In dieser Woche ist die erste Ausgabe 2022 des niederländischen Probleemblad erschienen. In den Retro-Lösungen zu den Urdrucken aus Heft 3/2021 fand ich ein sehr interessantes Stück, das ich euch heute zeigen möchte – speziell, weil der Sachbearbeiter Roberto Osorio hier einen interessanten Vergleich zu einer völlig anders gearteten Forderung zieht.

 

Bei Schwarz fehlt nur ein Stein, nämlich ein Turm, und der starb auf b3. Bei Weiß fehlen ein Turm sowie [Bd2] und [Bh2]. Weiß kann nicht mehr geschlagen haben, also wurde [Bh2] auf h6, der fehlende Turm auf e6 und [Bd2] auf der d-Linie geschlagen worden sein.

Versuchen wir uns nun am Abzählen der sichtbaren Züge: Bei Schwarz sehen wir 5+0+3+1+0+3=12 Upps, da fehlen noch glatt zehn Züge!

Bei Weiß schaut es deutlich „besser“ aus: Dort können wir 3+2+5+2+4+6=22 Züge identifizieren – das sind alle! Hierbei habe ich drei Züge für den fehlenden Turm nach e6 sowie drei Züge des [Bh2] nach h6 mit eingerechnet. Und damit wissen wir auch schon, dass [Bd2] zu Hause geschlagen werden musste: Für ihn ist ja kein Zug mehr übrig.

Wenn wir nun überlegen, dass der schwarze König seinen Marsch erst beginnen kann, wenn sein Bauer auf e6 geschlagen hat, dass davor aber axb3 oder Xxd2 geschehen sein musste, dann sieht man schon, dass der schwarze König Schwierigkeiten bekommen könnte, nach c6 zu gelangen. Vor allen Dingen muss er „irgendwie“ am weißen Turm auf f5 vorbei kommen, der schon relativ früh dorthin ziehen muss.

Damit ist auch klar, dass der schwarze König mehr Züge als die minimalen fünf machen muss – und dass er noch einen Hilfsstein benötigt, der ihn um den Turm herum geleitet. Und das könnte welcher Stein sein??

Wenn ihr dazu eine Idee habt, könnt ihr euch an die Lösungssuche wagen.

Roberto wies nun darauf hin, dass dieses Strategem (mehrfacher Schachschutz für den König auf seinem Marsch) beispielsweise typisch ist für Serienzug-Hilfsmatts: Ihr erinnert euch: Da zieht allein Schwarz die angegebene Zügezahl, ohne dass Weiß etwas tun kann. Der greift erst anschließend ein – und setzt in einem Zug Matt.

Als Beispiel zeigt Roberto u.a. folgendes Stück:

 

Will man eine Aufgabe mit dieser Forderung lösen, so sucht man meist am besten das mögliche Mattfeld, wobei man berücksichtigt, dass Weiß nur noch den Mattzug hat.

Hier findet man dann ein Feld in der Brettmitte, und auch der Mattzug ist dann klar. Nicht ganz so klar ist, wie der schwarze König in die Brettmitte kommt?

Die Analogien in Idee und Durchführung lassen sich nicht leugnen!