Popeye App

Habt ihr euch schon mal gewünscht, das Löseprogramm Popeye auf eurem Smartphone zu haben? Dann kann euch nun geholfen werden – zumindest teilweise.

Dafür solltet ihr ein Android-Handy oder -Tablet haben (mindestens Version 3.0) – und auch dann bekommt ihr Popeye nicht direkt auf euer Smartphone…

Diyan Kostadinov hat die App ChessComposer entwickelt, und in der neuesten Version 3.1 kann sie auch Probleme mittels Popeye lösen. Aber nicht direkt auf dem Handy, sondern die App kann via Internet Verbindung aufnehmen zur „Server-Version“ von Popeye, nämlich Ankona: Dorthin schickt ChessComposer die Aufgabe und holt sich vom Server anschließend die Lösung.

Dies ist natürlich eingeschränkt (eine Schlagschach-Beweispartie von zehn oder elf Zügen kann auch auf einem schnellen PC schon mal 24 Stunden oder länger dauern) auf wenige Züge mit direkten oder Hilfs-Forderungen, aber auch mit Märchenfiguren und -bedingungen.

Diyan bietet zwei Versionen seine App an: eine funktional eingeschränkten, die kostenfrei ist, sowie die 10 Euro teure Vollversion, die natürlich deutlich mehr kann.

Aber beide eignen sich etwa, um Diagramme zu erfassen und als Bilddatei abzuspeichern: für „zwischendurch“ und „unterwegs“ sicherlich auch gelegentlich sehr nützlich.

Schaut euch die App einmal an, ladet zunächst einmal die freie Version auf euer Smartphone oder Tablet – viel Spaß damit!

 

Dynamische Diagramme auf Webseiten

Kürzlich hat Dmitri Turevski sein Tool Py2Web vorgestellt, mit dem es möglich ist, die Ausgabe des Lösungsprogramms Popeye direkt in Diagramme, die auch noch die Lösungen dynamisch vorspielen können, umzuwandeln.

Das schaut sehr gut aus, wird sich bestimmt noch weiterentwickeln. Gerade für Schachfreunde, die heute eine Website mit Schachproblemen (auch Märchenaufgaben) betreiben, schon jetzt eine tolle Möglichkeit, relativ einfach eine dynamische Darstellung der Diagramme und Lösungen (ähnlich wie bei der PDB) zu realisieren — schaut es euch einmal an.

Ich selbst werde Py2Web in der kommenden Zeit einmal genauer unter dem Gesichtspunkt der Nutzbarkeit für Retroaufgaben anschauen. Normale png-Viewer würden ja für orthodoxe Beweispartien ausreichen — aber nur für die: Schwieriger wird es mit Auflöseaufgaben, zumindest wenn man Alternativen der Rücknahme darstellen will; von Retraktoren mit der Kombination von Rückwärts- und Vorwärtsspiel ganz zu schweigen. Und wenn dann noch Märchenbedingungen (z.B. die unterschiedlichsten Wiedergeburten in der kompletten Circe-Familie) hinzu kommen, wird es sehr kompliziert…

Lösungsturnier in Andernach

Am Freitag steht traditionell nachmittags das Märchenschach-Lösungsturnier auf dem eigentlich nicht vorhandenen Programm:

Dabei gilt es, neun Aufgaben in 90 Minuten zu lösen — allerdings unter den üblichen verschärften Andernach-Bedingungen: Es fehlt die Angabe das Anzahl der Lösungen, und auch die Autoren sollen geraten werden.

Um den “daheim gebliebenen” die Möglichkeit  zum Selbstlösen zu geben, habe ich die Aufgaben hier zum Herunterladen eingestellt: Einmal nur die Aufgaben (für die Selbst-Löser), und einmal die Aufgaben mit den Lösungen und natürlich den Autoren.

Viel Spaß beim indirekten Mitmachen.

Am Puls der Zeit

Seit ein paar Tagen gibt es im Forum von MatPlus.net eine interessante Diskussion über neue Märchenbedingungen — hauptsächlich um Lokomotivenschach, wo ein ziehender Stein alle Steine “hinter sich” auf seinem Zugvektor mitzieht.

Erfreulicherweise gibt es auch sofort ein paar Beweispartien mit dieser neuen Bedingung; eine möchte ich hier vorstellen, um euch ein erstes Gefühl für die unglaublichen dynamischen Möglichkeiten mit dieser Bedingung zu zeigen.

Kevin Begley
Mat Plus Forum 204
Beweispartie in 5 Zügen, Lokomotivenschach (16+14)

 

Die intendierte Lösung (ist das korrekt??) ist 1.e4 [wK>e3] Sf6 2. Ke2 [wBe4>e3, sBe7>e6, sKe8>e7] Se8 [wBh2>g4] 3.Ke1 [wBe3>e2, sBe6>e5, sKe7>e6, sSe8>e7] Sf5 4.gxf5+ Ke7 [sBe5>e6, wBe2>e3, wKe>e2] 5.fxe6 Ke8 [wBe6>e7, wBe3>e4, wKe2>e3.

