Ausschreibung Vlaicu Crişan 50

In diesem Jahr am 26. August feiert Vlaicu Crişan seinen 50. Geburtstag. Ihm zu Ehren schreibt Quartz ein Retro-Kompositionsturnier in zwei Gruppen aus:

A) Orthodoxe oder märchenhafte Beweispartie, in der ein Schoebelen-Stein von Stein A geschlagen wird; im Verlauf der Lösung wird auch A geschlagen.

B) Orthodoxe oder märchenhafte Verteidigungs-Rückzüger, in denen die Vorwärtsverteidigung die zentrale Idee ist.

In Heft 56 von Quartz finden sich neben der Ausschrreibung jeweils drei Beispielaufgaben

Einsendungen bitte bis zum 26. August 2023 an Turnierdirektor Eric Huber: hubereric@yahoo.fr ; viel Spaß und Erfolg bei der Teilnahme.

Stelvio 1.1

Heute hat Reto Aschwanden die Version 1.1 seine Beweispartie-Prüfprogramms Stelvio bereitgestellt: Eine Fehlerbehebung, neue Konfigurationsparameter, weitere Beschleunigung des Programms.

Die neue Version könnt ihr natürlich hier von der Stelvio-Seite herunterladen; viel Spaß und Erfolg damit!

Retro der Woche 10/2023

Die gerade erschienene März-Ausgabe des Problemist enthält einen ausführlichen Artikel zum Schweizer Markus Ott (30.01.1960–01.10.2021): Er war ein hervorragender Komponist, der besonders für seine Hilfsmatts und Märchenaufgaben bekannt ist.

In seinen „jungen Jahren“ hat er allerdings auch einige interessante Retros gebaut; ein klassisches Stück aus dieser Zeit möchte ich euch heute zeigen.

Markus Ott
feenschach 1982, 3. Lob
Erster Zug des weißen Turms? (5+11)

 

Anfang der 1980er Jahre wurden in feenschach möglichst ökonomische klassische Auflöse-Aufgaben untersucht, in denen nicht nach dem letzten, sondern nach dem ersten Zug eines Steins gesucht wurde. Eine Vielzahl interessanter Stücke ist dabei entstanden.

wKb8 konnte offenbar nur via g6, f7, e8 auf die achte Reihe gelangen, daher kann Schwarz die offensichtlichen möglichen Züge h7-h6 oder f7xXe6 noch nicht zurücknehmen. Die Rücknahme eines Königszuges würde in ein illegales Retroschach führen, sodass Schwarz nicht als letzter gezogen haben kann; also müssen wir mit der Rücknahme eines weißen Zuges beginnen.

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WANTED by feenschach

WANTED  — dead or alive

Was ihr euch noch nie zu fragen trautet?!

Wolltest du nicht schon immer einmal Preisrichter in der Märchenschachzeitschrift feenschach sein, besaßest aber nicht den Mut, dich zu melden? Tue es JETZT!

Gesucht werden Preisrichter für folgende Abteilungen der Informalturniere von feenschach:

2022
– Selbstmatt (orthodox)
– Hilfsmatt bis 3 Züge (orthodox)
– Serienzüger
– Hilfsspiel (Märchenschach, außer Serienzüger)
– Hilfszwingspiel (Märchenschach, außer Serienzüger)

2023
– Hilfsmatt bis 3 Züge (orthodox)
– Retros (auch Beweispartien, auch Märchenschach)
– Serienzüger
– Direktes Spiel (Märchenschach, außer Serienzüger)
– Hilfsspiel (Märchenschach, außer Serienzüger)
– Hilfszwingspiel (Märchenschach, außer Serienzüger)

Geboten wird gute Bezahlung Betreuung, Zusendung der Hefte des Jahrgangs plus der Hefte mit den Lösungsbesprechungen dazu, Liste der zu beurteilenden Probleme, Ruhm.

Auf deine Zusage freut sich das gesamte feenschach-Team – schicke formlos eine E-Mail an Hans Gruber: hans.gruber(at)ur.de

Retro der Woche 09/2023

Die Karnevalszeit ist vorbei, die Schachfiguren haben den Alkohol auch wieder ausgedünstet (Retro der Woche 08/2023) — verblüffen uns aber vielleicht auch heute mit ihren Spaziergängen übers Brett. Und das sind sehr gut überlegte und nüchterne Wege, die sie Michel in der heutigen Aufgabe gehen lässt.

