Alben

Das Pfingst-Wochenende habe ich genutzt, um die Bewertung der eingereichten Aufgaben für das FIDE-Album 2010-2012 fertig zu stellen. Genau 400 Aufgaben gab es da zu bewerten.

Es hat nicht nur viel Freude gemacht, sich mit so vielen überwiegend guten bis hervorragenden Retros intensiv zu beschäftigen. Besonders schön ist es natürlich, dadurch auch viele Aufgaben aus Quellen zu sehen, zu denen ich normalerweise keinen direkten Zugang habe.

Die Arbeit werde ich auch für diesen Blog nutzen können: Ich komme sicherlich noch auf die eine oder andere Aufgabe aus den Einsendungen, unabhängig von meiner “Bepunktung”, zum Beispiel bei den Retros der Woche zurück.

Als ich die FIDE-Album Bewertung abgeschlossen hatte, konnte ich mich auch sofort den Aufgaben für das Ukraine-Album 2010-2012 widmen: Das war nicht allzu viel Arbeit, da ich die meisten Aufgaben bereits für das FIDE-Album bewertet hatte und nur recht wenige, davon leider einige defekte, hinzu gekommen waren.

Nun bin ich auf die Bewertung meiner Richter-Kollegen (Henrik Juel für beide Alben, Satoshi Hashimoto nur für das FIDE-Album) gespannt, darauf, welche Stücke den Weg in die Alben finden werden.

Lösungsturnier in Andernach

Am Freitag steht traditionell nachmittags das Märchenschach-Lösungsturnier auf dem eigentlich nicht vorhandenen Programm:

Dabei gilt es, neun Aufgaben in 90 Minuten zu lösen — allerdings unter den üblichen verschärften Andernach-Bedingungen: Es fehlt die Angabe das Anzahl der Lösungen, und auch die Autoren sollen geraten werden.

Um den “daheim gebliebenen” die Möglichkeit  zum Selbstlösen zu geben, habe ich die Aufgaben hier zum Herunterladen eingestellt: Einmal nur die Aufgaben (für die Selbst-Löser), und einmal die Aufgaben mit den Lösungen und natürlich den Autoren.

Viel Spaß beim indirekten Mitmachen.

Am Puls der Zeit

Seit ein paar Tagen gibt es im Forum von MatPlus.net eine interessante Diskussion über neue Märchenbedingungen — hauptsächlich um Lokomotivenschach, wo ein ziehender Stein alle Steine “hinter sich” auf seinem Zugvektor mitzieht.

Erfreulicherweise gibt es auch sofort ein paar Beweispartien mit dieser neuen Bedingung; eine möchte ich hier vorstellen, um euch ein erstes Gefühl für die unglaublichen dynamischen Möglichkeiten mit dieser Bedingung zu zeigen.

Kevin Begley
Mat Plus Forum 204
Beweispartie in 5 Zügen, Lokomotivenschach (16+14)

 

Die intendierte Lösung (ist das korrekt??) ist 1.e4 [wK>e3] Sf6 2. Ke2 [wBe4>e3, sBe7>e6, sKe8>e7] Se8 [wBh2>g4] 3.Ke1 [wBe3>e2, sBe6>e5, sKe7>e6, sSe8>e7] Sf5 4.gxf5+ Ke7 [sBe5>e6, wBe2>e3, wKe>e2] 5.fxe6 Ke8 [wBe6>e7, wBe3>e4, wKe2>e3.

Spannend sind auch die Diskussionen im Zusammenhang mit Rochade und en passant: Ich kann es euch nur empfehlen, die interessanten Beiträge zu verfolgen — oder noch besser: Euch selbst zu beteiligen…

Neue “harmonie” Ausgabe

Mit bewundernswerter Regelmäßigkeit erscheint in den ungeraden Monaten eines Jahres die Zeitschrift harmonie, die im Internet zu kostenlosem Download bereit steht.

Die neue Ausgabe 119 enthält u.a. einen sehr lesenswerten Nachruf von Klaus Wenda auf Wolfgang Dittmann, den Bericht zum interessanten Konstruktionswettbewerb beim diesjährigen Sachsen-Treffen von Bernd Schwarzkopf und (natürlich) auch wieder Retro-Urdrucke.

Für Lesefreude ist also gesorgt!

