Für zwischendurch (6)

Am heutigen Tag der Einheit möchte ich an Hans Heinrich Schmitz (12.2.1916 — 4.2.2000) erinnern, Generalmusikdirektor in Jena und Weimar, der nach seiner Pensionierung ins schwäbische Göppingen zog, ein hervorragender Löser, der ein großartiger Kenner und Liebhaber der Retroanalyse war, der durch seine fachlich fundierten und sprachlich großartigen Lösungskommentare nicht unwesentlich zum Aufkommen der eindeutigen Beweispartien am Anfang der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts beigetragen hat. Und von dem ich selbst unheimlich viel über Retroanalyse gelernt habe.

Nur selten hat es sich komponierend ans Brett gesetzt, eine sehr hübsche, symmetrische Kleinigkeit von ihm möchte ich euch heute — natürlich ohne Lösung — vorstellen.

Hans Heinrich Schmitz
Die Schwalbe 1994
Beweispartie in 5,0 Zügen (15+15)

 

Viel Spaß beim Lösen und einen schönen Feiertag wünsche ich euch!

Drei Jahre Retroblog — und für zwischendurch (5)

Heute vor drei Jahren ging der Retroblog online — kurz vor der Schwalbetagung 2012 in Traunstein. Seitdem passierte hier eine ganze Menge: Knapp alle zweieinhalb Tage kommt ein neuer Beitrag, fast genau so oft kommt ein Kommentar, darüber hinaus erhalte ich auch eine ganze Menge Mails mit Bezug zum Blog.

Ein paar Sachen will ich in der nächsten Zeit aktualisieren bzw. neu machen — ich hoffe, ich treffe damit eure Wünsche? Jedenfalls sage ich euch herzlichen Dank für eure Rückmeldungen, für eure Beiträge!

Zur Feier des Tages gibt es heute auch wieder eine Kleinigkeit zu lösen: Ich vermute mal, entweder seht ihr es sofort oder die Lösung dauert ein paar Minuten länger? Hübsch finde ich das Ding jedenfalls, auch das ist vielleicht etwas für euren Schachclub!?

Leonardo Mano
Quelle? 1999
Beweispartie in 4,0 Zügen (14+15)

 

Viel Spaß beim Lösen und Jubiläum feiern! 🙂

f-Geburtstag und für zwischendurch (4)

Nein, nicht feenschach feiert heute Geburtstag, sondern die beiden feenschach-Protagonisten: Herausgeber und Drucker bernd ellinghoven sowie Chefredakteur Hans Gruber feiern heute Geburtstag, wobei beide natürlich u.A. auch in der Schwalbe sehr aktiv sind: Ganz herzlichen Glückwunsch an beide!

Da Hans heute “rundet” (welche Geburtstage gefeiert werden, könnt ihr mit ein wenig Rechnerei dem Beitrag vor zwei Jahren hier im Blog entnehmen!), von ihm auch ein kleiner “Zwischendurch-Beitrag”:

Hans Gruber
Die Schwalbe 1984, 2.-3. Lob
Ergänze sS, sBB zu einem illegalen Cluster, Längstzüger (1+1)

 

Beim Längstzüger muss Schwarz immer den geometrisch längsten Zug ausführen; dies gilt auch für das Retrospiel. Und beim Illegal Cluster werden die angegebenen Steine ergänzt, so dass eine illegal Stellung entsteht, die durch Entfernung eines beliebigen Steins außer der Könige legal wird. Weshalb geht in Hans’ Aufgabe die spiegelsymmetrische Lösung nicht?

Erich Bartel 85 — für zwischendurch (3)

Heute gehen ganz besonders herzliche Glückwünsche nach Augsburg: Dort feiert Erich Bartel seinen 85. Geburtstag! Erich ist ein immer noch sehr aktiver Komponisst mit Schwerpunkt Märchenschach, ein fleißiger Artikel-Schreiber und bekannt durch viele “größere” Veröffentlichungen: Da sei nur an die “Krummen Hunde” (zusamen mit Hansjörg Schiegl) erinnert, an “Umwandlungen in Märchenfiguren” (zusammen mit Hans Gruber und Sohn Elmar) oder die Jahrzehnte lange Herausgabe der “Problemkiste”.

Gelegentlich hat sich Erich auch ins Gebiet der Retroanalyse gewagt — meist, aber nicht immer, kleine, hübsche Hilfsrückzüger. Davon möchte ich einen vorstellen: Zum Genießen und Lösen zwischendurch!

Erich Bartel
Diagramme und Figuren 1964
-1(w+s), dann h#1 (1+1)

 

Weiß und Schwarz nehmen einen Zug zurück, und dann folgt ein Hilfsmatt in einem Zug. Und hier merkt man auch wieder den Märchenschächer: Ein puristischer Rotro-Mensch hätte sicher einen weißen König beispielsweise auf e1 nachtwächtern lassen — Erich aber kümmert sich nicht um den: Frei nach Artikel 6 des Rheinischen Grundgesetzes: Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet.

Lieber Erich, für dein neues Lebensjahr wünsche ich dir im Namen aller Retroblog-Freunde alles Gute, alles Schöne, weiterhin viel Schaffensfreude am Schachbrett und am Computer, Gesundheit, Glück — einfach alles, was du dir selbst wünscht. Und heute lass dich ganz doll feiern!

Für zwischendurch (2)

Vielleicht hat es ja jemand geahnt, als ich einen Beitrag unter ähnlichem Titel kategorisiert hatte: “Für zwischendurch” soll eine zweite, unregelmäßig erscheinende Rubrik hier im Blog werden mit kleinen Stücken, die vielleicht ohne Brett und relativ schnell gelöst werden können, eben “zwischendurch”. Aber gewissen Pfiff sollen sie immer haben.

Und den hat auch unser zweites Stück dieser Rubrik. Der Autor ist besonders durch eine andere “Kleinigkeit”, den nun schon berühmten Beweispartie-Zweisteiner bekannt, die aber garantiert nicht zwischendurch gelöst werden kann. Diese heutige Aufgabe hingegen macht Spaß zu lösen und ist sicher wieder einmal ein tolles Werbestück für Beweispartien im Schachclub.

François Labelle
Retro Championnat de France, RIFACE 2013
Beweispartie in 5,0 Zügen, 2 Lösungen (14+15)

 

Die Lösung wird natürlich nicht verraten, aber ich finde, diese Kleinigkeit bietet “sehr viel Inhalt fürs Geld”.

Wenn ihr Vorschläge für die neue Rubrik habt, freue ich mich natürlich über eure Anregungen!

Für zwischendurch

Folgende Kleinigkeit ist mir vor ein paar Tagen über den Weg gelaufen; ich finde, die ist ideal für die Frühstücks- oder Mittagspause! Außerdem passt sie gut zum morgigen französichen Nationalfeiertag.

Alexandre Leroux
Retro Championnat de France, RIFACE 2015
Ergänze zu einer Beweispartie in 7 Zügen (2+1)

 

Im ersten Moment verblüffend, dass das eindeutig gehen soll? Dann wird aber schnell klar, dass unbedingt 3.– Xxd2 4.Kxd2 geschehen musste. Nun fragt sich nur, was ist X, woher kam X und warum gehen nicht andere Schläge auf d2? Verblüffende Eindeutigkeit!

Viel Spaß beim Knobeln, und viellleicht zeigt ihr das Stück ja auch euren Schachfreunden, die sonst mit Retro nicht so viel am Hut haben? Nein, die Lösung verrate ich hier nicht…