Zunächst war die Idee aus der Not geboren, nämlich möglichst rasch und trotzdem mit hoher Qualität eine Menge ausstehender feenschach-Preisberichte mit Ersatzrichtern zu erledigen: Dadurch wurde das Richter-Dreamteam Gruber-Ring-Brand geboren.
Wir haben gemerkt, dass das gemeinsame Richten nicht nur effektiv war, sondern gleichzeitig unheimlich viel Spaß machte – und drüber hinaus auch sehr interessante Einblicke in die „Denke“ anderer Richter gab.
Und so haben wir anschließend nicht nur aus der Not heraus, sondern geplant mehrere Turniere (nicht nur für Retros, sondern auch für Hilfsmatt und Märchenschach) gemeinsam gerichtet; dabei haben wir stets die Aufgaben einzeln „bepunktet“ (ähnlich wie beim FIDE-Album) – meist war die Übereinstimmung verblüffend groß. Spannend waren dann eigentlich „nur“ noch die Diskussionen über die Aufgaben, wo die Abweichungen größer waren. Aber immer sind wir zu einer einvernehmlichen Reihung gekommen.
So auch beim feenschach Retro-Informalturnier 2012, aus dem ich heute eine Aufgabe vorstellen möchte, die meiner Meinung nach ideal zum Selbstlösen auch für noch nicht so erfahrene Retrolöser ist: Gerade die geforderte Eindeutigkeit der letzten Züge sollte es noch ein wenig einfacher machen.
feenschach 2012 (A. Kornilow in memoriam), 4. Lob
Letzte 24 Einzelzüge? (15+12)
Wenn ihr lösen wollt, solltet ihr euch folgende Fragen stellen: Welche Steine fehlen? Wo wurden sie geschlagen? Gab es Umwandlungen, wenn ja: wo? Wie kann der Retroknoten aufgelöst werden? Was ist Voraussetzung dafür?