Bernd Gräfrath 64

Heute feiert Bernd Gräfrath einen „quadratischen“, für uns Schachleute allerdings den rundesten Geburtstag überhaupt: Er vollendet heute sein 64. Lebensjahr und hat damit das erste „Jahres-Schachbrett“ gefüllt. Lieber Bernd, hierzu ganz herzliche Glückwünsche, alles Gute fürs „zweite Brett“!

Der Vorsitzende der Schwalbe (hierzu passend: seit nunmehr acht Jahren) hat sich schon viele Jahre lang beim Schreiben und Komponieren hauptsächlich auf Retros konzentriert; ca. 80% seiner in der PDB auffindbaren Probleme sind Retros. Und wenn er mal „unorthodox“ wird, dann besonders gern mit Schlagschach; die PDB enthält über 100 Schlagschach-Probleme von ihm.

Ein älteres davon möchte ich euch heute zeigen, euch zum Lösen einladen: Soo schwer sollte das nicht sein:

Bernd Gräfrath
The Problemist 2003
Beweispartie in 8 Zügen, Schlagschach (15+15)

 

Natürlich gibt es die Lösung hier wieder in etwa einer Woche.

 

Lösung

1.e4 Sf6 2.e5 Sd5 3.Se2 Sa6 4.c4 Sdb4 5.a3 Sd3 6.Sc3 Sxc1 7.Txc1 Sc5 8.Tb1 Sd3
Zweimal „Matt auf d3“

Retro-Turniere beim WCCC

Das 64. WCCC vom 12. bis zum 19. November in Fujairah, Vereinigte Arabische Emitrate, wirft seine Schatten voraus — auch in Form von Retro-Turnieren, die auch für Nicht-Teilnehmer offen sind; Teilnahme dann per E-Mail.

Das traditionelle Champagne-Turnier, organisiert von Michel Caillaud, fordert in diesem Jahr zum Gedenken an den kürzlich verstorbenen Unto Heinonen Retros mit Allumwandlung.

Das auch schon regelmäßige Murfatlar-Turnier verlangt in diesem Jahr Beweispartien mit der Märchenbedingung “Knightmate”, wo Springer durch nicht-königliche Könige und die Könige durch königliche Springer ersetzt werden.

Details zu Bedingungen, Preisen und Einsendeschluss (für beide Turniere Mitte November) entnehmt ihr bitte den Ausschreibungen; viel Spaß und Erfolg beim Komponieren!

Retro der Woche 42/2022

Und schon wieder eine Beweispartie — das ist heute wie schon in der letzten Woche der Aktualität geschuldet, aber gleichzeitig, das kann ich schon versprechen, gibt es heute auch ein „Sahnestück“ zu genießen!

Beim 11. WCCT war in der Retro-Abteilung folgendes, von der Ukraine vorgeschlagene, Thema vorgegeben (Ich gebe es in Kurzfassung, die englische Originaldefinition findet sich etwa im WCCT-Booklet.): Auf Partieanfangsfeld A des Steines X, der (oder sein Zwillingsbruder) geschlagen wird, erscheint ein in X umgewandelter Bauer derselben Farbe (Pronkin-Effekt), das er wieder verlassen darf. Auf A entsteht auch ein Ceriani-Frolkin-Stein (natürlich der anderen Farbe).

Silvio Baier
11. WCCT, Abteilung H, 1. Platz
Beweispartie in 30 Zügen (13+13)

 

Das Zählen der sichtbaren Züge (1+0+2+2+1+4=10 bei Weiß, 2+1+0+1+2+6=12 bei Schwarz, wo wir Rochade eingerechnet haben und daher zwei S-Züge brauchen) bringt uns erschreckend wenig weiter. Aber vielleicht hilft uns das Betrachten der sichtbaren Schlagfälle?

Bei Weiß fehlen drei Bauern: [Ba2] sowie zwei vom Königsflügel; die können alle nicht direkt geschlagen worden, müssen also per Umwandlung verschwunden sein. Damit haben wir schon 25 weiße Züge — und damit noch fünf, um die Umwandlungssteine oder ihre Original-Pendants loszuwerden.

