Retro der Woche 6/13

Beim Stöbern in der Problem Data Base, die von Gerd Wilts großartig betrieben wird, ist mir die Auflöse-Aufgabe eines Autors aufgefallen, den ich bisher nicht bewusst wahrgenommen hatte. Kennt jemand von ihm weitere Retros? Das Stück gefällt mir sehr gut, und es scheint mir nicht allzu schwierig zu lösen zu sein — daher ist es vielleicht genau richtig als neues “Retro der Woche”.

Yehuda Veisberg
7135 Fairy Chess Review II/1947
Letzter Zug? (Weiß am Zug) (10+10)

Gesucht wird also der letzte Zug des Schwarzen. Beide Seiten haben noch all ihre acht Bauern, so dass Umwandlungen kein Thema sein können. Beginnen wir wie üblich mit der Betrachtung der Schlagbilanz:

Der schwarze Bauer c2 kommt von h7, sBf6 natürlich von g7 und hat dabei den fehlenden schwarzfeldrigen Läufer des Weißen geschlagen. Diesen Zug kann Schwarz aber erst zurücknehmen, wenn der eigene schwarzfeldrige Läufer nach Hause zurückgekehrt ist.
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Retro der Woche 5/2013

Heute möchte ich mal wieder ein klass(isch)es Auflöse-Retro vorstellen; zur Auszeichnung dieses Stücks stelle ich nach der Besprechung noch eine Frage zur Diskussion.

Übrigens habe ich dieses Stück beim Andernach-Treffen 2011 vorgestellt; wer mehr über weitere Aufgaben des erstgenannten Autors lesen möchte, sollte in feenschach Heft 187 (Juli 2011), S. 109ff nachschlagen. Und gleichzeitig möchte ich auf diese Weise an die Anmeldung zum diesjährigen Andernach-Treffen erinnern…

Sergej Wolobujew & Nikita Plaksin
Die Schwalbe 1986, 1. ehrende Erwähnung
#1 (13+14)

Natürlich geht es bei der Forderung “#1” nicht primär darum, den Mattzug zu finden, sondern zu eruieren, welche Seite am Zug ist, denn für beide liegt ein Matt in einem Zug mit dem gegenseitigen Schlagen der Türme auf der 5. Reihe bereit.

Um nun feststellen zu können, welche Seite am Zug ist, betrachten wir zunächst die Schlagbilanz: Schwarz hat die Schlagfälle dxe und e5xf4 und hat den weißen h-Bauern geschlagen — und zwar auf seiner Reihe, da Weiß seine beiden Schlagfälle mit a4xDb5 und bx[Lf8]c (warum genau dieses Schläge?) verbraucht hat. Damit ist auch klar, dass [Ba7] schlagfrei nach a1 gezogen ist, um sich dort in einen Springer zu verwandeln.

Auflösen lässt sich der zentrale Knoten nur durch die Rücknahme von a4xDb5, nachdem der Sa1 sich entwandelt hat und der a-Bauer bis nach mindestens a5 zurückgekehrt ist.
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Retro der Woche 52/2012

Der Brite Henry Anthony Adamson (21.1.1871-21.8.1941) war einer der ersten bedeutenden Retrokomponisten, der sich mit den heutigen klassischen Auflöse-Themen beschäftigte; das heutige “Retro der Woche” erschien am 23.12.1928, also genau vor 84 Jahren.

Die Aufgabe erscheint auch heute noch recht komplex; wie interessant und richtungsweisend muss sie zu Ende der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts gewirkt haben! Mario Richter fasst dies treffend in seinem Kommentar zur Aufgabe in der PDB zusammen: “The problem realizes several ideas, which are later presented in a more elaborated manner by others: Ceriani-Chain, several shields á la Volet, rook manoeuvres on the first ranks á la Fabel and others.”

Henry A. Adamson
Hamburgischer Correspondent 23.12.1928
Letzter Zug von Weiß? (13+14)

Die Lösung habe ich weitgehend der PDB übernommen; aber so schwer erscheint mir das Stück nicht, dass ihr nicht eigene Lösungsversuche unternehmen solltet: Ich glaube, das lohnt sich!
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Andrej Kornilow

Heute vor einem Jahr, am 14. November 2011, ist völlig unerwartet Andrej Kornilow (* 4. Mai 1944) verstorben. Diesen Gedenktag nehme ich zum Anlass, euch den hervorragenden Nachruf von Andrej Frolkin und Nikolai Beluchow (noch einmal) zum Lesen zu empfehlen; er erschien in feenschach Heft 190 (Dezember 2011), Seite 229-234.

Daraus möchte ich hier die letzte Aufgabe von Andrej Kornilow zitieren, die am 12. und 13. November 2011 zusammen mit Andrej Frolkin entstanden ist.

Andrej Kornilow & Andrej Frolkin
feenschach Heft 190, Dezember 2011
Letzte 11 Einzelzüge? (14+13)

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Retro der Woche 45/2012

Als ich die Einsendung der Franzosen Thierry Le Gleuher und Alain Brobecker für den Urdruckteil der Schwalbe sah, musste ich gleich an meine Jugendtage im Schachverein denken, wo wir beim Materialwart immer für Schnappatmung sorgten, wenn wir nach dem Training mal wieder auf den Gedanken kamen, ein kleines “Taschenspringer” Blitzturnier zu organisieren.

Den Taschenspringer kennt ihr? Jeder Spieler bekommt vor der Partie einen zusätzlichen Springer seiner Farbe “in die Tasche”, den er dann im Laufe der Partie anstelle eines eigenen Zuges einsetzen kann — auch mit Schachgebot, auch mit Matt.

Diese Regel haben die beiden für eine Auflösungsaufgabe genutzt und sie mit einer sehr passenden Fragestellung verbunden:

Thierry Le
Gleuher & Alain Brobecker

15242V Die Schwalbe Juni 2012
Geschichte
der Springer? Taschenspringer (14+15)

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Retro der Woche 44/2012

Wieder gilt es, hier einen Glückwunsch zum Geburtstag zu veröffentlichen: Am 26. Oktober konnte Zdravko Maslar seinen 80. Geburtstag feiern.

Aus politischen Gründen kam er 1966 aus dem damaligen Jugoslawien nach Deutschland, wo er 1970 in Andernach am Rhein sein Restaurant “Balkan-Pik” eröffnete.

Seit 1975 beherbergte er (bis zur Schließung seines Restaurants 1994) das jährliche Problemschachtreffen in Andernach, das heute noch immer von ihm organisiert am Christi-Himmelfahrt-Wochenende nun im Kolpinghaus, nicht weit von seinem früheren Restaurant entfernt, stattfindet: 2013 also zum 39. Male!
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Retro der Woche 42/2012

Das erste Original-Problem, das ich 2012 in der Schwalbe veröffentlichen konnte, ist ein ganz besonderes Auflösungsstück aus Frankreich: Ein neuer Längenrekord für eindeutige Rücknahmen in einer Stellung mit ausschließlich Bauern und Königen – solche Probleme hatte Peter Kniest als Kindergartenprobleme bezeichnet, Alain Bienabe nannte sie in seinem Kommentar republikanisch. Aber es kommt ja nicht auf die Bezeichnung an: Interessant sind sie auf alle Fälle!

Thierry Le Gleuher
15120 Die Schalbe 2012
Letzte 20 Einzelzüge? (9+8)

Die letzten zwanzig Einzelzüge sind eindeutig bestimmt – versucht euch einmal selbst an der Lösung, bevor ihr sie anschaut und versucht selbst eure retroanalytischen Schlüsse zu ziehen.

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