Heute, anlässlich seines 100. Geburtstages, gedenken wir des großartigen Stuttgarter Retrokomponisten Josef Haas (28.1.1922 – 11.11.2003).
Die Verbindung von Retroanalyse und seinem Beruf als Erster Hauptkommissar beim Landeskriminalamt in Stuttgart bringt er nicht nur mit dem Titel, sondern auch schon im allersten Absatz seines Büchleins „Tatort Schachbrett“ zum Ausdruck:
Nach einer Anregung des deutschen Kriminalisten Dr. Hans Schneickert sollte bei der Lösung ei-nes Kriminalfalles nach folgendem Schema vorgegangen werden:
WAS WO WANN WIE WOMIT WARUM und WER…?
Die Beantwortung dieser Fragen werde in der Regel zur raschen Aufklärung der Tat und zur Überführung des/der Täter(s) beitragen. Ein ähnliches methodisches Vorgehen ist auch bei der Lösung einer Retro-Schachaufgabe ratsam …
Hier im Blog habe ich schon mehrere klassische Retros (er hat sich aber auch etwa mit Circe-Retros beschäftigt) von Josef Haas vorgestellt — nutzt einfach mal die Suchfunktion, wenn ihr die noch einmal anschauen wollt: Es lohnt sich immer!
Heute möchte ich euch seinen Erstling vorstellen: Der hat beachtliche Tiefe und hat in einem hochklassigen Turnier gleich eine hohe Auszeichnung erhalten. Schaut euch das Stück vielleicht bei einem Glas Württemberger einmal an – nur für „zwischendurch“ erscheint es mir schon recht komplex zu sein.
Die Schwalbe 1968, 3. Preis; Dr. Karl Fabel gewidmet
Weiß nimmt so zurück, dass er in einem Zug mattset-zen kann. (10+11)
Und wie stets folgt die Lösung hier in etwa einer Woche.