Die Geschichte der eindeutigen Beweispartien ist ja verblüffend kurz, und so gab es noch vor 30 Jahren echte Pionierarbeit und Rekordjagden in den unterschiedlichsten Gebieten — besonders natürlich im Bereich „einheitlicher“ Umwandlungen, etwa in gleiche Steine oder gleiche Art des „Verschwindens“.

Aber natürlich ist man bei solchen Rekordsuchen nicht auf Umwandlungen angewiesen, wie Andrej Frolkin mit der heutigen hübschen Aufgabe zeigt.

Mit dem Blick aufs Diagramm habt ihr vielleicht schon eine Thema-Vermutung? Ich tippe mal, die ist nicht falsch — aber auch nicht ganz präzise!?

Sicherlich fällt euch schon beim ersten Blick der weiße König auf, der mindestens elf Züge gemacht haben muss, um nach a6 zu gelangen: Dazu muss er ja den Umweg über die h-Linie absolvieren. Um den Marsch starten zu können, muss Schwarz aber erst einmal den Lf1 beseitigen, der sich ja selbst nicht vom Fleck bewegen konnte.

Welcher schwarze Stein hat das erledigt?

Die meist hierzu verwendeten Springer stehen dafür recht ungünstig, sodass der Verdacht auf Dame oder Turm fällt — was gleichzeitig auch die fehlenden schwarzen Steine erklären würde: Weiß schlägt axBb3, hxD/Tg3 und KxT/Df1. Beide Alternativen benötigen sechs Züge — aber es gibt einen nicht ganz offensichtlichen Hinweis, der eindeutig für eine der beiden Varianten spricht …

Sehr ihr ihn? Das erleichtert dann bestimmt auch das Lösen, das ihr doch nun sicherlich selbst versuchen wollt?

Wenn ihr sofort auf das Thema „Königsmarsch“ getippt habt (schlagfrei im offenen Feld), liegt ihr damit ja ziemlich richtig — aber seid doch etwas zu kurz gesprungen: Andrej ging es nicht um die elf Königszüge, sondern um die neun direkt aufeinanderfolgende Schachgebote gegen den weißen König.

Ein hübsches Thema in gelungener Darstellung, wie ich finde. Besonders gut gefällt mir der sehr frühe antizipatorische Schachschutz im 7. Zug für den König 15 Züge später.