Am Puls der Zeit

Seit ein paar Tagen gibt es im Forum von MatPlus.net eine interessante Diskussion über neue Märchenbedingungen — hauptsächlich um Lokomotivenschach, wo ein ziehender Stein alle Steine “hinter sich” auf seinem Zugvektor mitzieht.

Erfreulicherweise gibt es auch sofort ein paar Beweispartien mit dieser neuen Bedingung; eine möchte ich hier vorstellen, um euch ein erstes Gefühl für die unglaublichen dynamischen Möglichkeiten mit dieser Bedingung zu zeigen.

Kevin Begley
Mat Plus Forum 204
Beweispartie in 5 Zügen, Lokomotivenschach (16+14)

 

Die intendierte Lösung (ist das korrekt??) ist 1.e4 [wK>e3] Sf6 2. Ke2 [wBe4>e3, sBe7>e6, sKe8>e7] Se8 [wBh2>g4] 3.Ke1 [wBe3>e2, sBe6>e5, sKe7>e6, sSe8>e7] Sf5 4.gxf5+ Ke7 [sBe5>e6, wBe2>e3, wKe>e2] 5.fxe6 Ke8 [wBe6>e7, wBe3>e4, wKe2>e3.

Spannend sind auch die Diskussionen im Zusammenhang mit Rochade und en passant: Ich kann es euch nur empfehlen, die interessanten Beiträge zu verfolgen — oder noch besser: Euch selbst zu beteiligen…

Schnell rochieren!

Im monatlich erscheinenden offiziellen “Verkündigungsorgan” (so heißt das wirklich!) des Schachverbandes Württemberg redigiert Wolfgang Erben monatlich eine Problemschach-Rubrik, die sich natürlich hauptsächlich an Partie-Spieler wendet. Die verschont er aber nicht vor Märchenschach, gelegentlich Retros — und jährlich gibt es ein interessantes Konstruktionsturnier.

Dieses Jahr gilt es eine Partie zu konstruieren, in der so schnell wie möglich rochiert wird. So einfach ist’s natürlich nicht; es wird unter der Bedingung “Alphabetschach” gespielt, bei der jeweils der Stein ziehen muss, der “im Alphabet ganz vorn steht”. Weiß muss also eine Partie mit 1.a3 oder 1.a4 eröffnen.

Die genauen Regeln für den Wettbewerb (1. Preis 100,– EUR; Einsendungen an wolfgang.erben(at)svw.info bis zum 30.11.2014) findet ihr in der Maiausgabe (auf der Seite rechts das Mai-Heft wählen) auf den Seiten 9-10.

Viel Spaß und Erfolg!

Messigny

An diesem Wochenende findet das traditionelle Treffen der französischen Schachfreunde in Messigny statt, und dort darf natürlich auch ein Retro-Kompositionsturnier nicht fehlen: Gefordert sind Retros mit der Shrink Chess Bedingung: Eine leere Linie oder Reihe am Rand des Schachbretts verschwindet.

Eine genauere Erklärung und ein Beispiel könnt ihr u.a. auf Julias Seite finden. Ihr dürft euch auch beteiligen, wenn ihr nicht beim Treffen zugegen seid; Einsendungen dann per Mail an riface.2014(at)gmail.com. Einsendeschluss ist der 10. Mai 2014 um 18:00 Uhr.

In drei Wochen

In drei Wochen sehen wir uns sicherlich, hoffentlich in Andernach?

Ein wenig will ich die Vorfreude auf das Treffen steigern, indem ich an die Märchenschach-Erfindung des letzten Jahres in Andernach erinnere: Wurmlöcher.

Wenn ein Stein ein Feld mit Wurmloch betritt, so verschwindet er dort und taucht als Teil des Zuges an einem anderen Wurmloch-Feld wieder auf; die genaue Definition findet ihr auch hier im Blog. Damit lassen sich, wie schon in Andernach 2013 gezeigt, auch interessante Retros bauen. Heute möchte ich allerdings eins vorführen, das beim Jahrestreffen 2014 der britischen Schachfreunde entstand:

Marco Bonavogla
Newcastle Wurmloch-Turnier 2014, Lob
Kürzeste Beweispartie (15+14), Wurmlöcher b4,b5

 

Mit den Wurmlöchern auf b4 und b5 geht dies bereits in vier Zügen: 1.e4 e5 2.La6 Lb4>b5 3.Lxb7 La6 4.Lxc8 Lxc8. Ein witziges kleines Demostück.

