In seinem Kommentar zum letzten Retro der Woche verwies Joost de Heer darauf, dass Nikita Plaksin gerade Beweispartien sehr streng bewertete; die wohl einzige, der er drei Punkte gab (die beiden anderen Richter jeweils vier) ist unser Retro der Woche 21/2015. Das lohnt sich, noch einmal anzuschauen!
Ich will nun wahrlich kein Richter-Bashing betreiben, aber es fällt schon auf, dass er offensichtlich Beweispartien nicht besonders schätzt. Eigentlich überraschend, da er sonst gar „märchenhaften Retros“ sehr positiv gegenüber stand.
Eine der Aufgaben, die es trotz nur zwei Punkte von Plaksin ins Album geschafft hat, ist der Zwilling, den ich heute zeigen möchte. Dabei muss man bedenken, wie gering noch die Beweispartie-Kunst zu der Zeit ausgeprägt war:
Die Schwalbe 1985, 1. Preis
Beweispartie in 12,5 Zügen, zwei Lösungen (15+14)
Ein kurzer Blick auf die Stellung zeigt schon schnell, dass [Bb2] umgewandelt haben muss: Es fehlt nur dieser Bauer, er wurde auf f6 geschlagen und kann dort nicht selbst hingelangt sein.
Relativ schnell muss auch dieser Schlag erfolgen, damit sich das schwarze Spiel entwickeln kann. Wer könnte dafür in Frage kommen?