FIDE-Album 2013–2015

Am Sonntag ist die Ausschreibung für das FIDE-Album 2013-2015 erschienen; die genauen Bedingungen könnt ihr auf der WFCC-Seite finden.

Ein paar wichtige, aber unvollständige Punkte dazu:

Alle Einsendungen müssen pro Abteilung (2#, 3#, n#, Studien, H#, S#, Märchenschach, Retros) jeweils in einer pdf-Datei an den jeweiligen Direktor geschickt werden, jede Aufgabe auf einer eigenen Seite. Die Quelle soll möglichst genau angegeben werden, ebenso Anschrift und Mail-Adresse des Einsenders.

Es dürfen von jedem Einsender bis zu 30 eigene Aufgaben (die Ausnahme ist im Originaltext beschrieben), auch Koproduktionen pro Abteilung eingesandt werden, die in den Jahren 2013–2015 veröffentlicht worden sind: Für Informalturniere gilt das offizielle (= aufgedruckte) Erscheinungsdatum der Publikation, für Formalturniere das Erscheinungsdatum des Preisberichts, nicht des Einsendeschlusses für das Turnier!

Einsendeschluss ist der 1. Juni 2016.

Der offiziellen Ausschreibung könnt ihr die Direktoren und Richter aller Gruppen entnehmen. Direktor für die Retros ist ein gewisser Thomas Brand (t.brand(at)gmx.net); ihm steht ein hochklassiges Richter-Trio mit Dmitri Baibikow, Nicolas Dupont und Andrej Frolkin zur Seite.

Ich freue mich also schon auf eure guten Einsendungen für die Retro-Abteilung.

 

Retro der Woche 34/2015

Im jüngst erschienenen FIDE-Album 2007-2009 haben zwei Retros die maximale Punktzahl vom zwölf (alle drei Richter gaben also vier Punkte) erhalten: Die Beweispartie von Nicolas Dupont und Gerd Wilts hatte ich hier bereits im Retro der Woche 28/2014 vorgestellt, das zweite Stück möchte ich euch heute zeigen.

Dmitry Baibikov
StrateGems 2008, Preis
Letzte 54 Einzelzüge? (13+11)

 

Relativ schnell sieht man, dass die Stellung nur aufgelöst werden kann, wenn Weiß e2xXf3 zurücknehmen konnte, um erst den schwarzen, dann den weißen König beweglich zu machen, was die Voraussetzung dafür ist, dass der Knoten im Nordosten geöffnet werden kann, was das Freispielen des wKf6 als Voraussetzung hat.

Hierfür muss aber [Lf1] wieder zu Hause sein, um ihn nicht auszusperren. Falls zu diesem Zeitpunkt [Th1] noch nicht zu Hause ist, darf Weiß auch h3-h4 nicht zurücknehmen, um ihn nun nicht auszusperren.

Besonders auffällig sind (neben drei offensichtlichen Umwandlungs-Damen, die vielleicht die einzige kleine Schwäche dieses Problems darstellen) die Fesselungen: Beide weißen Damen sind ebenso wie ihre schwarze Kollegin auf g3 gefesselt; Eine weitere Fesselung entsteht nach dem ersten Rücknahmezug, denn das Schach gegen den weißen König kann ja nur durch Ld8xXe7+ entstanden sein; das Schlagopfer auf e7 ist dann ebenfalls gefesselt — und der ganze Norden endgültig plombiert, da auch beide weißen Türme nun im Käfig gefangen sind.

Betrachten wir nun aber die Stellung ein wenig genauer:

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FIDE-Album 2007-2009

Das neue FIDE-Album für die Jahre 2007 bis 2009 wird beim WCCC in Ostroda erscheinen. Wer am WCCC teilnimmt und dort das Album erwerben will (unveränderter Preis: 45 EUR), sollte sein Exemplar kurz per Mail bei Peter Gvozdjak (peter.gvozdjak(at)gmail.com) reservieren, dann werdet ihr vor Ort bevorzugt beliefert.

Dankenswerterweise hat sich der Bücherwart der Schwalbe, Ralf Krätschmer wie schon für das letzte Album bereit erklärt, eine Sammelbestellung zu organisieren; wenn ihr Interesse daran habt, über ihn zu bestellen, so meldet euch bei ihm (Mail: ralf.kraetschmer(at)t-online.de).

Stand der FIDE-Alben

Mit dem Erscheinen der nächsten FIDE-Alben geht es voran:

Die Indexerstellung für das Album 2007-2009 ist in allen Gruppen abgeschlossen, so dass das Korrekturlesen begonnen werden konnte. Dann ist es ja auch kein langer Weg mehr bis zum Druck.

Für das Album 2010-2012 fehlen nur noch die Ergebnisse der Zweizüger- und der Märchenabteilung; damit ist dieses Album im Zeitplan.

Hoffen wir also, dass die Alben bald vorliegen!

