Heute feiert in Berlin Mario Richter seinen 60. Geburtstag. Lieber Mario, für dein neues Lebensjahr(zehnt) wünsche ich dir alles denkbar Gute — und heute einen schönen Feier-Tag!
Mario ist kein besonders fleißiger Komponist (die PDB enthält 51 Stücke von ihm, davon 50 Retros), sondern er tritt besonders hervor als profunder Löser, Prüfer, Kommentator und Preisrichter: Ich freue mich, ihn für die Jahre 2022-2024 für die „Mathematik/Sonstiges“ Rubrik der Schwalbe gewonnen zu haben.
Beim Prüfen lässt er sich oft von seinem selbst geschriebenen Programm „Rawbats“ unterstützen, das, wenn ich es richtig verstehe, sehr flexible Möglichkeiten zur Angabe heute so genannter „Constraints“ bietet, also aus der Stellung, aus Retroanalyse als sicher abgeleitete Einschränkungen der (Rück-)Zugmöglichkeiten. Auch wenn die so geprüften Aufgaben nicht im eigentlichen Sinne „C+“ sind, sondern „HC+“, also in Koproduktion von Mensch und Rechner geprüft, ist dies doch eine ungeheuere Hilfe, komplexe Retros (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) korrekt zu bekommen.
Das heutige Stück „für Zwischendurch“ entstand vor vielen Jahren per Mail bei Diskussionen um verschiedene Isardam-Rekorde. Hier ist die simple Frage, wie der weiße König in sein Gefängnis in der Ecke gelangen konnte? Wer sich an die Isardam-Regeln nicht mehr erinnert, schaut einfach ins Märchenlexikon der Schwalbe.
Die Schwalbe 2008
Letzter Zug? Schwarz am Zug, Isardam (1+3)
Und wie immer: Die Lösung folgt in etwa einer Woche hier.
Durch den doppelten Entschlag der Läufer (einmal schwarz, einmal weiß) wird das (orthodoxe) Schachgebot des schwarzen Turms neutralisiert: Schlüge der den weißen König, würden sich ja, was bei Isardam verboten ist, die beiden Läufer beobachten.
With Leffie, we have a similar solution
With Leffie, we have a similar solution.
Die Forderung “Letzter Zug? Schwarz am Zug” hat mir etwas Verständnisprobleme bereitet: war s beim letzten Zug dran oder wäre s nach diesem letzten Zug nun an der Reihe? Die Lösung klärt: s hat also den letzten Zug gemacht!
Nach der Definition des Isardam im MäLex gilt: “Es sind solche Züge illegal, die … Ein König steht daher ***nicht im Schach***, wenn durch den virtuellen Schlag des Königs ein Stein einen gegnerischen Stein der gleichen Art beobachten oder von einem solchen beobachtet werden würde.” Wie wär’s also mit folgender Lösung, wobei in der zugrunde liegenden Ausgangsstellung der sT auf Reihe 1 (zB a1), der wT auf der h-Linie (zB h8), der sS zB auf d4, und der wK auf h2 steht (diese Stellung kann auf verschiedene Weise erreicht werden):
R: 1.Kh2-h1(kein Schach!) Ta1-g1 2.Th8-h3 Tg1-g2 3.Th3-f3+ Sd4xTf3
Hmm, Walter, aus “Schwarz am Zug” folgt, dass Weiß den letzten Zug gemacht hat, in deiner Zugfolge hat aber Schwarz zuletzt gezogen. Daher ist das kein Cook.
sorry Thomas, da habe ich die Forderung (inkl. Lösung) wohl wirklich missverstanden. Danke!
Kh2-h1 as last move does not work, because the double check cannot be explained, so last move was either Kh2xLh1 or Kh2xSh1; but the latter still does not work, so last move was Kh2xLh1 preceded by e.g. Se5xLf3++.
With the two bishops on h1 and f3, Tg2 is not checking Kh2, because of the Isardam condition.