In meiner Jugend habe ich regelmäßig in der Adventszeit Erich Kästners „Das fliegende Klassenzimmer“ erneut gelesen. Heute hole ich auch ziemlich regelmäßig ein paar mich immer wieder faszinierende Retro-Aufsätze hervor, um darin zu lesen, zu lösen. Einer davon ist „The Pursuit of a Retrocage“ (“Die Verfolgung eines Retro-Käfigs“ — den Titel des bekannten Buches „Pursuit of a Theme“ von Walentin Rudenko paraphrasierend) von Andrej Kornilow und Andrej Frolkin, feenschach I-III/2009.
Hieraus möchte ich euch heute eine Aufgabe vorstellen und dabei gleichzeitig den thematischen Käfig vorstellen.
Andrej Frolkin
diagrammes 1998
Letzte 25 Einzelzüge? (13+13)
Drei sichtbare Schläge durch Schwarz, drei fehlende weiße Steine: Schwarz muss mit der Rücknahmen von Td2-d1+ beginnen — und damit steht das Grundschema des Käfigs auf dem Brett: wKc1, wDb1, sKa3, sTd2, alles natürlich „passend“ eingeklemmt: Hier bedarf es zweimaligen Schachschutzes, um den Kern dieses Käfigs aufzulösen: auf a2, damit Da1-b1 ohne illegales Retroschach zurückgenommen werden kann sowie nach Rücknahme von Kb1-c1 ein Schild auf c1, damit Td1-d1 zurückgenommen und damit der Käfig geöffnet werden kann.
In dem erwähnten Artikel stellen die beiden Autoren 72 (!) Ausgaben mit diesem „retro scheme which in all likelihood has become the most fruitful one in the history of retroanalysis“ vor und erläutern die verschiedenen Möglichkeiten der Variationen und auch Erweiterungen — für mich immer wieder faszinierende Lektüre, die ich euch nur ans Herz legen kann.
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