feenschach-Urdrucke

Wegen einer Erkrankung von bernd ellinghoven — auch von hier aus alles Gute für dich, bernd! — verzögert sich der Druck der feenschach-Hefte f-235 bis f-238. Die Urdruckteile der Hefte f-236 und f-238 stehen auf der feenschach-Seite zum Download bereit.

Zusätzlich gibt es dort noch ein Retrosonderlösungsturnier mit vielen interessanten Preisen.

In den drei Wettbewerben gibt es allein 37 Retros: Damit sollte auch über die bevorstehenden Feiertage keine Langeweile aufkommen!

Viel Spaß beim Lösen und Kommentieren.

Schwalbe und Problemist

Vor ein paar Tagen ist das Dezemberheft der Schwalbe erschienen: Sie enthält natürlich viel spannenden Löse- und Lesestoff, z.B. Bericht vom Treffen in Bielefeld mit einigen Vorträgen von dort, Preisbericht, Würdigungen für Udo Degener und Pal Benkö+. Bemerkenswert ist vor allen Dingen die Heftnummer 300: Das bedeutet 50 Jahre Kontinuität bei der Erstellung der Hefte! Das ist schon bemerkenswert, und allen, die daran mitarbeiten und mitgearbeitet haben, gebührt unser aller Dank!

Zumindest in elektronischer Form habe ich auch die Novemberausgabe des Problemist erhalten; der Versand der Papierfassung scheint sich etwas zu verzögern. Auch hier gibt es wieder interessanten Lesestoff: Neben dem Urdruckteil und Bernd Gräfraths Selected Proof Games and Retros gibt es im Supplement einen wirklich “wilden” Artikel von Bernd zu Beweispartien mit den Bedingungen “SuperCirce” und (!) “AntiSuperCirce” — da ist innerhalb kürzester Zeit jede Menge auf dem Brett los!

Viel Spaß beim Lesen und Lösen! Und die Lösungen zu den Dezember-Retros könnt ihr natürlich gern an den Schwalbe-Löseonkel oder direkt an mich schicken: Von euren Kommentaren leben die Lösungsbesprechungen!

Retro der Woche 50/2019

Der Spanier Julio Sunyer (11. April 1888 – 27. November 1957) ist zwar nicht durch zahlenmäßig viele, aber durch hervorragende Retros bekannt geworden; seit den 1920er Jahren hat er großartige Retros veröffentlicht: hoch komplexe, aber auch sehr elegante. Wer kennt nicht seine Aufgabe aus The Chess Amateur 1923, wKh5, sKe8, -1(w+s), dann h#1? Nee, die Lösung schreibe ich nicht hin…

Julio Sunyer
Fairy Chess Review 1937
Matt in 2 Zügen (12+10)

 

Wie zur damaligen Zeit noch immer recht üblich versteckt sich die eigentliche Retro-Fragestellung hinter einer scheinbar rein orthodoxen Fragestellung, hier nach dem Matt in zwei Zügen. Aber allein schon die Quelle verrät ja, dass dem offensichtlich nicht so ist…

Nach dem ziemlich nahe liegenden 1.Dxa4 kann sich Schwarz mit 0-0 verteidigen – so denn die Rochade zulässig ist?! Und das ist natürlich die eigentliche Fragestellung dieser Aufgabe.

Gehen wir das Stück also wie bei Retros üblich mit einer Analyse der Schlagfälle an:

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4. RB-TT — Nachtrag zum Preisbericht

Zum Preisbericht des 4. Retroblog-Thematurniers ist ein kleiner Nachtrag erforderlich.

Wie erst jetzt auffiel, gab es einen Diagramm-Druckfehler beim zweiten Preis (wBe4 statt sBe4). Der ist nun auch im Bericht korrigiert; ladet den Preisbericht bitte bei Bedarf einfach noch einmal herunter!

Quartz Weihnachtsturnier

Vor ein paar Tagen ist die neueste Ausgabe von Quartz (Nr. 48, November 2019) erschienen. Die Ausgabe enthält unter anderem die Ausschreibung zum Quartz Weihnachtsturnier, bei dem es um c# Beweispartien geht: Unter der Bedingung “c#” ändern mattgebende Steine ihre Farbe, und die Partie wird, wenn die neue Stellung legal ist, fortgesetzt.

