In der letzten Woche war ich hier auf die bestplatzierte Beweispartie des Retro-Turniers für die Jahre 1999-2000 des Problemist eingegangen.
Nun möchte ich mit euch das vom Ersatzrichter Cedric Lytton auf den ersten Platz gesetzte Stück, eine ganz klassische Auflöse-Aufgabe des Ukrainers Alexander Kisljak (27.12.1938–5.5.2010) genießen.
The Problemist 1999-2000 (7/2000), 1. Preis
Legales Matt? Letzte 34 Einzelzüge? (12+13)
Offenbar hat Weiß soeben mit Txg3+ geschlagen, hat ebenso exd und auch [Th8] geschlagen, der nicht aus dem Nordost-Käfig entkommen konnten, was alle fehlenden schwarzen Steine erklärt. Folglich ist einer der schwarzen Türme durch Umwandlung entstanden. Weiß hat auch einen Bauern in Läufer umgewandelt, der nicht von g8 hätte entkommen können, also wurde er auf a8 schlagfrei umgewandelt.
Also müssen [Bc7] und einer von [Ba7,b7] auf d1 mit einem Schlag bzw. auf a1 mit zwei Schlägen umgewandelt haben, und damit sind zusammen mit hxg6 alle fehlenden weißen Steine erklärt.
Deswegen musste sich auch [Bh2] umwandeln, um verschwinden zu können, und zwar mittels hxTg8=D/S.
Damit haben wir „eigentlich“ alles Informationen zusammen, um nun die Rücknahme der 34 Einzelzüge anzugehen, allerdings ist das immer noch sehr trickreich.
Das ist ein Potpourri interessanter und komplex miteinander verwobener Themen: Eindeutiger Entschlag aller sieben fehlenden Steine, Excelsior des [Bc7], doppelte Entfesselung und Entwandlung. Vier perfekt getimte Bauernmärsche, wobei sich b- und d-Bauern abwechselnd zurückziehen müssen, um das Schach auf der langen Diagonale abzuwehren.
Die Löser waren jedenfalls aus dem Häuschen, und auch die Album-Richter gaben insgesamt neun Punkte. Ein sehr schönes klassisches Auflöse-Problem, wie ich finde!
A wonderful release retro of considerable difficulty.