Problemas Januar 2017

Eben erst ist mir aufgefallen, dass ich in der Übersicht neu erschienener Zeitschriften die Januarausgabe von Problemas vergessen hatte, die natürlich wieder gewohnt pünktlich am 30. Dezember zum Download erschienen war.

Wie immer ist auch diese Ausgabe für jeden Retrofreund höchst interessant; besonders ans Herz legen möchte ich euch darin den Beitrag von Roberto Osorio: “Motivation: the underlying contents in SPGs”. Viel Spaß dabei!

Retro der Woche 02/2017

Rustam Ubaidullajew ist einer meiner Lieblings-Beweispartiekomponisten, da er immer interessante Ideen ein wenig abseits des Mainstream sehr elegant aufs Brett zaubert.

So auch das heutige Stück, dessen Inhalt man beim Blick aufs Diagramm wohl noch nicht sofort erkennen oder erraten wird?

Rustam Ubaidullajew
feenschach 2004 – für Anna – 4. Preis
Beweispartie in 23 Zügen (16+15)

 

Nur ein einziger Stein fehlt: [Bg7] wurde von [Bh2] geschlagen. Damit wissen wir schon, dass [Bg7] gezogen haben muss – und damit sind wir schon beim Betrachten der sichtbaren erforderlichen Züge im Diagramm.

Bei Schwarz ist es erst einmal einfach: [Ke8] brauchte wegen seines Umweges über f8 mindestens acht Züge bis d1. Ferner hatten wir schon gesehen, dass [Bg7] gezogen hat. Damit [Ke8] seine heimatlichen Gefilde verlassen konnte, musste auch [Lf8] ziehen und schließlich wieder nach Hause zurückkehren. Damit haben wir elf schwarze Züge erklärt – zwölf sind noch frei!

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Paul Răican 60

Herzliche Glückwünsche gehen zum runden Geburtstag heute an Paul Răican, der vielen von euch als Herausgeber von quartz bekannt ist — erst vor ein paar Tagen ist wieder eine Ausgabe erschienen.

Paul ist ein unglaublich phantasievoller Autor speziell von Märchenschachaufgaben, und häufig macht er auch einen Ausflug ins Gebiet der Retroanalyse, wo er dann ebenfalls meist im Märchen-Bereich aktiv ist.

Im letzten quartz-Heft hat er eine ältere Idee aufgegriffen, die ich euch anhand einer Aufgabe von Paul vorstellen möchte.

Paul Răican nach V. I. Tacu
quartz 2016
Stellung nach dem 5. schwarzen Zug, dann #1 (29)

 

Die schwarzen Könige markieren irgendeinen Stein. Nun ist eine Beweispartie, die die Steine genau so platziert, zu finden, in der dann das geforderte Matt in einem Zug gegeben werden kann.

Versucht es einmal “zwischendurch” bevor ihr im Heft die Lösung nachschaut!

Zeitschriften

Zwischen Weihnachten und Neujahr sind einige Schachzeitschriften erschienen, die auch uns Retrofreunden wieder viel Freude bereiten können. Es lohnt also hineinzuschauen!

  • Zwei neue Hefte von feenschach (f-219 und f-220) sind erschienen, und die beiden nächsten sollen bald folgen. Hier findet ihr unter anderem Berichte vom Andernach-Treffen und dem WCCC in Belgrad, verschiedene (auch Retro-) Artikel und Vorträge sowie natürlich Urdrucke (allein 16 Retros).
  • Mit Heft 77 startet StrateGems in seinen 20. Jahrgang — herzlichen Glückwunsch dazu an Gründer und Herausgeber Mike Prcic! Neben neun Retro-Urdrucken enthält die erste Ausgabe des Jahres 2017 den Retro- und Beweispartien-Preisbericht 2015 von Thierry le Gleuher (diese Berichte finden sich schon auf der Website!) sowie die Wiederaufnahme der Artikel-Serie über “Proof Games of the Future” von Silvio Baier, Nicolas Dupont und Roberto Osorio.
  • Die von Paul Rãican herausgegebene Zeitschrift Quartz erscheint im Internet; nun hat er Heft 43 veröffentlicht. Auch hier gibt es mehrere Retro-Preisberichte und -Artikel — reichlich und interessanten Lesestoff also!

Viel Spaß beim Lesen und Lösen!

Retro der Woche 01/2017

Euch allen wünsche ich alles Gute für das neue Jahr 2017, und ich hoffe, ihr bleibt dem Blog gewogen!

Vor 50 Jahren, im Januar 1967 erschien das Stück, das ich für den heutigen Neujahrstag ausgesucht habe. Verfasser ist Luigi Ceriani, einer der bedeutendsten, wenn nicht der bedeutendste Retrokomponist des vorigen Jahrhunderts. In seinem Stück sind nicht alle Züge ganz eindeutig, wohl aber die genaue Struktur der Lösung.

Luigi Ceriani
Europe Echecs 1967 Lob
Löse die Stellung auf (12+13)

 

Beginnen wir wie üblich mit der Analyse der Schlagfälle: wBe6 ist der ursprüngliche [Bh2], womit alle fehlenden schwarzen Steine bereits erklärt sind. Er kann nämlich nicht von c2 kommen: Dann benötigte er zwar nur zwei Schlagfälle, aber dann müssten auch Bb6 und Bc6 je einmal geschlagen haben – das ist aber bei 13 auf dem Brett stehenden schwarzen Steinen unmöglich.

Damit ist auch klar, dass sBb5 bis e5 die [Ba7] bis [Bd7] sind: wBb6 und wBc6 können nicht geschlagen haben, also kann sBe5 nicht [Bg7] (und sBg5 nicht [Bh7]) sein, da dann nicht beide genannten weißen Bauern befreit werden könnten.

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