Retro der Woche 16/2016

Nikita Plaksin ist sicherlich einer der bedeutendsten Komponisten klassischer Retros, der aber auch intensiv im Bereich der Märchen-Retros unterwegs war: Speziell mit Andrej Kisljak zusammen hat er intensiv verschiedene Märchenbedingungen auf Last-mover Rekorde untersucht, bei denen also (zumindest) der letzte Zug eindeutig ist – und das mit möglichst wenigen Steinen.

Heute habe ich aber eine klassische Aufgabe von ihm herausgesucht, die mir immer wieder sehr gut gefällt.

Nikita Plaksin
Schachmati w SSSR 1991, 1. Preis — A. Kisljak gewidmet
#1 durch Schwarz (11+14)

 

Hier sehen wir wieder einmal eine Vorwärtsforderung, die sehr schnell zu lösen ist: Weiß ist am Zug, muss das Schachgebot durch 1.Txg4 parieren, wonach 1.– Sd6# mattsetzt. Aber das ist natürlich nicht der dürftige Inhalt dieser Aufgabe; natürlich geht es um die Stellungsgenese: Wie lässt sich die Diagrammstellung auflösen?

Dazu untersuchen wir wie üblich zunächst einmal die Schläge: Die Konstellation der schwarzen Bauern auf der b- und c-Linie erfordert drei Schläge (axb, bxc, dxc), ferner geschah gxXf6 – und das Schachgebot in der Diagrammstellung konnte auch nur durch Lh3xXg4 gespielt werden, damit sind alle fehlenden weißen Steine erklärt.

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Noch ein Feiertag…

Noch ein Feiertag, und der ist sogar eine Stunde länger als der gestrige!

Was liegt da näher, als sich zwischendurch (Nr. 16) mal mit einer kleinen, hübschen Retro-Aufgabe zu beschäftigen? Einer Aufgabe wieder von Josef Haas (siehe Retro der Woche 13/2016), die genau vor 40 Jahren erschienen ist.

Josef Haas
feenschach 1976
Weiß nimmt zurück und setzt in zwei Zügen matt (3+3)

 

Löser Hemmo Axt schrieb damals dazu: “Hübsche Retroanalyse mit einfachsten Mitteln” Viel Spaß damit!

Retro der Woche 13/2016

Bei meinen Infos zum März-Heft des Problemist hatte ich Bernd Gräfraths Artikel über Retraktoren von Josef Haas erwähnt. Von ihm möchte ich heute eine andere Aufgabe vorstellen

Josef Haas
Mannheimer Morgen 1975, In memoriam Dr. Karl Fabel
Matt in einem Zug (8+12)

 

Der gewitzte Leser/löser wird sofort sagen: Na klar, 1.Kd2#!; 1.0-0-0 geht nicht, denn dann wäre das Stück ja nebenlösig!

Das stimmt schon, aber das „die Rochade geht nicht“ ist natürlich der eigentliche Kern der Aufgabe: Warum nicht?

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Retro der Woche 10/2016

Einer meiner Lieblings-Autoren klassischer Auflöse-Retros ist Sergej Leonidowitsch Wolobujew: Hier hatte ich bereits in zwei Retros der Woche, nämlich 05/2013 sowie 12/2014, Aufgaben von ihm vorgestellt. Darüber hinaus hatte ich nach meinem Vortrag in Andernach 2011 in feenschach 187 (Juni 2911), S. 109 ff. einige Aufgaben von ihm vorgeführt.

Nach fast zwei Jahren scheint es mir an der Zeit, hier eine weitere Aufgabe von Sergej Wolobujew vorzustellen.

Sergej Wolobujew
Schachmatnaja komposizija 1992, 4. Preis
Ist die Mattstellung legal? (13+11)

 

Betrachten wir zunächst wie üblich die Schlagbilanz: Weiß hat beide schwarzen Läufer zu Hause geschlagen, ferner sieht man die Schläge axXb3 und fxYg3. Das Schach des Lf2 gegen den sK kann ebenfalls nur durch einen Schlagzug (Lg1xZf2+) erfolgt sein – damit sind alle fehlenden schwarzen Steine erklärt.

Schwarz hat [Lf1] zu Hause geschlagen. sBc2 kann nur mittels zweier Schlagfälle auf sein Diagrammfeld gelangt sein. Damit kann er [Ba7] oder [Bc7] sein; können wir das bereits entscheiden?