Der Einführungsartikel in Quartz enthält Beispiele; Einsendeschluss (per Mail an Preisrichter Paul Rãican, quarpaz1(at)yahoo.fr) ist der 1. Februar 2020.

Viel Spaß und Erfolg mit dieser interessanten Bedingung!

Retro der Woche 49/2019

Im Probleemblad-Preisbericht für die Jahre 2009 und 2010 konnte Richter Ulrich Ring eine Menge hervorragender Aufgaben auszeichnen. Die ersten drei Preise könnt ihr schon länger hier bewundern (1. Preis, 2. Preis und 3. Preis). Sie alle zeigen bemerkenswertes Umwandlungsspiel.

Unsere heutige Aufgabe aus diesem hochklassigen Turnier kommt, so viel will ich schon verraten, komplett ohne Umwandlungen aus, was man allerdings auch schnell aus dem Diagramm erkennen kann.

Roberto Osorio, Jorge Lois & Rustam Ubajdullajew
Probleemblad 2009-2010, 1. ehrende Erwähnung
Beweispartie in 19,5 Zügen (14+14)

 

Bei Weiß sehen wir nur vier (!) von zwanzig Zügen – üblicherweise würde man hier auf mehrere weiße Umwandlungen tippen, aber es sind noch alle acht weißen Bauern an Bord; Weiß muss also „nur“ seine fehlenden Steine, die Dame und einen Springer, loswerden und gleichzeitig die beiden fehlenden schwarzen Steine (Dame und ein Bauer) „entsorgen“.

Bei Schwarz erkennen wir 4+0+5+3+4+2=18 Züge – es ist also nur ein schwarzer Zug frei, der für das Loswerden eines der fehlenden schwarzen Steine (oder das Wegschlagen eines weißen abseits der sichtbaren Zugbahnen) genutzt werden kann.

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Für zwischendurch (83)

Im Oktober 2017 hatte ich hier schon etwas über Edith Elina Helen Baird (22.2.1859–1.2.1924) erzählt, die 1907 das erste Retrobuch überhaupt herausgebracht hat.

Kompositorisch hat sie sich intensiv mit Hifsrückzügern beschäftigt, und einen davon möchte ich euch am ersten Adventswochenende zwischen Spekulatius und Glühwein zum knabbern anbieten.

Mrs. W. J. Baird
The Westminster Gazette vor 1907
-1w,-1s, dann h#1 (2+4)

 

Da ist unsere “formale” Schreibweise doch deutlich knapper als die Originalforderung: “1.White played last, retract his move 2.Black retracts his last move 3.Black plays, so as to enable — 4.White to mate”

Wie immer gibt es die Lösung in einer Woche hier — und hier ist sie nun:

Lösung


R: 1.Be4xBd5 Bd4xDe3, & vor: 1.Bd5xBe4 De3-g5#

Mir gefallen besonders die “Kindergarten”-Stellung (so nannte Peter Kniest Aufgaben nur mit Königen und Bauern) und die jeweils ersten Züge im Rückwärts- und im Vorwärts-Spiel.

Retro der Woche 48/2019

Nicht sofort auf den ersten Blick sieht man, dass wir uns heute wieder mit einer Aufgabe beschäftigen, in der Umwandlungen eine große Rolle spielen – ohne allerdings hier dominante Bedeutung zu haben: Tempospiel (besser gesagt: Unmöglicher Tempogewinn oder Tempoverlust) ist hier der Haupt-Inhalt.

André Hazebrouck
Schachmati w SSSR 1978, 1. Preis
#1 (wer?) (12+11)

 

Wir sehen sofort vier Bauernschläge des Weißen (e2xd3xc4xb5 sowie f2xe3); bei Schwarz kommen wir mit zwei Bauernschlägen aus: a7xb6xc5, da ein Schlag nach c4 nicht möglich ist: Wie sollten sonst sBc4 und wBb5 aneinander vorbeigekommen sein?

Das müssen wir uns noch genauer anschauen, denn „irgendwie“ müssen ja auch die fehlenden fünf Bauern, die allesamt vom Königsflügel stammen, verschwunden sein…

Aber zuvor wollen wir uns anschauen, wie der gewaltige Knoten im Westen überhaupt aufgelöst werden kann?!

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