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11. WCCT – Aufgaben

Die bereits angekündigte Broschüre mit den Aufgaben des 11. WCCT ist mittlerweile erschienen und kann auf der WFCC-Seite angeschaut / herunter geladen werden. Die Aufgaben aller acht Abteilungen gibt es auch einzeln; hier der Link zur Retro-Broschüre.

Natürlich komme ich auf dieses Turnier noch zurück!

Retro der Woche 41/2022

Preisrichter Kostas Prentos war vom Gesamtniveau des 10. FIDE-World Cup nicht begeistert, das erstplatzierte Stück allerdings ist schon sehr attraktiv, wie auch ich finde, obgleich das eine oder andere Motiv nicht mehr ganz neu ist. Aber welche Beweispartie ist heute schon vollständig „neu“? In meinem Text orientiere ich mich an Kostas‘ gründlicher Besprechung dieser Aufgabe.

Velmurugan Nallusamy
10. FIDE-World Cup, 1. Preis
Beweispartie in 20 Zügen (12+15)

 

Alle 20 schwarzen Züge sind sichtbar: 3+2+7+0+0+8=20. Dabei müssen wir bei sTe1 unterscheiden, ob dies der Originalturm (dann benötigt er 3 Züge, der sSg8 zusätzliche 2) oder ein Umwandlungsbauer ist — dann wurde [Th8] zu Hause geschlagen.

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10. FIDE World Cup

Die Ergebnisse des 10. FIDE World Cup liegen nun vollständig vor; den Preisbericht der Retro-Abteilung (in diesem Jahr waren nur orthodoxe Beweispartien zugelassen) von Kostas Prentos könnt ihr euch schon anschauen.

Natürlich werde ich in der nächsten Zeit noch näher auf dieses wie stets hoch dotierte Turnier eingehen.

StrateGems als pdf-Dateien

Ich hatte ja bereits darauf hingewiesen, dass StrateGems mit Heft 100, nach 25 Jahren, sein Erscheinen einstelle. Heft 100 ist nun pünktlich wie immer erschienen, und darin kündigte Herausgeber Mike Prcic an, dass alle Hefte im pdf-Format ins Netz gestellt würden.

Das ist nun schon geschehen; die Hefte sind auf der StrateGems Seite verfügbar. Wer also online in alten oder neuen Heften schmökern möchte, das eine oder andere vielleicht herunterladen mag, kann das nun tun. Lesevergnügen auch jenseits der Retroanalyse ist immer garantiert!

Beweispartie-Rätsel

Beim Schwalbe-Treffen am letzten Wochenende in Jena gab es abends insgesamt sechs sehr abwechslungsreiche Vorträge zu den unterschiedlichsten Bereichen des Problemschachs. Im letzten stellte der alte und neue Schwalbe-Vorsitzende eine Beweispartie vor, die er speziell für das Retro-Löseturnier beim Treffen der französischen Problemisten in diesem Jahr gebaut hatte: Weniger unter thematischen als mehr unter Rätsel-Gesichtspunkten.

Das ist vielleicht etwas für euch heute am Feiertag?

Bernd Gräfrath
Retro-Löseturnier RIFACE 2022, Urdruck für Phénix 2022
Beweispartie in 10 Zügen (13+12)

 

Passend für den Anlass ist das Stück nicht ganz so leicht zu lösen, ist mein Eindruck. Jedenfalls schafften es bei dem Turnier genau die vier Erstplatzierten der zwölf Teilnehmer in der gegebenen Zeit.

Aber sicher wollt ihr euch selbst damit beschäftigen und nicht auf meine Lösungsangabe in etwa einer Woche warten?

Lösung


Wer etwa hatte auch beim zweiten Blick aufs Diagramm beispielsweise die exakten Züge des sSa7 erkannt? Und wer hatte nicht zunächst Kf8-De8-Dh5-Ke8 probiert? Ich finde, da ist ein klasse Vexierstück!