Oktober-Schwalbe

Beim Schwalbe-Treffen in Bielefeld (auch von hier aus nochmals ganz herzlichen Dank an Rainer und Gabi für die tolle Organisation!) gab es das Oktoberheft der Schwalbe: Wie immer viel Le/ösestoff, wobei für uns Retroleute besonders der knapp vierseitige Artikel “PRA und RS — eine seit 10 Jahren funktionierende Paarbeziehung” von Werner Keym besonders heraussticht.

Leider muss ich von einem Druckfehler berichten: In 17977 auf Seite 334 von Andreas Thoma gehört wBf7 nach g7! Sorry an Andreas und an die Löser!

Retro der Woche 41/2019

Waren wir in der letzten Woche ganz weit in er Geschichte der Retroanalyse zurückgegangen (eigentlich sehr passend zu unserem Problemschach-Lieblingsbereich!), so sind wir heute ganz „up to date“, stelle ich euch heute eine im Frühjahr dieses Jahres veröffentlichte Aufgabe vor.

Unto Heinonen
StrateGems 2019
Beweispartie in 26 Zügen (14+14)

 

Ist es modern geworden, etwaige Umwandlungen im Laufe der Lösung so gut wie möglich zu verstecken, etwa durch Wegschlagen der Umwandlungsfiguren oder der Originale, die sie dann ersetzen, macht der Autor unserer heutigen Aufgabe genau das Gegenteil: er zeigt unmissverständlich, dass es (mindestens) vier Turm-Umwandlungen gegeben hat.

Fragt man sich, welche der acht Türme im Diagramm die originalen, welche die umgewandelten sein könnten, so liegt der Verdacht nahe, dass die Türme auf der 2. bzw. 7. Reihe die Umwandlungssteine sein könnten, wie dies die Anzahl der erforderlichen Turmzüge im Diagramm minimieren würde.

Das schauen wir uns durch Nachzählen genauer an.

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Sachsentreffen 2020

Ich merke, es geht auf Weihnachten zu… So langsam kommen die ersten Termine für das nächste Jahr! Na ja, heute in einem Vierteljahr ist das nächste ja schon dieses Jahr…

Zum 30. Male findet 2020 das “Sachsentreffen” statt, das nicht nur für Sachsen ein beliebtes Ziel ist, da man dieses Wochenende immer mit einem (Kurz-) Urlaub in landschaftlich wunderschöner Gegend verbinden kann.

Im Jahr 2020 findet das Treffen vom 27. bis zum 29 März in Reinhardtsdorf-Schöna (Panoramahotel Wolfsberg) statt. Ausführliche Informationen auch zur Anmeldung könnt ihr hier ansehen bzw. herunterladen.

Retro der Woche 40/2019

Sieht man von der „Geburtstags-Aufgabe“ der letzten Woche ab, haben wir uns in den Retros der September 2019 Wochen mit höchst aktuellen Aufgaben beschäftigt.

Heute möchte ich hingegen weit in die Vergangenheit gehen, das ist heute die älteste Aufgabe, die ich hier bisher vorgestellt habe, genau 111 Jahre alt!

Der Bayer Wolfgang Hundsdorfer (* 27. November 1879 in München, † 16. Januar 1951 in Freising) ist besonders durch seine Kooperation mit dem fast auf den Tag zehn Jahre jüngeren Briten Thomas Rayner Dawson (* 28. November 1889 in Leeds, † 16. Dezember 1951 in London) für das Buch Retrograde Analysis bekannt geworden, das 1915, während des ersten Weltkriegs, in der berühmten Christmas-Serie von Alain Campbell White erschienen war. Wer über dieses Buch etwas mehr erfahren möchte, kann dies in einem Schwalbe-Artikel zum 100. Jubiläum des Erscheinens tun.

Wolfgang Hundsdorfer
Münchener Neueste Nachrichten 1908
#5 (9+12)

 

Natürlich lassen wir uns – gerade in diesem Blog, in dieser Rubrik – nicht von der Mattforderung ins Bockshorn jagen: Sicherlich gibt es hier retroanalytischen Inhalt?!

Schauen wir uns die Stellung zunächst einfach so an, als wollten wir „nur“ auflösen. Dabei wissen wir wegen der Forderung, dass Weiß am Zug ist, also Schwarz zuletzt gezogen hat.

Zunächst sehen wir, dass sLa7 wegen der schwarzen Bauern auf e7 und g7 ein Umwandlungsläufer ist. Ferner sticht der “Volet-Bauer“ (so benannt nach dem Thematurnier zum 50. Geburtstag von Thomas Volet: Ein Bauer bewegt sich in fünf „geraden“ Schlägen auf die gegnerische Bauern-Grundreihe) auf a2 hervor, der von f7 kommen muss, denn sBb4 ist [Ba7]. Demnach ist sLa7 der auf g1 umgewandelte [Bh7], und damit sind alle fehlenden weißen Steine erklärt.

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Lesestoff en masse

Gestern und heute brachte der Postbote jede Menge Lesestoff für ein Wochenende, das im Moment eher nach November ausschaut:

Das Oktoberheft von SCHACH enthält nicht nur wie immer sehr interessante Berichte und Artikel aus der Welt des Partieschachs und den großartig von Franz Pachl geleiteten Urdruckteil: In diesem Heft gibt es noch einen sechsseitigen Artikel über die Retroabteilung des letzten WCCI, speziell natürlich über Weltmeister Silvio Baier. Ich habe versucht, mit dem Beitrag Beweispartien auch Partiespielern ein wenig näher zu bringen.

Zum Schwalbe-Treffen in Bielefeld in der nächsten Woche werde ich einige Exemplare mitbringen.

