Wenn wir hier im Blog bisher über Verteidigungsrückzüger gesprochen haben, dann quasi ausschließlich über den Typ Proca: Hier entscheidet die zurück nehmende Partei über die Art eines möglichen Entschlags.
Im Typ Høeg, der etwa gleichzeitig mit dem Proca-Typ etwa 1923/24 entstanden ist, entscheidet die Gegenseite über die Art eines möglichen Entschlages; in beiden Fällen müssen solche entschläge selbstverständlich wieder zu legalen Stellungen führen.
Der große Thomas R. Dawson meinte, der Høeg-Typ sei logischer und für Probleme besser geeignet als der Proca-Typ, doch nachdem beide Typen gut 50 Jahre mehr oder weniger im Dornröschenschlaf verbracht hatten, begannen in den späten 70er Jahren des letzten Jahrhunderts mehrere Komponisten, sich intensiver mit dem Proca-Typ zu beschäftigen; hier muss ganz besonders Wolfgang Dittmann erwähnt werden, aber auch Nikita Plaksin.
Im Wolfgang-Dittmann-Geburtstagsturnier sind nun Vertreidigungsrückzüger (VRZ) mit logischem Inhalt gefordert; explizit beschränkt dies sich nicht auf den Typ Proca. Darum möchte ich hier und heute einen Høeg-VRZ vorstellen, der trotz der Zuglänge nicht allzu schwer zu durchschauen ist:
Per Grevlund
feenschach 1974, 1. ehrende Erwähnung
#1 vor 7 Zügen, VRZ Høeg (4+3)
Zieht wSh8 beliebig, so kann Schwarz auf h8 z.B. eine schwarze Dame entschlagen und damit seine Verteidigungskräfte signifikant stärken. Andererseits darf auch Schwarz nicht einfach seinen Springer ziehen, denn dann reagiert Weiß ebenfalls mit dem Entschlag einer Dame und setzt damit dann sofort matt.
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