13. SVW Problemschach-Wettbewerb

Bei der “Dreizehn” muss ja etwas schief gehen… Aber nicht im 13. Problemschachwettbewerb des Schachverbandes Württemberg selbst, sondern bei den dort zu konstruierenden Partien!

“Falls man eine Möglichkeit zum direkten Mattsetzen übersieht, ist das eigentlich schon schlimm genug. Wenn der stattdessen gespielte Zug dann aber obendrein dem Gegner ein einzügiges Matt erlaubt, so ist dieser Zug wahrlich als erbärmlich anzusehen. Beim diesjährigen Wettbewerb ist ein erbärmliches Zugpaar verlangt, also zwei erbärmliche Züge in einer Partie direkt hintereinander, samt einem direkt anschließenden Matt. Und natürlich soll das möglichst schnell gehen.”

Das liest sich spannend und unterhaltsam? Das finde ich auch! Ihr seid also herzlich zur Teilnahme eingeladen (1. Preis: 100€, Einsendeschluss 20.7.25); die genauen Regularien findet ihr in der ausführlichen Ausschreibung.

Viel Spaß und Erfolg!

Retro der Woche 36/2024

Nachdem wir uns in der letzten Woche den ersten Preis in der Abteilung B (andere Retros als Beweispartien) angeschaut hatten, möchte ich euch heute die bestplatzierte orthodoxe Beweispartie des Turniers präsentieren.

Ofer Comay
Champagne-Turnier 2024, Abteilung A, 3. Preis
Beweispartie in 19,5 Zügen (16+13)

 

Wenn man sich den Knoten im Südwesten anschaut, könnte man beinahe an ein klassisches Retro und weniger an eine Beweispartie denken?! Irgendwie müssen der schwarze Turm und seine beiden Läufer-Kollegen ja dorthin gelangt sein, und auch das offensichtliche „Herumgeschiebe“ der weißen Damenflügel-Offiziere wirkt schon interessant.

Die Analyse der Schlagbilanz ist schnell erledigt: Bei Schwarz fehlen [Bf7] und [Bg7] sowie ein Springer; Weiß ist komplett.

Jedoch sehen wir, dass die fehlenden schwarzen Steine nicht von Bauern geschlagen worden sein können, daher muss mindestens ein weißer Offizier bei Schwarz „abgeräumt“ haben.

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Retro der Woche 32/2024

Gelegentlich schreibe ich Beiträge für die Retros der Woche „am Stück“, etwa wenn es um die Besprechung mehrerer Aufgaben aus einem Turnier geht. Für heute hatte ich nicht auf Vorrat geschrieben – in der Hoffnung, dass rechtzeitig zumindest einer der Preisberichte zu den beiden Retro-Thematurnieren beim WCCC in Jūrmala fertig würde.

Und die Hoffnung hat nicht getrogen, wie der am Donnerstag veröffentlichte Preisbericht des 7. Murfatlar-Turniers zeigte. Hier waren Beweispartien mit der Bedingung „Anticirce“ gefordert, optional mit einer weiteren Märchenbedingung. Heute möchte ich mit euch die bestplatzierte Aufgabe der „orthodoxen Abteilung“ (für dieses Turnier – keine weiteren Bedingungen) anschauen.

Zur Erinnerung: Bei Anticirce verschwindet das Schlagopfer ganz orthodox; der Schlagtäter hingegen wird gemäß den Circe-Regeln auf seinem Partieursprungsfeld wiedergeboren. Ist dieses besetzt, so ist der Schlag nicht möglich.

Michel Caillaud
7. Murfatlar-Thematurnier 2024, 1. Preis Abt. A
Beweispartie in 12,5 Zügen, Anticirce – 2 Lösungen (12+16)

 

Bei Weiß lohnt es, die Züge zu zählen 0+2+4+3+2+2=13 – alle weißen Züge sind erklärt. Das heißt auf der anderen Seite, dass alle fehlenden weißen Steine, das sind [Ba2], [Bd2], [Be2] und [Bh2], zu Hause geschlagen wurden, da für sie keine Züge zur Verfügung stehen.

Und dann hilft uns auch die Parteianfangsstellung bei Schwarz weiter: Hier können wir nälich erste Überlegungen zu den schwarzen Schlagtätern anstellen.

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Preisbericht 7. Murfatlar-Turnier

Der Preisbericht des 7. Murfatlar-Turniers, das traditionell zu WCCC ausgeschrieben wird, liegt schon vor!

Alt Thema waren Beweispartien mit der Bedingung “Anticirce” und optional einer weiteren Märchenbedingung (Ausschreibung) bis zum 15. Juli 2024 gefordert. Preisrichter Paul Rãican konnte sich nicht nur über 34 eingesandte Probleme freuen (neuer Rekord für das Turnier), sondern hatte dann natürlich auch viel Arbeit damit, den Bericht innerhalb von zwei Wochen zu erstellen.

