Schwalbetagung in Einbeck

Die Zeit um Andernach ist auch immer die Zeit zur Anmeldung zur Schwalbe-Tagung. Die findet, von Achim Schöneberg organisiert, in diesem Jahr vom 29. September bis zum 1. Oktober in Einbeck statt; die Einladung enthält alle wichtigen organisatorischen Informationen.

Achim bittet uns darum, nicht bis zum letzten Anmeldetermin zu warten, sindern das möglichst schon früher (=jetzt …) zu machen, damit für die weitere Organisation schon mehr Klarheit über die Teilnehmerzahlen herrscht. Gerade mal vier Monate sind es nur noch bis dahin!

Retro der Woche 20/2023

In der letzten Woche war ich hier auf die bestplatzierte Beweispartie des Retro-Turniers für die Jahre 1999-2000 des Problemist eingegangen.

Nun möchte ich mit euch das vom Ersatzrichter Cedric Lytton auf den ersten Platz gesetzte Stück, eine ganz klassische Auflöse-Aufgabe des Ukrainers Alexander Kisljak (27.12.1938–5.5.2010) genießen.

Alexander Kisljak
The Problemist 1999-2000 (7/2000), 1. Preis
Legales Matt? Letzte 34 Einzelzüge? (12+13)

 

Offenbar hat Weiß soeben mit Txg3+ geschlagen, hat ebenso exd und auch [Th8] geschlagen, der nicht aus dem Nordost-Käfig entkommen konnten, was alle fehlenden schwarzen Steine erklärt. Folglich ist einer der schwarzen Türme durch Umwandlung entstanden. Weiß hat auch einen Bauern in Läufer umgewandelt, der nicht von g8 hätte entkommen können, also wurde er auf a8 schlagfrei umgewandelt.

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Stelvio 1.2

Reto Aschwanden hat heute die Version 1.2 seine Beweispartie-Prüfprogramms Stelvio veröffentlicht, ihr könnt sie natürlich von der Stelvio-Seite herunterladen!

Eine Menge hat sich wieder bei der Geschwindigkeit getan: Und damit hat Reto gar die berühmte 41,5 Züge lange Beweispartie von Karl Fabel in etwa drei Stunden als korrekt nachgewiesen — das finde ich schon ziemlich erstaunlich!

Grundsätzlich kann die Strategie-Analyse viele neue, auch komplexere, Fälle erkennen, was manchmal sehr nützlich ist. In der Aufgabe von Karl Fabel wird z.B. erkannt, dass der sK über die Grundreihe kommen muss.

Retro der Woche 19/2023

Bleiben wir noch etwas beim Blick in die Vergangenheit: In dieser Woche ist die Mai-Ausgabe des Problemist zunächst elektronisch erschienen; die Papierfassung kommt dann sicherlich in den nächsten Tagen.

Darin findet sich ein schon lange ausstehender Preisbericht: Der Retro-Bericht für die Jahre 1999-2000. Nachdem feststand, dass er ursprünglich vorgesehene Richter den Bericht nicht erstellen könne, hat der damalige Sachbearbeiter Cedric Lytton die Aufgabe übernommen — und die musste dann zusätzlich noch eine Weile auf die Veröffentlichung warten…

Heute möchte ich die bestplatzierte Beweispartie, sie landete auf Platz vier im Gesamtklassement, vorstellen.

Thierry le Gleuher
The Problemist 1999-2000 (1/2000), 1. ehrende Erwähnung
Beweispartie in 18,5 Zügen (15+15)

 

Sofort fällt der dritte weiße Springer auf f8 im Diagramm auf — damit wissen wir auch schon, was mit [Be2] geschehen ist. Und schauen wir dann gleich nach den fehlenden Steinen: Bei Weiß wurde nur [Lf1] geschlagen, bei Schwarz nur [Be7], und der sicher nicht durch [Be2], da dies ja einen zweiten Schlagfall des Bauern erfordern würde, der aber nicht vorhanden ist.

Bei Weiß lohnt es nicht, Züge zu zählen, bei Schwarz schon: 3+1+5+2+3+4=18 — damit sind alle schwarzen Züge sichtbar.

