Raymond Smullyan

Am 6. Februar ist Raymond Smullyan im Alter von 97 Jahren (* 25. Mai 1919) verstorben. Raymond war ein sehr vielseitiger Mensch: Mathematiker und Logiker (er promovierte bei Alonzo Church), Konzertpianist, Philosoph und Zauberer.

Viele von uns hat er verzaubert und vielleicht gar zur Retroanalyse gebracht durch seine beiden Bücher “Die Schachgeheimnisse des Kalifen” und “Schach mit Sherlock Holmes”; beide sind nur noch antiquarisch zu bekommen.

In ihnen stellt er, eingekleidet in Orient- bzw. Detektiv-Geschichten, retroanalytische Probleme vor, die teilweise mit verschiedenen Bedingungen und Angaben zur Geschichte der Stellung verbunden sind. Gerade durch ihre Aufbereitung in Geschichten-Form und dadurch, dass die Aufgaben teilweise nicht allzu schwer zu lösen sind, haben sie viele Leser für die Retroanalyse interessiert.

Zum Gedenken an ihn eine seiner nicht so schweren Aufgaben zum Selbstlösen “für Zwischendurch”:

Raymond Smullyan
Schach mit Sherlock Holmes, 1979
Befinden sich Umwandlungsfiguren auf dem Brett? (15+14)

 

Für zwischendurch 29

Mal wieder eine Kleinigkeit für zwischendurch, für die Frühstückspause?

Ich mag ja sehr gern “Einfüge-Aufgaben”, wo also Steine zu einer legalen Stellung zu ergänzen sind. Hier ein kleines Beispiel, bei dem sicher sehr schnell (na ja, wahrscheinlich sofort…) klar ist, welche beiden Steine zu ergänzen sind — aber nicht sofort wo?

Alain Brobecker & Computer
Economy Records in ‘Add Unit(s)’ Problems 4.4.2011
Ergänze zwei Steine (9+0)

 

Viel Spaß beim Knobeln!

Paul Răican 60

Herzliche Glückwünsche gehen zum runden Geburtstag heute an Paul Răican, der vielen von euch als Herausgeber von quartz bekannt ist — erst vor ein paar Tagen ist wieder eine Ausgabe erschienen.

Paul ist ein unglaublich phantasievoller Autor speziell von Märchenschachaufgaben, und häufig macht er auch einen Ausflug ins Gebiet der Retroanalyse, wo er dann ebenfalls meist im Märchen-Bereich aktiv ist.

Im letzten quartz-Heft hat er eine ältere Idee aufgegriffen, die ich euch anhand einer Aufgabe von Paul vorstellen möchte.

Paul Răican nach V. I. Tacu
quartz 2016
Stellung nach dem 5. schwarzen Zug, dann #1 (29)

 

Die schwarzen Könige markieren irgendeinen Stein. Nun ist eine Beweispartie, die die Steine genau so platziert, zu finden, in der dann das geforderte Matt in einem Zug gegeben werden kann.

Versucht es einmal “zwischendurch” bevor ihr im Heft die Lösung nachschaut!

Frohe Weihnachten!

Frohe Weihnachten
Schöni Wienacht
Merry Christmas
Zalig Kerstfeest
Feliz Navidad
Buon Natale
Joyeux Noël
З Рiздвом Христовым
С Рождеством
Христос се роди
メリークリスマス
圣诞节快乐
Glædelig Jul
Hyvää Joulua
God Jul

Euch allen wünsche ich ein frohes, ein schönes, ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest!

Während ihr noch aufs Christkind wartet, mögt ihr vielleicht zwischendurch noch die folgende kleine Beweispartie lösen?

Thierry Le Gleuher
Probleemblad 2000
Beweispartie in 6,5 Zügen (13+10)

 

Viel Spaß dabei, so schwer ist die Aufgabe gar nicht zu lösen!

