Beweispartie mit Matt

Heute ist mir eine nette Aufgabe über den Weg gelaufen, die euch hoffentlich auch ein wenig Freude bereiten wird?

François Labelle
Phénix 2016
Ergänze zu einer Beweispartie in 4 Zügen, die mit Matt endet (0+1)

 

Die Aufgabe war eine von achten, die im Rahmen der Französischen Retro-Lösemeisterschaft 2016 gestellt worden war. Viel Spaß beim Knobeln.

Ergebnis Schlagschach-Thematurnier

Der Schachverband Württemberg hatte auch heuer wieder ein Konstruktionsturnier ausgeschrieben, und nun steht das Ergebnis fest. Gefordert waren (nicht eindeutige) Schlagschach-Partien, die am Ende nur noch Könige auf dem Brett haben, die sich dann auf der vierten und fünften Reihe auch noch gegenüberstehen.

Das Ergebnis solltet ihr euch unbedingt genauer anschauen: Wahnsinnig interessant ist das! Sieger wurde mit unglaublichen 5+5 Königen Andrej Frolkin aus Kiew; auf Platz zwei und drei kamen Ronald Schäfer und Martin Hintz, beide mit 4+4 Königen. Platz vier belegte Ralf Krätschmer mit einer kurzen (45 Züge) Partie und 3+3 Königen. (An Ralf gehen auch von hier noch (verspätete) Glückwünsche zum Geburtstag!).

Die von Wolfgang Erben liebevoll herausgegebene “Württembergs Ergänzung der mpk-Blätter”, nämlich Problemschach für Tiger, lohnen auch für Nicht-Württemberger einen regelmäßigen Blick. Schaut auch einmal auf der offiziellen Info-Blatt des SVW vorbei. Viel Spaß beim Schmökern!

Schlagschach-Wettbewerb

Kurz Erinnerung: Der Einsendeschluss zum Schlagschach-Konstruktionswettbewerb des Schachverbandes Württemberg (1. Preis: 100 Euro) ist am 30. November!

Die Ausschreibung habe ich hier im Blog im Mai veröffentlicht, ihr könnt also bequem noch einmal nachlesen.

Viel Spaß und Erfolg beim Endspurt!

Ach ja, und die neueste Ausgabe von “Problemschach für Tiger, Württembergs Ergänzung der mpk-Blätter” findet ihr auf der Website des Münchener Problemkreises.

Konstruktionsturnier in Worms

Für das Schwalbe-Treffen in Worms hatte Bernd Schwarzkopf ein Konstruktionsturnier ausgeschrieben, das drei sehr interessante Aufgabenstellungen enthielt. Bernd wird darüber in der Schwalbe berichten, die Aufgaben will ich aber hier schon einmal ohne Lösung vorstellen, sodass auch die Nicht-Worms-Besucher schon mal ein wenig knobeln können.

(1) Frank Fiedler:
Konstruiere eine möglichst kurze Partie, in der eine Rochade, ein En-passant-Schlag und eine Bauernumwandlung vorkommen (Valladão) und einer dieser Züge mattsetzt.

(2) Werner Keym:
Konstruiere eine legale und möglichst ökonomische Stellung, in der nachweislich wD und wS Umwandlungssteine sind.

(3) Jens Guballa:
Füge zum wSf4 die Steine wK, sK, sD, 2 sT, 2 sL (auf unterschiedlichen Felderfarben), 2 sS so hinzu, dass eine legale Stellung entsteht, in der Weiß nach jedem schwarzen Zug mattsetzen kann.

Forderung (2) wurde dann während des Turniers etwas verändert: “Konstruiere eine legale und möglichst ökonomische Stellung, in der nachweisliche eine bestimmte wD und ein bestimmter wS Umwandlungssteine sind.” Also sollten die beiden Umwandlungssteine eindeutig bestimmbar sein. Mit der ursprünglichen Formulierung war mir eine extrem sparsame Stellung gelungen, für die ich aber nur einen “Trost-Punkt” bekommen habe. 🙂

Retro der Woche 23/2017

Das (Märchen-) Schachtreffen in Andernach, das wie immer am verlängerten Himmelfahrts-Wochenende stattfand, war wieder gut besucht. Erfreulicherweise waren auch einige neue Besucher da, andererseits fehlten dieses Mal ein paar sonst immer gesehene Freunde.

Untern ihnen war auch Ulrich Ring, ein alter Haudegen schon der Frühzeit eindeutiger Beweispartien, wie man hier schon in den Retros der Woche 39/2012, 39/2013 und 27/2014 bewundern konnte. Darüber hinaus ist er auch ein anerkannter Hilfsmatt und Zweizüger-Spezialist, der aber auch tief ins Märchenschach eindringt und dabei auch ein hervorragender Koch ist.