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Ausschreibung 11. FIDE World Cup

Vor einigen Tagen ist die Ausschreibung des 11. FIDE World Cup veröffentlicht worden. Jeder kann mit einer Originalaufgabe (keine Gemeinschaftswerke) in jeder der acht Album-Kategorien teilnehmen (per Mail an alexeioganesyan(at)gmail.com); Einsendeschluss ist der 15. Juni 2023. In der Retrosabteilung, die ich die Ehre habe zu richten, sind nur orthodoxe Beweispartien zugelassen.

Die Preisberichte werden sehr schnell erscheinen: Der vorläufige Bericht wird bis zum 15. August, der endgültige bis zum 1. September 2023 veröffentlicht. Für die Gewinner der jeweils ersten Preise sind jeweils neben Urkunde und Pokal 500€ ausgelobt. Die feierliche Preisverleihung erfolgt im Rahmen des WCCC in Batumi.

Viel Erfolg wünsche ich euch bei diesem Turnier — und macht mir die Aufgabe des Richtens mit euren guten Beiträgen richtig schwer!

Alter Preisbericht

Vor einigen Tagen erschien bereits die elektronische Mai-Ausgabe von The Problemist mit dem Retro-Preisbericht für die Jahre 1999 bis 2000.

Ich werde noch ausführlich auf diesen Bericht zurückkommen, heute möchte ich euch aber schon ein mit „Lob“ ausgezeichnetes Stück zeigen, das auch euch, hoffe ich, Spaß machen wird zu lösen?

Allen Bell
The Problemist 1999, Lob
Beweispartie in 7,5 Zügen (11+15)

 

Wie immer findet ihr in einer Woche hier die Lösung — aber so lange wollt ihr sicher nicht warten, das wollt ihr bestimmt selbst „zwischendurch“ herausbekommen?!

Lösung


Das dürfte der kürzeste schlagfreie Königsrundlauf in einer Beweispartie sein — hübsch, wie ich finde!

Retro der Woche 18/2023

Vor zwei Wochen hatte ich hier eine Aufgabe von Josef Haas (28.1.1922 – 11.11.2003) vorgestellt; heute soll eine weitere folgen. Ich finde seine Aufgaben deshalb sehr schön und werbewirksam, weil die Diagrammstellungen meist recht einfach erscheinen, aber die Lösungen dennoch eine Menge retroanalytischen Tiefgang besitzen.

Josef Haas
feenschach 1971, 2. Preis
Weiß nimmt einen Zug zurück, dann #2 ; b) sBc7>d5, dann #3 (11+9)

 

So ist es hier auch, wie ich finde: eine recht offene Stellung, die aber nette Schlussfolgerungen erfordert, um die Lösungen zu finden.

Überlegen wir aber zunächst, wie wir prinzipiell die Vorwärtsforderung erfüllen können. So kann Weiß in a) 1.Kxg7 und 2.Tf8# spielen — wenn Schwarz nicht mehr rochieren darf.

Die Diagrammstellung lässt sicherlich die schwarze lange Rochade zu — wir müssen also eine Rücknahme finden, nach der die Rochade nachweisbar illegal ist.

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Retro der Woche 17/2023

Die Geschichte der eindeutigen Beweispartien ist ja verblüffend kurz, und so gab es noch vor 30 Jahren echte Pionierarbeit und Rekordjagden in den unterschiedlichsten Gebieten — besonders natürlich im Bereich „einheitlicher“ Umwandlungen, etwa in gleiche Steine oder gleiche Art des „Verschwindens“.

Aber natürlich ist man bei solchen Rekordsuchen nicht auf Umwandlungen angewiesen, wie Andrej Frolkin mit der heutigen hübschen Aufgabe zeigt.

Andrej Frolkin
Europe Echecs 1993
Beweispartie in 22 Zügen (14+13)

 

Mit dem Blick aufs Diagramm habt ihr vielleicht schon eine Thema-Vermutung? Ich tippe mal, die ist nicht falsch — aber auch nicht ganz präzise!?

Sicherlich fällt euch schon beim ersten Blick der weiße König auf, der mindestens elf Züge gemacht haben muss, um nach a6 zu gelangen: Dazu muss er ja den Umweg über die h-Linie absolvieren. Um den Marsch starten zu können, muss Schwarz aber erst einmal den Lf1 beseitigen, der sich ja selbst nicht vom Fleck bewegen konnte.

Welcher schwarze Stein hat das erledigt?

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