Retro der Woche 44/2014

Sehr viele Züge sieht man in der heutigen Diagrammstellung nicht direkt, dennoch ist die Aufgabe zumindest prinzipiell nicht allzu schwer zu lösen, wie ich meine.

Dass das noch nicht bedeutet, dass wir hier auch „leichten, seichten Inhalt“ vorfinden, wird vielleicht schon daran erkennbar, dass das Stück seinen Weg ins FIDE-Album 1998-1991 (dort H15) gefunden hat.

Unto Heinonen
Die Schwalbe 1991, 4. Ehrende Erwähnung
Beweispartie in 21,0 Zügen (16+14)

 

Zählen wir die im Diagramm sichtbaren weißen Züge, so kommen wir auf 13: 5+0+0+2+6; damit sind also noch acht Züge übrig. Schauen wir uns das Diagramm ein wenig genauer an, so fällt sofort auf, dass [sLf8] fehlt: Der muss zu Hause geschlagen worden sein, da er sich nicht hat bewegen können.

Als Schlagtäter gerät natürlich sofort [wSg1] unter Verdacht: in vier Zügen kann er auf f8 schlagen, in vier Zügen wieder zurück sein: Das macht 21 Züge – passt!

Doch Vorsicht!

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Retros im FIDE-Album 2010-2012

Nun sind die Ergebnisse der Retro-Abteilung des FIDE-Albums 2010-2012 veröffentlicht worden.

Von genau 400 eingesandten Problemen haben es 64 von 21 Autoren ins Album geschafft. Die meisten Aufgaben haben folgende Autoren ins Album bekommen (in Klammern die Punkte):

Nikolaj Beluchow 15 (12,83); Andrej Frolkin 9  (7,33); Dmitri Baibikow 7 (7); Michel Caillaud 7 (5,33); Silvio Baier 6 (6).

Allen erfolgreichen Autoren herzlichen Glückwunsch! Das Richten und auch die Diskussionen mit den beiden anderen Richtern (Henrik Juel und Satoshi Hashimoto) sowie mit Direktor Thierry Le Gleuher haben mir sehr viel Spaß gemacht.

Alben

Das Pfingst-Wochenende habe ich genutzt, um die Bewertung der eingereichten Aufgaben für das FIDE-Album 2010-2012 fertig zu stellen. Genau 400 Aufgaben gab es da zu bewerten.

Es hat nicht nur viel Freude gemacht, sich mit so vielen überwiegend guten bis hervorragenden Retros intensiv zu beschäftigen. Besonders schön ist es natürlich, dadurch auch viele Aufgaben aus Quellen zu sehen, zu denen ich normalerweise keinen direkten Zugang habe.

Die Arbeit werde ich auch für diesen Blog nutzen können: Ich komme sicherlich noch auf die eine oder andere Aufgabe aus den Einsendungen, unabhängig von meiner “Bepunktung”, zum Beispiel bei den Retros der Woche zurück.

Als ich die FIDE-Album Bewertung abgeschlossen hatte, konnte ich mich auch sofort den Aufgaben für das Ukraine-Album 2010-2012 widmen: Das war nicht allzu viel Arbeit, da ich die meisten Aufgaben bereits für das FIDE-Album bewertet hatte und nur recht wenige, davon leider einige defekte, hinzu gekommen waren.

Nun bin ich auf die Bewertung meiner Richter-Kollegen (Henrik Juel für beide Alben, Satoshi Hashimoto nur für das FIDE-Album) gespannt, darauf, welche Stücke den Weg in die Alben finden werden.

Retro der Woche 44/2013

Die Auswahl der heutigen Aufgabe habt ihr meiner Richter-Tätigkeit für das FIDE-Album 2010-2012 zu verdanken.

„Wie das? Das Stück gehört doch nun wahrlich nicht mehr zur Album-Periode?“ Richtig – aber gelegentlich muss man doch etwas intensiver nach Vorgängern suchen, und in diesem Fall bin ich fündig geworden: Unser heutiges Stück nimmt eine Einsendung für das neue Album recht deutlich vorweg.

Satoshi Hashimoto
StrateGems 1999, 5. Preis
Beweispartie in 15,5 Zügen (14+15)

 

Die übliche Zählung der offensichtlichen weißen und schwarzen Züge hilft hier nicht viel weiter: Bei Weiß sind nur vier, bei Schwarz immerhin neun Züge sichtbar. Schauen wir uns nun also an, welche Steine fehlen – Umwandlungsthematik können wir wegen der 16 Bauern sofort ausschließen.

Bei Schwarz fehlt die Dame, bei Weiß ein Springer und der weißfeldrige Läufer – und der ist besonders wichtig, da er „zu Hause“ auf f1 geschlagen werden musste.

Das wird sicherlich der Springer erledigt haben, und dabei hat er auch sofort den fehlenden weißen Springer mit beseitigt; das geht in weiteren vier Zügen – passt doch, da sind immer noch zwei übrig!?

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