Vor 20 Jahren in Andernach haben wir gemeinsam ein Konstruktionsthema bewältigt, das ich heute gern vorstellen möchte.

Dirk Borst, Thomas Brand, Hans-Peter Reich und Ulrich Ring
Andernach 1987, 1. Preis
Nach Vertauschen von zwei beliebigen Steinen bleibt die Stellung legal (14+14)

 

Dieses Konstruktionsturnier hatte Hans-Heinrich Schmitz ausgeschrieben. Uns vier reizte es schnell, das theoretische Maximum zu erreichen, was HHS im Vorfeld für unwahrscheinlich gehalten hatte, dass es funktionieren konnte.

Schnell sieht man, dass die erste und die achte Reihe frei bleiben müssen, da ein Tausch eines Bauern hierhin sofort die Stellung illegal machen würde. Außerdem muss man natürlich vermeiden, dass illegale Doppelschachs entstehen. Auch muss man höllisch aufpassen, dass keine illegalen Bauernstellungen entstehen.

Dieser letzte Gedanke zeigt übrigens auch, wieso 28 die maximal mögliche Steinzahl ist. „Der 29. wäre ein Bauer, und eine Partei hätte dann 7 Bauern auf dem Brett. Wenn da dann ein weißer Randbauer gegen einen schwarzen Randbauern getauscht wird, entsteht Unmögliches.“ So erklärte es Hans-Heinrich Schmitz in seinem Turnierbericht in feenschach 123, I-VI/1987, S. 34.

Warum müssen denn in der Stellung überhaupt Bauernlücken auftreten? Nun, der Tausch zweier Läufer kann sofort einen schwarzen und einen weißen Umwandlungsläufer nach sich ziehen (z.B. Le2<>Le3), und dafür müssen noch Bauern für die Entwandlung zur Verfügung stehen – und zwar für Umwandlungen auf weißen und auf schwarzen Feldern.

Und euch sei es zur eigenen Überlegung überlassen, wieso keine Bauern auf drei benachbarten Reihen stehen können?

Bei dem Wettbewerb wurde übrigens nur diese eine Aufgabe abgegeben – andere Konstrukteure hatten mitbekommen, dass wir bei 28 waren und dann ihre Bemühungen eingestellt, um sich dann auf andere Kompositionsturniere zu konzentrieren, zum Beispiel auf das Isardam-Turnier: Diese Märchenbedingung hatte einige Wochen zuvor beim Treffen der British Chess Problem Society erprobt worden war.

Hans Heinrich Schmitz hatte übrigens einen Geldpreis ausgelobt für sein Turnier: Den erhielten alle Teilnehmer in Form eines wie ein Hemd gefaltenen Zwanzig-DM-Scheins: Den habe ich heute noch, auch in Erinnerung an diesen großartigen Problemfreund!

Neuer Wettbewerb

Der Schachverband Württemberg fördert erfreulicherweise das Problemschach — und dabei besonders die Retroanalyse oder benachbarte Bereiche.

So wird im aktuellen Verkündigungsorgan des SVW wieder ein gut dotiertes Konstruktionsturnier ausgeschrieben; dieses Mal geht es um Schlagschach.

Einsendeschluss ist der 30.11.17; Einsendungen gehen direkt an Wolfgang Erben (wolfgang.erben(at)svw.info), der den dortigen Problemteil so fantastisch leitet.

Ich wünsche euch viel Spaß und Erfolg bei der Beschäftigung mit diesem Thema!

Preisbericht 5. SVW-Konstruktionsturnier

Im Mai 2016 hatte ich auf den 5. Problemschach-Wettbewerb des Schachverbandes Württemberg hingewiesen, in dem eine möglichst kurze CIRCE-Partie anzugeben war, in der die weißen und die schwarzen Steine die Seiten tauschen sollten (Spiegelung am Brettmittelpunkt).

Nun ist der Preisbericht erschienen: Vier Einsender (Andrej Frolkin, Andreas Niebler, Ronald Schäfer und Michael Schreckenbach) belegten gemeinsam den zweiten Platz mit 63,5 Zügen langen Partien. “Deutlich” kürzer, nämlich in genau 63 Zügen, schaffte es der Sieger Martin Hintz, der, wie mir Organisator Wolfgang Erben verraten hatte, wohl durch den Retroblog auf das Turnier aufmerksam geworden war. Ganz herzlichen Glückwunsch nach Pinneberg!

Schaut euch die Partien und die theoretischen Überlegungen zur “minimalen Länge” der Partien einmal an, ich finde das sehr interessant!