Retro der Woche 48/2022

Heute will ich schon einmal ein wenig vorgreifen und euch schon Appetit auf das Dezember-Doppelheft der Schwalbe machen.

Dort wird der erste Teil einer dreiteiligen Artikelserie von Silvio Baier erscheinen mit dem Titel „Orthodoxe Beweispartien mit je zwei Ceriani-Frolkins und Pronkins“. Der ist nicht nur extrem lesend- und studierenswert wegen der über 70 Aufgaben, die Silvio dort vorstellen wird, sondern auch, weil er uns Leser dabei einen Blick in seine Konstruktionswerkstatt werfen lässt.

Aus seiner Einführung:
„Es ist schon mehr als ein Jahrzehnt her, dass Nicolas Dupont, Roberto Osorio und ich eine syste- matische Auflistung der Future Proof Games (FPGs) vorstellten (https://www.dieschwalbe.de/hefte/schwalbe_250A_August_2011.pdf). In den Jahren 2014-2016 erschienen die FPG chronicles in StrateGems mit einigen Updates. Wenngleich ich auch viele andere FPGs (und auch andere Beweispartien) komponiert habe, galt dabei meine spezielle Liebe immer der Kombination aus Ceriani-Frolkin und Pronkin. Es handelt sich um zwei paradoxe Themen, die beide mit Umwandlungen zu tun haben (Ceriani-Frolkin-Thema = ein umgewandelter Bauer wird geschlagen; Pronkin-Thema = ein Originalstein wird geschlagen und auf dessen Ursprungsfeld durch einen in Art und Farbe gleichartigen Umwandlungsstein ersetzt) und die sich sehr gut ergänzen.“

Silvio Baier
Probleemblad 2018, nach Nicolas Dupont
Beweispartie in 27,5 Zügen (12+16)

 

Betrachten wir also das heutige Beispiel, in dem Aufsatz die Nr. 1. Vielleicht stellt ihr einfach schon mal erste Überlegungen zur Lösestrategie an? Ihr habt natürlich den Vorteil, dass ihr bereits das Thema kennt, mit diesem Wissen nach spezifischen Hinweisen für die Lösung suchen könnt. Silvio beschreibt dann auch die generelle Strategie zum Komponieren:

„Turm-Pronkins sind dabei mit Abstand am leichtesten darzustellen. Man braucht je zwei Züge, um die Türme loszuwerden, und nur einen, um die Umwandlungssteine zurückzuführen. Die Ceriani-Frolkin- Springer und -Läufer benötigen prinzipiell nur einen Zug nach der Umwandlung, Türme und Damen je zwei. Somit genügen in den ersten beiden Fällen theoretisch 27 Züge der Gegenseite. Das ist für den Komponisten noch gut zu schaffen. Das Kompositionsschema lässt sich am besten konkret an Aufgabe [1] erläutern. Man fängt mit 1.a4 oder (wie in diesem Fall mit) 1.h4 an und lässt sich den entsprechenden Turm schlagen. Dann kann der nächste Bauer loslaufen. Wenn wie hier der erste weiße Turm von einem Randbauern geschlagen wurde, hat man noch zwei Züge Zeit für sinnvolle Bauernzüge, bis der schwarze Turm durchgelassen wurde. Dann erfolgt der Aufmarsch des anderen Randbauern mit dem zweiten Turm im Schlepptau. Die Auswahl der weißen Ceriani-Frolkin-Bauern und des Opferfeldes des zweiten Turms erfolgen so, dass sich der zweite weiße Umwandlungsspringer auf g6 schlagen lässt so dass der h-Bauer freie Fahrt hat. Nun muss man „nur noch“ eine geeignete Zugfolge extrahieren. Tatsächlich ist das eine mühsame Aufgabe mit Versuch und Irrtum.“

Spätestens jetzt seid ihr sicher gespannt, diesem „Versuch und Irrtum“ auf die Schliche zu kommen?

Lösung


Ich hoffe, ich habe euch nun auf diesen Artikel, die weiteren Folgen sowie das ganze Doppelheft neugierig gemacht?!

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