Updates

Zwei wichtige Updates sind zum Ende des Jahres erschienen, auf die ich euch aufmerksam machen möchte.

Hans Gruber hat das Märchenschachlexikon der Schwalbe intensiv überarbeitet und erweitert: Für mich ist dieses Lexikon immer die erste Anlaufstelle, will ich mich über irgendwelche Märchenschachthemen informieren; ich kann es euch nur wärmstens ans Herz legen.

Die bekannte Studien-Datenbank von Harold van der Heijden ist nun in der fünften Auflage erschienen: Sie enthält nicht nur mit knapp 86.000 Einträgen fast 10.000 mehr als die letzte, 2010 veröffentlichte Auflage, sondern auch viele Korrekturen und inhaltliche Ergänzungen zu den bereits dort vorhandenen Studien. Wer sich auch nur ein wenig für Studien interessiert, kommt an dieser Datenbank nicht vorbei. Auf der zugehörigen Internet-Seite findet ihr mehr Details und auch die Beschreibung des Bestellprozesses (Kostenpunkt 50 EUR). Die nächste Version ist für Ende 2020 bereits angekündigt; der fünfjährige Updatezyklus soll also beibehalten werden.

Schwalbe 276

Haten die letzten feenschach-Hefte den Weg von Aachen nach Bornheim noch in vier Tagen geschafft, brauchte das Dezemberheft der Schwalbe bereits eine ganze Woche für diese Strecke…

Dafür bietet das Heft wieder jede Menge Löse- und Lesefreude; speziell auch für uns Retrofreunde. Neben zwölf Urdrucken (!! hauptsächlich der Einsende-Periode für das FIDE-ALBUM geschuldet) gibt es u.a. einen VRZ-Proca-take&make Artikel von Eric Huber, Vlaicu Crisan und Andreas Thoma. Ich selbst stelle “Retrograde Analysis” von T. R. Dawson und W. Hundsdorfer vor; dieses Buch erschien vor 100 Jahren in der White‘schen Christmas-Serie.

Viel Spaß beim Lesen, Lösen und Kommentieren!

Geburtstage

Der 28. November ist ein bedeutender Geburts-Tag für das Problemschach: Nicht nur feiert heute Hans Peter Rehm, einer der bedeutendsten Problemkomponisten und -autoren der letzten 50 Jahre, seinen Jubeltag — von hier aus ganz herzliche Glückwünsche ins Badische, lieber Pit — sondern heute jährt sich auch der Geburtstag von Thomas Rayner Dawson (28.11.1889–16.12.1951).

Er war nicht nur ein extrem produktiver Märchenschächer und vielseitiger Publizist, sondern auch einer derjenigen, die die Retroanalyse zum Beginn des vorigen Jahrhunderts vorangebracht haben, sie in der Problemschachwelt etabliert haben.

Von ihm möchte ich heute eine recht einfache Aufgabe vorstellen, die mir aber immer im Gedächtnis bleiben wird, da sie wohl die erste Retro-Aufgabe war, die ich 1981 selbst gelöst hatte: Ich könnt euch kaum vorstellen, wie stolz ich damals war! 🙂

Thomas Rayner Dawson
Falkirk Herald 1914
Matt in 2 Zügen (11+6)

 

Dass Schwarz zuletzt einen Bauerndoppelschritt gespielt haben muss, habe auch ich damals fix gesehen, nachdem ich erst überhaupt keine Lösung gefunden hatte. Also kann man einen e.p.-Schlag versuchen — aber haben wir dann nicht zwei Lösungen? Das hat dann eine Weile gedauert, bis bei mir der Groschen fiel, warum nur einer der beiden scheinbar möglichen e.p.-Schläge löst.

Übrigens gehe ich auf TRD in einem Aufsatz, der im Dezemberheft der Schwalbe erscheinen wird, noch näher ein.

feenschach erschienen!

Vier Tage hat die feenschach-Lieferung per Post von Aachen nach Bornheim gebraucht — das entspricht ziemlich genau einem Schnitt von einem Kilometer pro Stunde. Aber nun ist sie angekommen — ein toller Start in den Advent.

Entschädigt werdet ihr für die lange Wartezeit (nicht nur wegen der Post) durch drei tolle Hefte sowie das beiliegende Inhaltsverzeichnis für Band XXXIII (2013-2014), das wie immer Bernd Schwarzkopf sorgfältig erstellt hat.

Die 148 Seiten der Hefte 212 bis 214 bieten jede Menge tollen Lese- und Lösestoff; für uns Retro-Freunde möchte ich unter vielen Beiträgen nur “New Fairy Types Based on a Twinning Form” von Chris Tylor und Andrej Frolkin (f-212, S.54-77 — in Andernach war ich schon kurz auf diesen Artikel eingegangen) und sofort anschließend “Tea, biscuits, and help retractors. Mrs W. J. Baird is having company” von Adrian Storisteanu hervorheben. Darüber hinaus gibt es noch jede Menge kurze und längere Beiträge, Preisberichte, Urdrucke, Fotos zu genießen: Viel Spaß dabei!