Wer sich noch für Andernach (wie immer Himmelfahrt-Wochenende, also heuer vom 29. Mai bis zum 1. Juni) anmelden möchte, kann dies direkt bei Zdravko Maslar machen — ich unterstütze bei Bedarf gern.

3. Niederrheintreffen (NRT)

Am letzten Samstag (12. April 2014) traf sich der problemschachliche Niederrhein auf Einladung von Hans-Peter Reich bei ihm zu Hause — dies war schon das dritte diesbezügliche Treffen und ist damit für Rheinländer nun eine Traditionsveranstaltung.

Die Niederrhein-Grenzen waren ziemlich weit gefasst, so dass auch ich eingeladen war; darüber hinaus nahmen Ralf Binnewirtz, Bernd Gräfrath, Stefan Höning und Bernd Schwarzkopf teil.

Bei Kaffee, Tee und Kuchen wurde über Schach in allen Facetten sowie (wie bei solchen Treffen üblich) über Gott und die Welt diskutiert und philosophiert — mit anderen Worten: Die Zeit verging wie im Fluge!

Gleich zu Beginn haben wir per SMS Grüße an den Münchener Problemkreis geschickt, der sich zeitgleich (jeweils am 2. Sonnabend eines Monats) in Haar getroffen hat — die dortige Tradition ist schon ein wenig größer als die niederrheinische (mehr als 50 Jahre!). So kam von dort die Einladung, uns doch mit einer noch unveröffentlichten Studie zu beschäftigen, die dort gerade vorgestellt wurde.

Aus dem Studienumfeld hatte ich auch eine kleine Konstruktionsforderung aus einem der Dawson-Bücher mitgebracht: Bernd Schwarzkopf kam dabei zu einer verblüffend sparsamen Stellung. Vielleicht wird hieraus noch ein kleiner Artikel, dann komme ich später auf das Thema hier zurück, da auch Retro-Aspekte berührt werden.

Ein wunderschöner Nachmittag, früher Abend war es; ganz herzlichen Dank speziell an Hans-Peter für Vorbereitung und Bewirtung!

Zwei Jahre

Gestern feierte Julias Märchenschachseite ihren zweiten Geburtstag — herzlichen Glückwunsch dazu an Julia Vysotska, die ihre Seite innerhalb kürzester Zeit zu einer der wichtigsten Problemschachseiten weltweit gemacht hat.

Sicher wisst ihr, dass dort regelmäßige Informalturniere für Märchenschach-Aufgaben veranstaltet werden — vielleicht wisst ihr auch, dass Julia dort seit kurzer Zeit auch ein (Märchen-)Retroturnier durchführt? Preisrichter für die Jahre 2013 und 2014 ist Hans Gruber.

ChessProblems.ca

Seit 2010 betreibt Cornel Pacurar aus dem kanadischen Toronto die Seite ChessProblems.ca, die überwiegend, aber nicht ausschließlich den Serienzügern gewidmet ist und auch sehr interessante Thematurniere veranstaltet.

Nun gibt er auch ein zugehöriges Bulletin heraus, dessen erste Ausgabe in Form einer 20-seitigen pdf-Datei vor ein paar Tagen erschienen ist.

Sowohl die Seite selbst auch als das Bulletin sind sehr interessant und lesenswert: Schaut einmal vorbei!

Märchenretros

Im Forum von MatPlus.Net wird gerade eine interessante Diskussion geführt, wie Märchenretros einsortiert werden sollten: Eher bei Märchenschach oder eher bei Retros oder wo die Grenze liegt.

Ich selbst habe dazu eine sehr dezidierte Meinung, die ich in der Diskussion dort auch dargestellt habe — die will ich hier gar nicht groß wiederholen; ich lade euch stattdessen ein, der Diskussion dort zu folgen, euch zu beteiligen.

Da die einzelnen Forums-Themen nicht direkt verlinkt werden können, hier der Tipp, wie ihr über den oben angegebenen Link dorthin navigieren könnt: Links auf “Forum” klicken, dann bei der Übersicht auf “General”, und dort auf das Thema “When is a problem that has both fairy and retro elements…”