Wie immer sehr pünktlich kam das vierte StrateGems Heft für dieses Jahr. Der Retro-Urdruckteil ist mit 13 Aufgaben wieder sehr umfangreich, trotzdem, wie es ja auch in anderen Zeitschriften oft zu beobachten ist, thematisch relativ beschränkt: Nur ein einziges klassisches Retro, dann vier Anticirce-Procas und acht Beweispartien (davon eine mit Märchenbedingung).

Wo bleiben nur gute “klassische” Retroaufgaben, auch mit Märchenbedingungen? Nein, das Gebiet ist garantiert noch nicht ausgeschöpft!

September-Problemist

Heute hatte ich das September-Heft des Problemist im Briefkasten, wieder mit interessantem Inhalt. Bei den “Selected Problems” stellt Bernd Gräfrath die drei erstplatzierten Beweispartien unseres gemeinsamen Geburtstagsturniers vor — und ich muss mich hier outen: Bei den “Selected Problems” studiere ich immer besonders intensiv die Studien- und Selbstmatt-Abteilungen, geführt von meinem “Geburtstags-Vetter” John Nunn bzw. Hartmut Laue.

Der Urdruckteil enthält drei Retros, eines mit einer Bedingung, die in einem Artikel vorgestellt wird: ‘Shrinking Men’ Gains a New Composer von Paul Bissicks — und dieser new composer ist Bernd Gräfrath.

Hier im Blog hatte ich die Bedingung “Growing Men” bereits vorgestellt und dafür eine knappe Definition gegeben: „Die Folge der Zuglängen jedes einzelnen Steins ist monoton wachsend.“ Nun ist auch schon klar, wie die “Shrinking Men” definiert sind: Ganz analog, nämlich „Die Folge der Zuglängen jedes einzelnen Steins ist monoton fallend.“

Dieser Themenkomplex ist sicher gerade für Retro-Aufgaben (nicht nur für Beweispartien) sehr interessant, und da erwarte ich noch eine Menge guter und origineller Aufgaben. Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass es im Dezemberheft der Schwalbe einen “growing” Urdruck geben wird — der Autor ist sicher nicht schwer zu erraten?!

Aus dem erwähnten Aufsatz sei “für Zwischendurch” hier eine Aufgabe wiedergegeben:

Bernd Gräfrath
The Problemist Sept. 2019,
Beweispartie in 6,5 Zügen, Shrinking Men (14+16)

 

Die Lösung gibt es wie gewohnt in etwa einer Woche an dieser Stelle.

Lösung

1.e4 h5 2.Dg4 hxg4 3.f4 Th3 4.Sf3 gxf3 5.g4 Tg3 6.Lh3 f2 7.O-O!!

Weiß darf rochieren, da sowohl sBf2 als auch sTg3 nur noch Züge der Länge 1 machen dürfen und daher das Feld g1 nicht beobachten.

Retro der Woche 39/2019

Heute feiert in Roßdorf bei Darmstadt Ulrich Ring einen nicht gerade runden Geburtstag; dennoch möchte ich die Gelegenheit nutzen, von hier aus herzlich zu gratulieren: Alles Gute auch im Namen aller Leser hier für dein neues Lebensjahr!

Uli ist ein Pionier der in den 1980er Jahren wachsenden Beliebtheit der eindeutigen kürzesten Beweispartien und hat hervorragende Aufgaben veröffentlicht, von denen ich hier bereits drei vorgestellt hatte: Retros der Woche 39/2012 (das dritte “RdW” überhaupt hier im Blog), 39/2013 sowie 27/2014. Alle drei stammen „eigentlich“ aus dem Jahr 1986, wobei das letzte Stück eine Co-Korrektur mit Joost de Heer aus dem Jahr 2004 ist. Alle drei Stücke lohnen ein erneutes Anschauen!

Die Aufgabe, die ich für heute ausgesucht habe, ist noch etwas älter und bildet quasi ein „Trainingslager“ für die folgenden deutlich komplexeren Stücke. Dieses ist ein wenig einfacher, bietet aber auch heute noch einen hohen Reiz, wie ich finde, und ist als Demonstrations- und Werbestück für Beweispartien in eurem Schachclub bestens geeignet.

Ulrich Ring
feenschach 1985, Hans Gruber gewidmet, 1. Ehr. Erwähnung,
Beweispartie in 13 Zügen (13+16)

 

Kümmern wir uns wie immer zunächst um die Inventur: Bei Schwarz sind wir sehr schnell fertig mit dem Zählen der sichtbaren Züge und fehlenden Steine, bei Weiß müssen wir etwas genauer hinschauen:

Wir sehen zunächst einmal 3+0+3+1+2+2=11 weiße Züge; es sind also noch zwei frei. Außerdem fehlen bei Weiß [Dd1], [Sg1] und [Be2]. Einer dieser Steine muss sich auf c6 geopfert haben.

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5. Retroblog-Thematurnier

Die Bedingung “Fuddled Men” (auf Deutsch “beschwipste Steine”) ist so ziemlich das genaue Gegenteil von Duellantenschach (siehe z.B. das Retro der Woche 36/2019).

Bernd Gräfrath macht uns damit nicht nur mittels sechs Original-Beweispartien vertraut, sondern er lädt uns auch ein, uns damit im 5. Retroblog-Thematurnier zu beschäftigen. Artikel und Ausschreibung könnt ihr natürlich herunterladen.

Nun freue ich mich auf eure Einsendungen bis zum 31.3.2020; Bernd ist Preisrichter.

Viel Spaß bei der Beschäftigung mit dieser interessanten Bedingung und viel Erfolg im Thematurnier!