Zeitschriften

Extrem pünktlich sind wieder zwei Ausgaben von Problemschachzeitungen erschienen:

Bereits am 30. September (!) verteilte bernd ellinghoven in Güstrow das Oktoberheft der Schwalbe. Neun Retro-Urdrucke findet ihr hier, gleich drei kleinere Aufsätze im Umfeld der Retroanalyse, und auch der Glückwunsch-Beitrag zum 75. Geburtstag von Klaus Wenda kommt natürlich nicht ohne eine einschlägige Aufgabe aus.

Wie immer pünktlich zum Quartalsbeginn wurde die neueste Ausgabe von Problemas (Nummer 16) veröffentlicht, sie kann über die Homepage der SEPA (Sociedad Española de Problemistas de Ajedrez) kostenfrei gelesen bzw. heruntergeladen werden. Auch sie enthält traditionell mehrere Retro-Beiträge: Dieses Mal den Preisbericht zum Joaquim Crusats 50-Turnier sowie zwei Artikel vom Jubilar sowie von Andrej Frolkin.

Beide Hefte werdet ihr euch sicher nicht entgehen lassen wollen — viel Spaß bei der Lektüre!

Retro der Woche 40/2016

Auf der Schwalbe-Tagung in Güstrow habe ich am gestrigen Samstagabend einen kleinen Vortrag zum Thema „Retro-Retraktoren“ gehalten. Den kurios erscheinenden Titel muss ich kurz erklären: Bei vielen Verteidigungsrückzügern (VRZ) zeigt die Lösung interessantes strategisches Spiel, das das „Rückwärts-Ziehen“ natürlich ausnutzt -– echte Retroanalyse ist jedenfalls oft kaum Inhalt der Aufgaben.
Andererseits gibt es auch VRZs, bei denen die Lösung stark von der Retroanalyse der Stellungen abhängt. Einige solcher Aufgaben, die den Retro-Charakter der Lösung besonders betonen, habe ich gestern im Vortrag präsentiert; ein recht einfaches, aber sehr instruktives Beispiel möchte ich heute hier vorstellen.

Joaquim Crusats & Andrej Frolkin
Quartz 2010
-3 & #1, VRZ Proca (11+9)

 

Wir erinnern uns: Beim Verteidigungsrückzüger nehmen beide Seiten abwechselnd legal einen Zug zurück. Weiß versucht, die Vorwärtsforderung (hier also ein Matt in einem Zug) vor in unserem Fall drei Zügen zu erreichen, d.h. nach der Rücknahme seines dritten Zuges will er in einem Zug mattsetzen können. Schwarz versucht dies zu verteidigen. Beim Typ Proca bestimmt die zurücknehmende Partei, ob ihr Zug einen Schlag beinhaltete und welcher gegnerische Stein geschlagen wurde – natürlich unter Beachtung der Legalität der Stellung.

Schauen wir uns nun die Diagrammstellung etwas genauer an.

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