Der Preisbericht findet sich seit heute auf der WCCC-Seite; ich werde hier auf das Turnier natürlich noch genauer eingehen.

WCSC — alle Ergebnisse

Hier findet ihr nun die endgültigen Ergebnisse der 47. World Chess Solving Championship (WCSC) vom 30. und 31 Juli 2024 in Jūrmala. Die gestellten Aufgaben und deren Lösungen hatte ich hier gestern schon vorgestellt.

Mannschaftsergebnisse
Mannschaftsergebnisse (Zusammenfassung)

Einzelergebnisse
Ergebnisse Damen
Ergebnisse Junioren
Ergebnisse Senioren

WCSC 2024: Großbritannien und Piorun Weltmeister

Update 31.7.24 21:03 Änderungen Platz 4 und 5 in der Teamwertung

Wie nach den gestrigen knappen Ergebnissen des ersten Tages nicht anders zu erwarten, fielen die Entscheidungen sowohl für den Einzel- als auch für den Mannschafts-Titel erst in der sechsten und letzten Runde, den Selbstmatts.

Hier die vorläufigen Ergebnisse, die ich, wenn sie endgültig sind, hier ggf aktualisiere; die endgültigen Tabellen werde ich hier anhängen.

Team-Weltmeister wurde Großbritannien mit 153 Punkten / 645 Minuten (gestern lagen sie auch schon auf Platz 1) vor Polen mit ebenfalls 153 Punkten, aber 682 Minuten. Auf den folgenden drei Plätzen ist es sehr knapp: Auf dem dritten Platz kam Israel (140,6 Punkte / 697 Minuten) ein, die gestern noch auf Platz 7 lagen, vor Deutschland (138,8 Punkte / 703 Minuten) und Litauen (135,2 Punkte / 712 Minuten).

Extrem spannend war es auch in der Einzelwertung: Hier konnte Kacper Piorun (80 Punkte / 339 Minuten) das Feld hinter sich lassen. Ihm folgen John Nunn mit 79 Punkten / 331 Minuten vor Nikos Sidiropoulos mit 77,1 Punkten / 335 Minuten. Rating-Favorit Piotr Murdzia wurde mit deutlichem Rückstand Vierter, knapp vor Boris Tummes. Die beiden anderen deutschen Team-Löser waren Arno Zude auf Platz 11 und Ronald Schäfer auf Platz 58.

Für euch zum Außer-Konkurrenz-Lösen die

Aufgaben
Lösungen

WCSC erster Tag

Extrem spannend geht es beim WCSC in Jūrmala zu: Nach dem ersten Tag (jeweils drei #2, #3, Studien) führt Jonathan Mestel mit 43 Punkten / 167 Minuten vor Nikos Sidiropoulos (43 / 177), dann folgen mit jeweils 41 Punkten Martynas Limontas (179 Minuten) und Arno Zude (180 Minuten) Mit 40 Punkten folgen zwei it 39 Punkten drei mit 38 Punkten wieder zwei Löser, und so eng geht es weiter.

Die Teamwertung ist ähnlich knapp Großbritannien mit 82 Punkten vor Polen mit 78 Punkten und Litauen, Deutschland sowie Finnland mit jeweils 77 Punkten (352 / 357 /359 Minuten). Auf den Plätzen sechs und sieben dann Frankreich und Israel mit jeweils 76 Punkten (343 bzw. 351 Minuten).

Das ist also sehr knapp und verspricht am morgigen Entscheidungstag mit je drei #n h# und s# knisternde Spannung bis zur letzten Minute!

Jūrmala – Ergebnis des offenen Löseturniers

Das offene Löseturnier – traditionell die „Aufwärm-Veranstaltung“ am Tag vor der ersten Runde des WCSC – fand am Montagnachmittag in Jūrmala statt.

Nach zwei Runden à sechs Aufgaben (jeweils ein #2, #3, #n h# s# und Studie) konnte sich Piotr Murdzia und Boris Tummes mit knappe Vorsprung gemeinsam durchsetzen (beide 55 Punkte / 180 Minuten) und damit Kacper Piorun (54,5 Punkte / 162 Minuten) und Miroslav Voráček (54 Punkte / 180 Minuten) – er hatte nach der ersten Runde ganz vorn gelegen – auf die Plätze drei und vier verweisen.

Zweitbestplatzierter deutscher Löser war Ronald Schäfer (37 Punkte / 180 Minuten) auf Platz 24 von 90 Teilnehmern; auch er konnte wie Boris seine Wertungszahl deutlich verbessern.

Die vorläufigen Ergebnisse finden sich bereits auf der Jūrmala-Seite!

Allen Teilnehmern am WCSC, dessen beiden Runden am 30. und 31. Juni stattfinden, wünsche ich alles Gute und viel Erfolg!