Michel Caillaud
10. WCCT 2016-2017, 3.-5. Platz
Beweispartie in 19,5 Zügen (13+13)

 

Das Zählen im Diagramm sichtbarer Züge ist bei Weiß sehr schnell erledigt, und auch das Ergebnis des Zählens bei Schwarz ist ernüchternd: 4+0+3+1+2+3=13: Deutlich mehr als bei Weiß, aber immer noch sind sechs Züge frei. aber zum Glück fehlen ja ein paar Steine, und mit deren Hilfe lassen sich vielleicht noch ein paar Schlussfolgerungen ziehen?!

Bei Schwarz fehlen neben einem Bauern vom Königsflügel noch [Dd8] und [Lf8]. Um nun die beiden weißen Doppelbauern (kommt Bg3 wohl von f2 oder von h2?) zu erzeugen, müssen sich entweder die beiden fehlenden Offiziere dort geopfert haben — dann sind nur noch zwei Züge frei — oder ein Offizier auf c3 und [Bg7] auf g3, dann bleibt nur noch ein weißer Zug frei.

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11. SVW Problemschach-Wettbewerb

Schon traditionell sind die Problemschach-Wettbewerbe des Schachverbandes Württemberg, ebenso traditionell könnt ihr hier im Blog die Ausschreibung finden.

In diesem Jahr geht um “Springer-Routen”, bei denen alle leeren Felder eines Schachbrettes genau einmal besucht werden. Im Gegensatz zum bekannten Springerproblem wird diese Aufgabe erschwert durch mindestens einen bewegungslosen Koenig.

Wie immer betraegt das Preisgeld insgesamt 250 Euro (1.Preis 100 Euro). Ein Jugendpreis ist garantiert.

Hier findet ihr die Ausschreibung; sendet eure Stellungen bis zum 31. Juli 2023 an den Turnierleiter Wolfgang Erben (wolfgang.erben(at)svw.info). Viel Spaß und Erfolg wünsche ich euch!

Retro der Woche 08/2023

Ach wie gut, dass Schach, dass besonders Problemschach so seriös ist! Ach wie gut, dass auf dem Schachbrett keine vom Alkohol geförderten Feierexzesse, wie wir sie gerade in den Karnevalshochburgen nicht nur am Rhein erleben, denkbar sind!

Wirklich nicht? Spätestes 1987 hat auch das Problemschach seine alkoholische Unschuld verloren, als John Beasley entdeckte, dass auch Schachfiguren Alkoholprobleme haben könnten — Beasley nannte sie deswegen „fuddled men“ — beschwipste Steine: Sie sind dann nach einem eigenen Zug so angeschlagen, dass sie erst einmal einen Zug „Auszeit“ nehmen müssen — wahrscheinlich sich an einem Laternenpfahl festhaltend. In dieser Zeit können sie auch den gegnerischen König nicht bedrohen.

Irgendwann entdeckte Bernd Gräfrath, dass man die beschwipsten Steine überreden konnte, bei Beweispartien mitzuwirken — die Folge davon war ein Artikel hier im Blog, der mit der Ausschreibung des 5. Retroblog-Thematurniers verbunden war.

Und aus diesem Thematurnier, dessen Preisbericht am 10.4.2020, nicht einmal zwei Wochen nach dem Einsendeschluss, erschien, möchte ich am Karnevalssonntag das Preisproblem zitieren.

Michel Caillaud
5. Retroblog-Thematurnier 2020, Preis
Beweispartie in 23,5 Zügen, Fuddled men (15+15)

 

Der fehlende weiße Stein ist offenbar Bg2, er wurde auf c6 geschlagen. Offenbar nicht direkt, [Bg2] muss also umgewandelt haben, um sich selbst schlagen zu lassen oder das weiße Schlagopfer zu ersetzen.

„Klar, sieht man doch: 24.gxh8=T+!“ sagt uns das orthodoxe Auge, um beim zweiten Blick festzustellen, dass das illegal wäre — und das sogar aus mehreren Gründen: Bei Schwarz fehlt nur Lc8 — der aber kann nicht auf dem schwarzen Feld h8 geschlagen worden sein. Und selbst wenn: Wie käme denn [Bg2] bis nach g7 — an sBg6 vorbei? Dafür fehlen Schlagobjekte.

Also müssen wir irgendwie das Ausruhen am Laternenmast ausnutzen …

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