das kann nur durch zurück d4:e3ep++ e2-e4, L–f5+ aufgehoben werden — damit haben wir schon mal die noch erforderliche Zügezahl für unsere Lösung verkürzt.

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The Macedonian Problemist

The Macedonian Problemist hat viele neue Kompositionsturniere ausgeschrieben, darunter auch zwei Retro-Turniere:

Formalturniere zum Gedenken an den im Januar verstorbenen Gligor Denkovski, darunter auch ein Turnier für orthodoxe Beweispartien, die Switchback-Manöver zeigen. Einsendeschluss ist der 1. September 2015; Preisrichter ist Bernd Gräfrath.

Die Retros in The Macedonian Problemist waren bisher immer dem Märchenschach zugeschlagen gewesen, nun gibt es ein eigenes Retro-Informalturnier für das Jahr 2015; eventuell wird es verlängert bis 2016. Preisrichter ist hier Hans Gruber.

Einsendungen für beide Turniere schickt ihr an Zoran Gavrilovski (mprobl(at)yahoo.com), P. fah 137, MK-1001 Skopje, Mazedonien.

Hinweise zu allen anderen Turnieren von The Macedonian Problemist findet ihr im Netz.

Retro beim DSB

Auf der Homepage des Deutschen Schachbundes (etwas nach unten scrollen und noch vor dem Verweis auf die Weltschachvereinigung — so gehört sich das!) stellt Wilfried Seehofer regelmäßig Schachprobleme vor und macht damit tolle Werbung für unser Hobby und für “unseren” Landesverband im DSB, die Schwalbe.

In dieser Woche nun hat Wilfried dort erstmals ein Retro vorgestellt:

William A. Langstaff
Chess Amateur 1922
Matt in 2 Zügen (5+3)

 

Das ist für den bisherigen “Nur-Partie-Spieler” sicherlich eine tolle Herausforderung; der Redakteur wirbt auch dafür, wenn man das Stück nach einer halben Stunde nicht lösen könne, solle man doch die Lösung nachschauen.

Und für die Leser dieses Blogs ist das natürlich ein lustiger Zufall, dass sowohl dieses Stück als auch das selbstverständlich viel kompliziertere aktuelle Retro der Woche sich mit partieller Retroanalyse beschäftigen.

Euch verrate ich hier die Lösung selbstverständlich nicht: Viele kennen sicherlich diese Aufgabe, und die anderen werden sie schnell durchschaut und gelöst haben. Und wenn nicht: Ihr wisst ja, wo ihr nach einer halben Stunde die Lösung finden könnt…