Nachtrag 28.11.15:

Zwischenzeitlich wurde der Einsendeschluss für die Lösungen zu Heft f-213 auf den 29. Februar 2016 festgelegt!

Für zwischendurch (8)

Heute, am elften im Elften, beginnt (nicht nur) im Rheinland die Karnevals-Session, die in diesem Jahr sehr kurz ist, da 2016 Ostern sehr früh liegt.

Zur Feier des Tages hier eine kleine Scherzaufgabe von Gurkenstein und Piepenbrink — diese Figuren aus der Feder von Karl Fabel mit ihren verrückten Einfällen kennt ihr sicher?

Karl Fabel
Welt, 3. Januar 1953
Matt in drei Zügen durch den auf h8 stehenden Turm (6+5)

 

Die Stellung ist natürlich in drei Zügen leicht zu lösen (1.Txh7+ Kxh7 2. Tg8 Kh6 3.Th8#), aber so einfach soll es natürlich nicht sein!

Heute verrate ich ausnahmsweise die Lösung, aber schaut euch die Stellung selbst erst einmal an und überlegt ganz kreativ, welchen Trick sich Gurkenbein hier ausgedacht hatte…

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Oktober-Schwalbe

Das Oktober-Heft der Schwalbe ist erschienen, und es bietet uns Retro-Freunden eine ganze Menge: (Leider nur) sechs Urdrucke laden euch zum Lösen und Kommentieren ein.

Darüber hinaus gibt es gleich zwei interessante Retro-Artikel: Bernd Gräfrath hat seinen Vortrag beim Schwalbe-Treffen in Aalen “verschriftlicht”, und Günther Weeth stellt interessante Betrachtungen zu Märchenretros (nicht wirklich überraschend mit Schwerpunkt auf Anticirce) an: Viel Spaß bei der anregenden Lektüre!

Aalen 2015

Leider komme ich erst jetzt dazu, einen kleinen Bericht vom Schwalbe-Treffen am letzten Wochenende in Aalen zu schreiben.

Bei der Festlegung des Termins konnte man nicht erwarten, dass die Anfahrt nicht nur für mich ziemlich langwierig war: Viele haben in diversen Staus gesteckt. Um so besser war dann das Wetter am Samstagmorgen für den sehr interessanten Besuch des Limesmuseums (allein schon der schwarze Humor der Führerin war großartig!) und den anschließenden Stadtbummel: Herrlicher Herbst!

Besonders erwähnenswert von der Jahresversammlung sind Ehrungen verdienter Mitglieder: So konnte der Vorsitzende Bernd Gräfrath vor Ort die goldene Ehrennadel der Schwalbe an Jörg Kuhlmann (50 Jahre Mitglied) und an Hubert Gockel (neuer Kompositions-Großmeister) verleihen. Udo Degener wurde per Akklamation zum Ehrenmitglied der Schwalbe ernannt.

Im Rahmenprogramm gab es neben dem bereits traditionellen Lösungsturnier, das wieder von Axel Steinbrink organisiert und durchgeführt worden war, verschiedene Vorträge, die zeitlich auch wegen der Staus am Freitag umgestellt werden mussten:

So berichteten am Samstag Jörg Kuhlmann über die Korrektur eines Dreizügers von Plachutta und bernd ellinghoven über 25 Jahre FAbe. Bereits am Freitag stellte Bernd Gräfrath zweifarbige Zeitverschwendung vor (wird im Oktober-Heft der Schwalbe erscheinen), Wilfried Neef demonstrierte seinen Mehrzüger-Generator, und ich habe über 100 Jahre “Retrograde Analysis” berichtet (soll im Dezember-Heft der Schwalbe in erweiterter Form erscheinen).

Der besondere Dank geht natürlich an Ronald Schäfer für die hervorragende Organisation des Treffens: Alles klappte hervorragend, das Hotel war für uns ideal, vor allen Dingen, da wir die ganze Zeit einen Raum für uns hatten, in dem wir auch die Mahlzeiten gemeinsam einnehmen konnten. Das war sehr förderlich für viele intensive Gespräche zwischendurch. Auch finde ich es bemerkenswert, dass wieder viel mehr Damen zu den Treffen kommen als noch vor einigen Jahren — mit zum Teil selbst organisiertem Programm.

Wer nun meint, etwas verpasst zu haben, weil er nicht in Aalen war: Ja, da habt ihr was verpassst! Aber im kommenden Jahr in Neuss und 2017 in Worms (die genauen Termine werden noch bekannt gegeben) könnt ihr das ja nachholen!

Nachtrag:
Gern füge ich noch fogenden Hinweis von Ronald an:

“Eine Ergänzung wäre schön: Ich hätte die Tagung nicht so hinbekommen, wenn ich mich nicht auf unseren Schachvereinsvorsitzenden von Unterkochen Rainer Geißinger hätte verlassen können. (Er hatte die Führung im Limesmuseum organisiert und die Freikarten für die Limesthermen von den Stadtwerken besorgt.)”

Auch an ihn von hier aus mein herzlicher Dank!