Wechsel bei “Schach”

Bei der Zeitschrift Schach gibt es einen Wechsel des Redakteurs für die Rubrik “Probleme und Studien”: Nachdem diese lange hervorragend von Udo Degener geleitet worden war, geht sie mit dem Aprilheft 2015 an Franz Pachl über, der als großmeisterlicher Komponist, aber auch als Spaltenleiter und Buchautor sicherlich allen gut bekannt ist.

Bis Ende letzten Jahres hat Franz die großartige und international angesehene Problem-Rubrik der ROCHADE-EUROPA geleitet. Mit dem Herausgeberwechsel wurde nun diese Spalte erst ohne Vorankündigung eingestampft und dann unter neuer Leitung “wiederbelebt” — wenn man das noch eine “Problemspalte” nennen mag, in der nun ein paar Nachdrucke ohne Quellenangabe (!) aufgewärmt werden.

Franz freut sich für “Schach” natürlich auf gute Urdrucke (speziell auf orthodoxe Zwei-, Drei- und Mehrzüger); schickt sie an Franz Pachl, Ungsteiner Straße 12, D-67067 Ludwigshafen oder per Mail an fpa.levinho(at)web.de.

Retro beim DSB

Auf der Homepage des Deutschen Schachbundes (etwas nach unten scrollen und noch vor dem Verweis auf die Weltschachvereinigung — so gehört sich das!) stellt Wilfried Seehofer regelmäßig Schachprobleme vor und macht damit tolle Werbung für unser Hobby und für “unseren” Landesverband im DSB, die Schwalbe.

In dieser Woche nun hat Wilfried dort erstmals ein Retro vorgestellt:

William A. Langstaff
Chess Amateur 1922
Matt in 2 Zügen (5+3)

 

Das ist für den bisherigen “Nur-Partie-Spieler” sicherlich eine tolle Herausforderung; der Redakteur wirbt auch dafür, wenn man das Stück nach einer halben Stunde nicht lösen könne, solle man doch die Lösung nachschauen.

Und für die Leser dieses Blogs ist das natürlich ein lustiger Zufall, dass sowohl dieses Stück als auch das selbstverständlich viel kompliziertere aktuelle Retro der Woche sich mit partieller Retroanalyse beschäftigen.

Euch verrate ich hier die Lösung selbstverständlich nicht: Viele kennen sicherlich diese Aufgabe, und die anderen werden sie schnell durchschaut und gelöst haben. Und wenn nicht: Ihr wisst ja, wo ihr nach einer halben Stunde die Lösung finden könnt…

Die Schwalbe Dezember 2014

Gestern lag bei mir das Dezemberheft der Schwalbe im Briefkasten: Neben (natürlich!) Urdrucken und Lösungsbesprechungen gibt es für uns Retro-Freunde einen kleinen Artikel von Bernd Schwarzkopf (als Fortsetzung zu dem im April-2014-Heft) zu Tempoverlustspielen.

Zwei weitere mehr oder weniger orthodoxe Artikel fand ich sehr interessant, da sie Themen anschneiden, die auch in Retro-Problemen eine Rolle spielen können (wer findet Beispiele dazu? Für Hinweise bin ich dankbar!): “En-passant-spezifische Logik” von Erik Zierke und “100 Jahre Wechseltürme” von Arno Tüngler.

Natürlich findet sich noch anderer interessanter Lesestoff im Heft — viel Spaß dabei!

Nachweisbare Züge

In der Januar-2015-Ausgabe von Problemas stellt Joaquim Crusats das Konzept der nachweisbaren Züge (traceable moves) vor:

Ein nachweisbarer Zug in einer Stellung ist ein Zug, der in der resultierenden Stellung diesen eindeutig als letzten Zug nachweisbar macht. Jede Stellung kann also mehrere nachweisbare Züge enthalten, aber natürlich immer nur einen eindeutig letzten.

Ein Beispiel aus dem Artikel soll das verdeutlichen:

Joaquim Crusats
Problemas 2015
TM 3 – 3 nachweisbare Züge (14+11)

 

1. 0-0-0; 1. g8=T+; 1. b5xc6e.p.+. – Valladao-Task.

Ich kann mir vorstellen, dass man mit dieser Idee noch eine Menge anfangen kann – bald soll hierzu ein Thematurnier angekündigt werden.

Neue Bücher-Auktion der Schwalbe

Bernd Gräfrath hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass nicht nur Teile des Dezember-Hefts der Schwalbe im Internet zu finden sind, sondern auch die Ankündigung der neuen Bücher-Auktion auf der Seite des Schwalbe-Bücherwarts, Ralf Krätschmer.

Da auch die Bücher aus dem Nachlass von Wolfgang Dittmann berücksichtigt sind, finden sich hier verschiedene, viel gesuchte Retro-Bücher im Angebot, etwa die Ceriani-Klassiker 32 Personaggi e 1 Autore sowie La Genesi delle Posizioni.

Gebote sind bis zum 5. Februar 2015 möglich; viel Spaß beim Stöbern, viel Erfolg beim Bieten (hoffentlich nicht bei den Büchern, für die ich selbst bieten werde…)!

Frohe Weihnachten!

Allen Retrofreunden wünsche ich
ein frohes und friedliches Weihnachtsfest!

Vielleicht habt ihr ja über die Feiertage Zeit, Lust und Muße, noch einmal das feenschach-Heft 207 hervor zu holen und den aus meiner Sicht Retro-literarischen Höhepunkt des Jahres 2014 noch einmal zu genießen? Den Artikel von Nicolas Dupont A compilation of some fascinating open problems
in the Proof Game genre
, den ihr übrigens auch im Internet lesen könnt!

Problemist November 2014

Die neue Ausgabe des Problemist  enthält wieder viel Lesestoff für uns Retrofreunde: Neben den (leider nun nur noch zwei) Urdrucken und der wie immer sehr lesenswerten Proof Games & Retros Auswahl von Bernd Gräfrath findet sich in diesem Heft ein weiterer Artikel von Bernd: The Lives of Raymond Smullyan, der uns aus Anlass einer Buch-Neuerscheinung von Smullyan  diesen vielseitigen Mann (Künstler, Mathematiker, Philosoph — was noch alles?) näher bringt, den die meisten sicher von seinen Retro-Büchern The Chess Mysteries of Sherlock Holmes sowie The Chess Mysteries of the Arabian Knights kennen.

Und selbst das Supplement enthält dieses Mal einen kleinen Retro-Aufsatz: Pawn Retros in Growing Men von Ronald Turnbull.

Viel Freude beim Lesen!