Der Ungar Pál Benkő (*15.7.1928 in Amiens, Frankreich) lebt schon seit vielen Jahren in den USA und schreibt sich dort Pal Benko. Wahrscheinlich ist er der zweitälteste lebende Partie-Großmeister (Benko-Gambit), aber im Vergleich zu Juri Awerbach (*8.2.1922) beinahe noch ein Jungspund.
Beide beschäftigen sich auch mit Problemschach, hauptsächlich mit Studien, Awerbach auch mit Schachgeschichte, Benkő gelegentlich auch mit Retros und Beweispartien; er ist übrigens seit 1995 Internationaler Meister im Komponieren von Schachproblemen. Zu Weihnachten 2016 hat er bei Chessbase u.a. einige (nicht ganz eindeutige) Beweispartien vorgestellt, in denen ein Springer kräftig “aufgeräumt” und dann Mett gesetzt hat.
Das hat Bernd Schwarzkopf auf den Gedanken gebracht, noch gründlicher aufzuräumen, und das auch eindeutig; auf das Matt zum Ende der Beweispartie hat er dabei verzichtet.
Urdruck
Beweispartie in genau 10,5 Zügen (9+16)
Das sollte doch zum Lösen reizen! Setzt euch also selbst erst einmal ans Brett und versucht die Aufgabe zu lösen; neben dem “Aufräumen” (gelegentlich spricht man auch von einem “Schlachtfest”) hat sie noch eine weitere hübsche Besonderheit.
1.e3 Sc6 2.Ld3 Sd4 3.Se2 Sxe2 4.Sc3 Sxc1 5.Se2 Sxe2 6.Tc1 Sxc1 7.OO Sxd3 8.Te1 Sxe1 9.Df3 Sxf3+ 10.Kh1 Sh4 11.e4
Nur der [Be2] ist in der Lage, ein Tempo zu verlieren, und das im allerersten und im allerletzten Zug. Eine sehr schöne Aufgabe, wie ich finde — danke, Bernd, dass du sie hier im Blog veröffentlicht hast!
It is very nice that the black knight can capture seven white officers uniquely in 9.0 moves. But the hesitating Pe4 is achieved by using ‘genau’ in the stipulation, as the SPG starts with 1.e4 and lasts 10.0 moves.