Thema Danicum

In den 32 Jahren von 1976 bis 2007 ist die dänische Problemschachzeitschrift Thema Danicum 128 mal erschienen — alle Ausgaben stehen nun ebenso wie die Inhaltsverzeichnisse der 16 Bände als pdf-Dateien auf der Seite der Dänischen Schachproblemvereinigung zum Anschauen im Netz, aber auch zum Download zur Verfügung.

Besonders schön: Die Dateien sind, obgleich eingescannt, komplett durchsuchbar; ihr könnt also die “Suchen”-Funktion des pdf-Betrachters eures Vertrauens nutzen.

Auch Retro-Freunde finden dort interessanten Lesestoff; ich wünsche euch viel Vergnügen damit.

KARL

Heute ein weiterer Lesetipp: Kennt ihr KARL, das kulturelle Schachmagazin? Wenn nicht, wird es höchste Zeit, das zu ändern!

Das Magazin erscheint vierteljährlich und widmet sich in Berichten, Analysen, Essays und Porträts den kulturellen, historischen und gesellschaftlichen Aspekten des Schachs. Jede Ausgabe hat ein bestimmtes Schwerpunkt-Thema; im neuesten, gerade erschienenen Heft 1/2014 dem Thema Schachkomposition.

Nun ahnt ihr, warum ich euch dieses Heft so ans Herz lege — auch wenn Retroanalyse so gut wie keine Rolle spielt. Aber das wäre sicher auch nicht so gut in einem Heft, das hauptsächlich Partie-Spielern Problemschach näher bringen soll?!

Das geschieht einerseits mit “historischen” Artikeln von Hanspeter Suwe (Geschichte des Problemschachs), Hans Gruber (über Die Schwalbe) und Günter Büsing (Internationale Problemschachverbände) sowie einem spannenden Interview mit bernd ellinghoven. Wenn ihr immer schon wissen wolltet, warum er seinen Namen klein schreibt, so erfahrt ihr es hier!

Dann folgen, sehr geschickt für das “Party-Zielpublikum” Lieblingsprobleme bekannter Partiespieler bis hin zu Vishy Anand, ein Beitrag über den Studienspezialisten Harold van der Heijden und seine Studiensammlung, über den Löse- und Partie-GM John Nunn sowie ein Artikel von Jochanan Afek (auch Party-IM…) über Chamäleon-Echos in Studien. Weiter geht es mit geschichtlichen Reminiszenzen über David Przepiorka und Arnold Graf Pongracz.

Im allgemeinen Teil findet sich ein sehr interessantes Interview mit Vlastimil Hort anlässlich seines 70. Geburtstags, ferner verschiedene Buchrezensionen, darunter auch das Kraemer-Buch von Ralf Binnewirtz.

Ich garantiere euch tolles Lesevergnügen!

ChessProblems.ca

Seit 2010 betreibt Cornel Pacurar aus dem kanadischen Toronto die Seite ChessProblems.ca, die überwiegend, aber nicht ausschließlich den Serienzügern gewidmet ist und auch sehr interessante Thematurniere veranstaltet.

Nun gibt er auch ein zugehöriges Bulletin heraus, dessen erste Ausgabe in Form einer 20-seitigen pdf-Datei vor ein paar Tagen erschienen ist.

Sowohl die Seite selbst auch als das Bulletin sind sehr interessant und lesenswert: Schaut einmal vorbei!

Schwalbe und feenschach

Heute, am 25. März, hatte ich schon das April-Heft der Schwalbe im Briefkasten — und nicht nur das: Auch zwei feenschach-Hefte (f-204 und f-205) waren dabei!

Alle drei Hefte bieten großartigen Lese- und Lösestoff für uns Retrofreunde; nur ein paar Artikel möchte ich besonders erwähnen:

In der Schwalbe ein Einführungsartikel zu Anticirce-Procas von Andreas Thoma sowie der Beitrag von Bern Schwarzkopf zu Tempoverlustspielen; in feenschach zum Beispiel ein Artikel über eine Aufgabe von Karl Fabel, Preisbericht und Artikel zu A→B-Schach, zu Basisplänen in logischen VRZ-Procas, zu elsässischen Beweispartien — und bereits der Preisbericht zu den 2012er feenschach-Retro-Urdrucken.

Jede Menge interessante Themen also — viel Spaß!