Schon 12 Jahre alt

Vor ein paar Tagen erschien auf Julias Fairies Seite ein Urdruck, der sich dann aber schnell als steingetreu vorweggenommen herausstellte: Schon im Jahre 2004 hatte François Labelle (richtig, der mit der Zwei-Königs-Beweispartie) sämtliche Aufgaben dieses Typs (Beweispartie in 4,5 Zügen, beide Seiten in ihrer Partieausgangsstellung) mit dem Computer berechnet.

François Labelle & Computer
Internet 2004
Beweispartie in 4,5 Zügen (14+14)

 

Das löst sich in wenigen Sekunden, vermute ich, wenn man die richtige Idee hat?

Falls ihr euch auch die anderen 40 Aufgaben dieses Typs anschauen wollt, findet ihr sie hier; unser Beispiel ist die dortige Nummer 34.

Herbst

Nun haben wir richtig Herbst, die Blätter färben sich an den Bäumen. Vielleicht habt ihr ja Lust, ein wenig das Schachbrett einzufärben — besser gesagt die Figuren dadrauf?

Werner Keym
Stuttgarter Zeitung 2010
siehe Text (6+0)

 

Alle Klötze können natürlich nicht weiß sein — und die Forderung zu diesem Diagramm lautet:
Färbe die Steine so, dass die Stellung matt ist.
a) Diagramm
b) gedreht um 90 Grad (Db4)
Wie viele Lösungen?

Viel Spaß dabei!

Für zwischendurch (24)

Mal wieder eine hübsche Kleinigkeit zum Zwischendurch-lösen. Zdravko Maslar hat sich in seiner „Jugendzeit“ auch gelegentlich mit Retros beschäftigt; ein wie ich finde sehr nettes und nicht allzu schweres will ich euch heute zeigen.

Zdravko Maslar
problem 1954
Wer darf rochieren? (15+16)

 

Natürlich ist zu klären, wer auf h6 geschlagen wurde – und was das für Auswirkungen auf Rochaderechte hatte?

Und nein, die Figurenkonstellation im Südwesten ist kein Druckfehler!

Atelier 64

Nach langjährigen Geburtswehen ist endlich (und pünktlich zum WCCC in Belgrad) die schachliche Autobiographie von Zdravko Maslar als Band 14 der FEE=NIX Reihe erschienen:

Zdravko Maslar   Atelier 64 — Ausgewählte Schachaufgaben, kommentiert von meinen Freunden

Der Untertitel verrät schon den originellen Ansatz dieses Buches: Die ausgewählten 180 Aufgaben hat er nicht selbst kommentiert, sondern etwa 100 Problemisten um ihre Kommentare gebeten, hauptsächlich, aber nicht ausschließlich aus den vielen Andernach-Besuchern — alle bisherigen 42 Andernach-Treffen hat Zdravko ja organisiert.

Dies macht das Buch besonders — und aus meiner Sicht besonders lesenswert. Wer nur Retros sucht, ist hier natürlich falsch, auch wenn ein paar Retros im Buch enthalten sind. Wer aber hervorragende Aufgaben, überwiegend Hilfsmatts genießen will, wer sich für die unterschiedlichen Kommentare interessiert, wer eine Menge Erinnerungen an die Andernach-Treffen lesen möchte, ist hier genau richtig — ebenfalls jeder, der sich an den vielen alten und neuen Fotos, angefangen beim legendären Problemschachtreffen 1958 in Piran, erfreuen möchte.

Dieses Buch gehört wie jeder Band der FEE=NIX Serie zur Pflichtlektüre eines jeden Problemfreundes.

220 Seiten, viele Abbildungen, Fadenheftung Leineneinband, Preis: 35.- € Zahlungen bitte auf das feenschach-Konto bernd ellinghoven:
IBAN: DE44 3601 0043 0101 9724 37
BIC: PBNKDEFF
Auslieferung Mitte August 2016 — oder jetzt beim WCCC in Belgrad.

Und “für Zwischendurch” bringe ich einen Klassiker, der im Buch den Abschluss der ausgewählten Aufgaben bildet:

Zdravko Maslar & Hrjove Bartolović
16. TT problem 1957, 6. Lob
Letzter Zug? (2+10)