(Erst) jetzt ist der Preisbericht vom letztjährigen Champagne-Turnier erschienen: Dieses regelmäßig aus Anlass des WCCC von Michel Caillaud ausgerichtete Retro-Kompositionsturnier wird normalerweise zum Ende des jeweiligen WCCC gerichtet, die Preisverleihung erfolgt noch beim Treffen. Da das 2020 ja Corona-bedingt ausfiel, konnte sich Michel nun etwas mehr Zeit fürs Richten lassen …
Thema war „capture in the air”: Ein Original-Offizier wird von einem anderen Offizier geschlagen, der geschlagene hat mindestens einmal gezogen und selbst nicht geschlagen. Zum Zeitpunkt des Schlags gibt das Schlagopfer kein Schach, ist auch nicht gefesselt.
Wie üblich gab es zwei Gruppen: (A) Beweispartien und (B) sonstige Retros. Heute möchte ich den ersten Beweispartie-Preis vorstellen:
Champagne-Turnier 2020, 1. Preis Gruppe A
Beweispartie in 22 Zügen (14+13)
„Ich bin kein großer Freund von Umwandlungssteinen im Diagramm (Dc7, Ta6 und gar Lh1), aber die sind hier durch das exzellente Spiel und den originellen Inhalt kompensiert.“ (Preisrichter Michel Caillaud) – da können wir uns ja auf eine interessante Beweispartie freuen!
Bei Weiß sind zwei Offiziere umgewandelt, am zugökonomischsten sind das wTa6 und wDc7, die dann sieben bzw. sechs Züge benötigten. Darüber hinaus sehen wir noch vier weiße Züge im Diagramm, zusammen also 17. Damit haben wir fünf Züge Zeit, um die fehlenden weißen Läufer loszuwerden.