Spannend sind auch die Diskussionen im Zusammenhang mit Rochade und en passant: Ich kann es euch nur empfehlen, die interessanten Beiträge zu verfolgen — oder noch besser: Euch selbst zu beteiligen…

Schnell rochieren!

Im monatlich erscheinenden offiziellen “Verkündigungsorgan” (so heißt das wirklich!) des Schachverbandes Württemberg redigiert Wolfgang Erben monatlich eine Problemschach-Rubrik, die sich natürlich hauptsächlich an Partie-Spieler wendet. Die verschont er aber nicht vor Märchenschach, gelegentlich Retros — und jährlich gibt es ein interessantes Konstruktionsturnier.

Dieses Jahr gilt es eine Partie zu konstruieren, in der so schnell wie möglich rochiert wird. So einfach ist’s natürlich nicht; es wird unter der Bedingung “Alphabetschach” gespielt, bei der jeweils der Stein ziehen muss, der “im Alphabet ganz vorn steht”. Weiß muss also eine Partie mit 1.a3 oder 1.a4 eröffnen.

Die genauen Regeln für den Wettbewerb (1. Preis 100,– EUR; Einsendungen an wolfgang.erben(at)svw.info bis zum 30.11.2014) findet ihr in der Maiausgabe (auf der Seite rechts das Mai-Heft wählen) auf den Seiten 9-10.

Viel Spaß und Erfolg!

Messigny

An diesem Wochenende findet das traditionelle Treffen der französischen Schachfreunde in Messigny statt, und dort darf natürlich auch ein Retro-Kompositionsturnier nicht fehlen: Gefordert sind Retros mit der Shrink Chess Bedingung: Eine leere Linie oder Reihe am Rand des Schachbretts verschwindet.

Eine genauere Erklärung und ein Beispiel könnt ihr u.a. auf Julias Seite finden. Ihr dürft euch auch beteiligen, wenn ihr nicht beim Treffen zugegen seid; Einsendungen dann per Mail an riface.2014(at)gmail.com. Einsendeschluss ist der 10. Mai 2014 um 18:00 Uhr.

In drei Wochen

In drei Wochen sehen wir uns sicherlich, hoffentlich in Andernach?

Ein wenig will ich die Vorfreude auf das Treffen steigern, indem ich an die Märchenschach-Erfindung des letzten Jahres in Andernach erinnere: Wurmlöcher.

Wenn ein Stein ein Feld mit Wurmloch betritt, so verschwindet er dort und taucht als Teil des Zuges an einem anderen Wurmloch-Feld wieder auf; die genaue Definition findet ihr auch hier im Blog. Damit lassen sich, wie schon in Andernach 2013 gezeigt, auch interessante Retros bauen. Heute möchte ich allerdings eins vorführen, das beim Jahrestreffen 2014 der britischen Schachfreunde entstand:

Marco Bonavogla
Newcastle Wurmloch-Turnier 2014, Lob
Kürzeste Beweispartie (15+14), Wurmlöcher b4,b5

 

Mit den Wurmlöchern auf b4 und b5 geht dies bereits in vier Zügen: 1.e4 e5 2.La6 Lb4>b5 3.Lxb7 La6 4.Lxc8 Lxc8. Ein witziges kleines Demostück.

Wer sich noch für Andernach (wie immer Himmelfahrt-Wochenende, also heuer vom 29. Mai bis zum 1. Juni) anmelden möchte, kann dies direkt bei Zdravko Maslar machen — ich unterstütze bei Bedarf gern.

3. Niederrheintreffen (NRT)

Am letzten Samstag (12. April 2014) traf sich der problemschachliche Niederrhein auf Einladung von Hans-Peter Reich bei ihm zu Hause — dies war schon das dritte diesbezügliche Treffen und ist damit für Rheinländer nun eine Traditionsveranstaltung.

Die Niederrhein-Grenzen waren ziemlich weit gefasst, so dass auch ich eingeladen war; darüber hinaus nahmen Ralf Binnewirtz, Bernd Gräfrath, Stefan Höning und Bernd Schwarzkopf teil.

Bei Kaffee, Tee und Kuchen wurde über Schach in allen Facetten sowie (wie bei solchen Treffen üblich) über Gott und die Welt diskutiert und philosophiert — mit anderen Worten: Die Zeit verging wie im Fluge!

Gleich zu Beginn haben wir per SMS Grüße an den Münchener Problemkreis geschickt, der sich zeitgleich (jeweils am 2. Sonnabend eines Monats) in Haar getroffen hat — die dortige Tradition ist schon ein wenig größer als die niederrheinische (mehr als 50 Jahre!). So kam von dort die Einladung, uns doch mit einer noch unveröffentlichten Studie zu beschäftigen, die dort gerade vorgestellt wurde.

Aus dem Studienumfeld hatte ich auch eine kleine Konstruktionsforderung aus einem der Dawson-Bücher mitgebracht: Bernd Schwarzkopf kam dabei zu einer verblüffend sparsamen Stellung. Vielleicht wird hieraus noch ein kleiner Artikel, dann komme ich später auf das Thema hier zurück, da auch Retro-Aspekte berührt werden.

Ein wunderschöner Nachmittag, früher Abend war es; ganz herzlichen Dank speziell an Hans-Peter für Vorbereitung und Bewirtung!