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Werner Keym hat Geburtstag

Heute gehen herzliche Glückwünsche nach Meisenheim am Glan zu Werner Keym, der dort Geburtstag feiert. Lieber Werner, auch im Namen aller Leser hier wünsche ich dir von Herzen alles Gute für dein neues Lebensjahr!

Zur Feier des Tages bringe ich zum Selbstlösen “für zwischendurch” einen seiner zahlreichen Lastmover-Rekorde:

Werner Keym
Die Schwalbe 1978
Letzter Zug? (4+9)

 

Übrigens können wir uns alle schon jetzt auf einen sehr interessanten Retro-Aufsatz von Werner wahrscheinlich im April-Heft der Schwalbe freuen!

Retro der Woche 05/2016

Erst am Freitagabend habe ich von Günter Lauinger erfahren, dass Werner Frangen bereits am 31. Oktober letzten Jahres, heute genau vor drei Monaten im Alter von 86 Jahren (*14. Februar 1929) in Karlsruhe verstorben ist.

In den letzten Jahrzehnten war es um ihn still geworden, vielen ist er aber durch seine dreiteilige Reihe „Stufen der Retroanalyse“ (feenschach 1975 — 1976) bekannt, mit der er beinahe wissenschaftlich in unser Lieblings-Problemgebiet einführte. Aber schon in jungen Jahren hatte er als Twen hervorragende Retros gebaut und vor allen Dingen in der von Thomas R. Dawson gegründeten und dann von Denisson Nixon fortgeführten Fairy Chess Review veröffentlicht.

Eines seiner bekanntesten Stücke, das es auch in die Fabel-Auswahl „Meisterwerke der Retroanalyse“ (1981 posthum von Werner Keym als sechsteilige Serie in Die Schwalbe publiziert) geschafft hatte, möchte ich heute zu seinem Gedenken vorstellen. Beide erwähnten Serien kann ich euch auch heute noch ans Herz legen, beide sind Lesegenuss pur! Die Meisterwerke findet ihr auf englisch übrigens im Netz.

Werner Frangen
The Fairy Chess Review 1953
#1 (Wer?) (15+10)

 

Sofort fallen natürlich die beiden weißen Umwandlungssteine auf — welches Schlussfolgerungen kann man daraus ziehen? Hier will ich einfach die Lösungsangaben von Werner Frangen selbst bzw. von Fabel/Keym wiedergeben; ich habe nur einige Schrebweisen vereinheitlich und an die hier übliche Notation angepasst.

Es wäre schön, wenn ihr zunächst selbst Löseversuche unternehmt und dann anhand derer die Lösungsangaben genau anschaut.

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Retro der Woche 02/2016

Der Problemist-Preisbericht 2012 für Retros – dort wird das Informalturnier ja traditionell aufgeteilt in Beweispartien und (andere) Retros – zeigt mehrere Stücke, die nicht nur den Preisrichter Henrik Juel begeisterten, sondern auch mir sehr gut gefallen.

Der junge bulgarische Autor, der sich in den letzten Jahren wohl berufsbedingt sehr rar gemacht hat, zeigt hier eine tolle Kombination von Retroentfesselungen und Schachschilden, die noch durch einige andere Feinheiten gewürzt werden.

Nikolai Beluchow, Alexander Solotarjew gewidmet
StrateGems 2012, 2. Preis
Löse die Stellung auf (14+14)

 

Im Diagramm fallen einerseits die drei schwarzen Läufer auf, so dass einer entwandeln muss, und außerdem, dass der weiße König im Schach steht, so dass Schwarz mit der Rücknahme beginnen muss. Um aber die Rücknahme zu planen, überlegen wir zunächst, was wo geschlagen wurde, wie denn die Stellung aufgelöst werden kann, was dafür an Vorbereitungen zu treffen sind.

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Originale von D. Baibikov

Ich freue mich, euch heute drei Originalaufgaben von Dmitri Baibikov vorstellen zu können: Bei dem Autornamen könnt ihr sicher sein, dass euch großes Lösevergnügen erwartet! Auf den ersten drei Seiten findet ihr jeweils eine Aufgabe, auf den Folgeseiten dann die Lösungen. Viel Spaß bei der Beschäftigung mit den Aufgaben — und nochmals ganz herzlichen Dank an Dmitri, dass er sie mir zur Veröffentlichung geschickt hat!