Oktober-Schwalbe

Das Oktober-Heft der Schwalbe ist erschienen, und es bietet uns Retro-Freunden eine ganze Menge: (Leider nur) sechs Urdrucke laden euch zum Lösen und Kommentieren ein.

Darüber hinaus gibt es gleich zwei interessante Retro-Artikel: Bernd Gräfrath hat seinen Vortrag beim Schwalbe-Treffen in Aalen “verschriftlicht”, und Günther Weeth stellt interessante Betrachtungen zu Märchenretros (nicht wirklich überraschend mit Schwerpunkt auf Anticirce) an: Viel Spaß bei der anregenden Lektüre!

Aalen 2015

Leider komme ich erst jetzt dazu, einen kleinen Bericht vom Schwalbe-Treffen am letzten Wochenende in Aalen zu schreiben.

Bei der Festlegung des Termins konnte man nicht erwarten, dass die Anfahrt nicht nur für mich ziemlich langwierig war: Viele haben in diversen Staus gesteckt. Um so besser war dann das Wetter am Samstagmorgen für den sehr interessanten Besuch des Limesmuseums (allein schon der schwarze Humor der Führerin war großartig!) und den anschließenden Stadtbummel: Herrlicher Herbst!

Besonders erwähnenswert von der Jahresversammlung sind Ehrungen verdienter Mitglieder: So konnte der Vorsitzende Bernd Gräfrath vor Ort die goldene Ehrennadel der Schwalbe an Jörg Kuhlmann (50 Jahre Mitglied) und an Hubert Gockel (neuer Kompositions-Großmeister) verleihen. Udo Degener wurde per Akklamation zum Ehrenmitglied der Schwalbe ernannt.

Im Rahmenprogramm gab es neben dem bereits traditionellen Lösungsturnier, das wieder von Axel Steinbrink organisiert und durchgeführt worden war, verschiedene Vorträge, die zeitlich auch wegen der Staus am Freitag umgestellt werden mussten:

So berichteten am Samstag Jörg Kuhlmann über die Korrektur eines Dreizügers von Plachutta und bernd ellinghoven über 25 Jahre FAbe. Bereits am Freitag stellte Bernd Gräfrath zweifarbige Zeitverschwendung vor (wird im Oktober-Heft der Schwalbe erscheinen), Wilfried Neef demonstrierte seinen Mehrzüger-Generator, und ich habe über 100 Jahre “Retrograde Analysis” berichtet (soll im Dezember-Heft der Schwalbe in erweiterter Form erscheinen).

Der besondere Dank geht natürlich an Ronald Schäfer für die hervorragende Organisation des Treffens: Alles klappte hervorragend, das Hotel war für uns ideal, vor allen Dingen, da wir die ganze Zeit einen Raum für uns hatten, in dem wir auch die Mahlzeiten gemeinsam einnehmen konnten. Das war sehr förderlich für viele intensive Gespräche zwischendurch. Auch finde ich es bemerkenswert, dass wieder viel mehr Damen zu den Treffen kommen als noch vor einigen Jahren — mit zum Teil selbst organisiertem Programm.

Wer nun meint, etwas verpasst zu haben, weil er nicht in Aalen war: Ja, da habt ihr was verpassst! Aber im kommenden Jahr in Neuss und 2017 in Worms (die genauen Termine werden noch bekannt gegeben) könnt ihr das ja nachholen!

Nachtrag:
Gern füge ich noch fogenden Hinweis von Ronald an:

“Eine Ergänzung wäre schön: Ich hätte die Tagung nicht so hinbekommen, wenn ich mich nicht auf unseren Schachvereinsvorsitzenden von Unterkochen Rainer Geißinger hätte verlassen können. (Er hatte die Führung im Limesmuseum organisiert und die Freikarten für die Limesthermen von den Stadtwerken besorgt.)”

Auch an ihn von hier aus mein herzlicher Dank!

Schwalbe-Treffen 2015

Am heutigen Freitag beginnt im wüttembergischen Aalen die diesjährige Schwalbe-Tagung. Allen Teilnehmern wünsche ich eine gute Anreise und interessante, schöne Tage im Kreis vieler Problemschachfreunde.

Neben der Hauptversammlung am Samstag stehen mehrere Vorträge, auch zu Retro-Themen, sowie ein Löseturnier auf dem Programm. Ebenso ist ein Besuch im Aalener Limesmuseum („Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen“) auf dem Programm. Diese Mauer vor beinahe 2000 war ja ein Schutzwall der Römer gegen die Germanen. Mal schauen, ob dieser Kampf „Römer gegen Anti-Römer“ im Museum zweckrein dargestellt ist…

Drei Jahre Retroblog — und für zwischendurch (5)

Heute vor drei Jahren ging der Retroblog online — kurz vor der Schwalbetagung 2012 in Traunstein. Seitdem passierte hier eine ganze Menge: Knapp alle zweieinhalb Tage kommt ein neuer Beitrag, fast genau so oft kommt ein Kommentar, darüber hinaus erhalte ich auch eine ganze Menge Mails mit Bezug zum Blog.

Ein paar Sachen will ich in der nächsten Zeit aktualisieren bzw. neu machen — ich hoffe, ich treffe damit eure Wünsche? Jedenfalls sage ich euch herzlichen Dank für eure Rückmeldungen, für eure Beiträge!

