Von Werner Keym erhielt ich die traurige Nachricht, dass Günther Weeth am Montag (28.12.2020) nach längerer Krankheit verstorben ist. Ich wusste, dass es ihm nicht gut ging, hoffte aber, dass sich sein Gesundheitszustand stabilisieren würde. Mein tief empfundenes Mitgefühl gilt seiner Frau Gudrun, die ihn oft zum Beispiel nach Andernach begleitet hat, und seiner ganzen Familie.
Erst anlässlich seines 85. Geburtstages am 13. August diesen Jahres war ich noch auf seine Leistungen und Erfolge als Problemist eingegangen. Als starker Löser und pensionierter Lehrer lag ihm immer daran, seine Lieblings- und Spezialgebiete etwa in der Retroanalyse (Verteidigungsrückzüger mit der Anticirce-Bedingung) nicht nur kompositorisch (und erfolgreich!) zu bearbeiten, sondern in vielen Vorträgen und Aufsätzen zu erklären und popularisieren. Hier hatte er auch viele, sich oft als fruchtbar erwiesene Ideen wie etwa die Nutzung der Høeg-Version des VRZ zusammen mit Anticirce, in der letzten Zeit besonders die Verbindung von Anticirce und Circe im VRZ. Hierzu will ich auf seinen Artikel im Dezemberheft der Schwalbe (“Anticirce plus Circe im Verteidigungsrückzüger”, 306-2 Die Schwalbe XII/2020, S. 821–824) verweisen.
In der nächsten Zeit werde ich hier im Blog noch auf die Kompositionsleistungen von Günther zurückkommen.
Unvergessen unsere letzte Begegnung in Bielefeld 2019, wo er einigen interessierten Schwalben ad hoc eine fast einstündige “Privataudienz” zum Thema “schlagende Studentenverbindungen” gab. Oder vor einigen Jahren in Andernach, als Günther einen Vortrag halten sollte/wollte. Er fragte: “Soll ich ihn lieber auf Englisch halten?”
So geschah es, ohne Holpern und Stolpern, trotz anspruchsvoller Thematik!