Zur Feier des Tages gibt es heute auch wieder eine Kleinigkeit zu lösen: Ich vermute mal, entweder seht ihr es sofort oder die Lösung dauert ein paar Minuten länger? Hübsch finde ich das Ding jedenfalls, auch das ist vielleicht etwas für euren Schachclub!?

Leonardo Mano
Quelle? 1999
Beweispartie in 4,0 Zügen (14+15)

 

Viel Spaß beim Lösen und Jubiläum feiern! 🙂

Günther Weeth 80

Heute gehen besonders herzliche Glückwünsche nach Stuttgart: Dort feiert Günther Weeth seinen 80. Geburtstag.

In den letzten Jahren wurde Günther wieder sehr aktiv im Bereich der Retros, wo er sich auf Verteidigungsrückzüger mit der Märchenbedingung Anticirce konzentriert: Nicht nur in Form von hochklassigen Aufgaben (jüngster Erfolg: sein zweiter Preis im Dittmann-Gedenkturnier, siehe Die Schwalbe Juni 2015, S.130ff.), sondern auch von Vorträgen und Aufsätzen: Bald werden in Die Schwalbe und in feenschach wieder interessate Beiträge von ihm erscheinen.

Aber eigentlich ist Günther schon ein “alter Retro-Hase” (oder sollte ich zu Ehren seines geschätzten Lehrmeisters Josef Haas von einem “Retro-Haasen” sprechen??), und daran will ich mit der ausgewählten, nicht allzu komplizierten Aufgabe von ihm erinnern:

Günther Weeth
8199 Die Schwalbe 1993
Schwarz und Weiß nehmen 1 Zug zurück, dann #1
Hilfsrückzüger (14+7)

 

Die Lösung ist R: 1.– Lh2xSg1 2.Ta1xLa2, dann 1. 0-0-0#. Fast noch interessanter sind die Verführungen: Bh2xSg1=L? impliziert, dass der auf a2 zu entschlagende L eine auf d1 entstandene UW-Figur ist: Damit wäre die Rochade unzulässig (Schachgebot des sB auf d2)! R: 2.Ta1-a2 und R: 2.Ta1xD,T,Ba2 gehen ebenfalls nicht wegen Retropatt bzw. nicht R: 2.Ta1xSa2 wegen Verhinderung der Vorwärts-Rochade.

Lieber Günther, ich wünsche dir im Namen aller Retrofreunde alles Gute für das nächste Lebens-Jahrzehnt, einfach alles, was du dir selbst wünscht! Und heute lass dich toll feiern!

Neues FEE=NIX Buch

Als 13. Band (nein, das ist keine Unglückszahl!) in der FEE=NIX Reihe, von bernd ellinghoven zusammen mit dem viel zu früh verstorbenen Denis Blondel gegründet, ist nun Subtleties on 64 Squares — Some Chess Problems von René J. Millour erschienen.

Ich hatte bereits das Vergnügen, das Manuskript zu sehen, und ich kann euch versichern, dass es unglaublich vielseitige, interessante, spannende, exotische, tiefe, faszinierende Aufgaben enthält — auch und gerade aus dem Bereich der (Märchen-) Retroanalyse.

Wie der Titel schon vermuten lässt, ist das Buch in Englisch erschienen; kein Grund, sich davon abschrecken zu lassen! Im Gegenteil: Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der ein breites Interesse an Schachproblemen hat, der auch neugierig ist, eventuell ihm neue Märchenschach-Arten zu entdecken und näher kennen zu lernen: Viele anregende, spannende, unterhaltsame Stunden sind garantiert.

Das Buch könnt ihr direkt bei bernd ellinghoven (be.fee(at)t-online.de) zum Preis von 45 EUR einschließlich Porto bestellen.

Ergebnisse des 39. WCSC

Bei der Problemschach-Löseweltmeisterschaft, die am Dienstag und Mittwoch in Ostroda ausgetragen wurde, konnte sich wieder einmal das polnische Team klar durchsetzen; auf den Plätzen zwei bis vier folgten Großbritannien, Serbien und Deutschland.

Bemerkenswerte Ergebnisse gab es bei den Einzel-Resultaten: Hinter dem Einzel-Weltmeister Kacper Piorun aus Polen belegte “Senior” John Nunn (er war im April 60 geworden) nur ganz knapp geschlagen den zweiten Platz deutlich vor Jorma Paavilainen aus Finnalnd und dem Rating-Führenden Piotr Murdzia (Polen).

Erfreulich gleichmäßig und gut waren die Ergebnisse der deutschen Löser: Arno Zude 11., Ronald Schäfer (Individuallöser) und Boris Tummes beide auf Platz 15 direkt vor Michael Pfannkuche.

Die genauen Ergebnisse könnt ihr auf der WCCC-Seite anschauen.

Schwalbe-Augustheft

Erster August — und just an diesem Tag hatte ich eben das August-Heft der Schwalbe im Briefkasten!

Neben den zehn Retro-Urdrucken, die zum Lösen (und Kommentieren!!) einladen sollen, gibt es wie immer jede Menge interessanten Lesestoff rund um unuser Lieblingshobby “Problemschach”: speziell zu Dreizügern und Selbstmatts, darüber hinaus überaus interessante Artikel von Jürgen Tschöpe über “Märchenschach” im Mittelalter und von Michael Schlosser “Zur Ästhetik von Schachstellungen”.

Das Wochenende ist also gerettet!