Glückwunsch nach Dresden

Heute gehen herzliche Glückwünsche nach Dresden, wo Silvio Baier Geburtstag feiert. Und wir können mitfeiern, indem wir uns die folgende Beweispartie anschauen.

Nein, keine Sorge, kein 30-Züger mit komplexer, modernster Thematik, sondern ein schönes „Zwischendurch-Problem“, das so schwer nicht zu lösen sein sollte.

Silvio Baier
Die Schwalbe 2008
Beweispartie in 10,5 Zügen (15+16)

 

Die Frage ist natürlich, wie man den [Bd2] los wird? Die Antwort gibt es wie immer in etwa einer Woche hier — aber die wollt ihr doch selbst finden?

Lösung

Von den Pronkin-Umwandlungen ist die des Springers prinzipiell die schwierigste, weil der „Weg zurück“ mindestens vier Züge benötigt. Nett ist auch die sofortige Rückkehr des schwarzen Königs, der natürlich dem Schachgebot des Bauern ausweichen muss.

Hans Gruber 60

Heute gehen ganz herzliche Glückwünsche nach Süddeutschland (Bobingen? Regensburg?), wo Hans Gruber heute seinen 60. Geburtstag feiert — leider hat es mit dem gemeinsamen Feiern in Andernach ja wegen Corona nicht geklappt.

Kaum zu glauben, was Hans schon in diese 60 Jahre hineingesteckt hat: Berufliche Karriere (Professor an der Uni Regensburg), sportliche Karriere (einer der besten zumindest bayerischen Langstreckenläufer (>= 10 Kilometer) seiner Altersklasse), musikalische Karriere (Leiter und Dirigent eines Zither-Orchesters). Das würde für sehr viele Menschen schon reichlich reichen.

Und dann gibt es natürlich „nebenbei“ noch seine schachlichen Aktivitäten: Seit über 40 Jahren engagiert bei der Schwalbe (vielfacher Sachbearbeiter vom #3 bis „Bemerkungen und Berichtigungen“), in der Vereinigung (Ehrenvorsitzender nach acht Jahren Vorsitz), Chefredakteur und treibende Kraft hinter feenschach — die andere treibende Kraft, bernd ellinghoven feiert übrigens heute auch Geburtstag, dazu herzliche Glückwünsche nach Aachen! –, Buchautor (mit Chris Feather und mir das Paros-Buch, mit Erich und Elmar Bartel die Umwandlungen in Märchenfiguren, mit Frank Müller und Peter Kniest die s#/r# Miniaturen, um nur die Veröffentlichungen in der FEE=NIX Reihe zu nennen), Artikelschreiber und Preisrichter: Vielleicht der meist beschäftigte auf der Welt, ein unglaublich kompetenter, schneller und präziser Richter; es ist immer ein Vergnügen für mich, wenn wir beide zusammen (häufig noch mit Uli Ring) ein Turnier richten. Allein das würde für fast alle reichlich den Tag, die Woche, das Jahr füllen…

Lieber Hans, für dein neues Lebensjahrzehnt wünsche ich dir alles denkbar Gute, besonders natürlich Gesundheit, Glück und Zufriedenheit – und uns allen, dass du an deinen schachlichen Aktivitäten weiterhin viel Freude hast, dass du dich dort weiterhin für uns alle so toll engagierst!

Natürlich kommt Hans, der die Retroanalyse besonders liebt, viel zu wenig zum komponieren. Hier habe ich eine hübsche kleine Beweispartie von ihm herausgesucht, viel Spaß beim Lösen.

Hans Gruber
Schach-Echo 1984, 1. Ehrende Erwähnung
Beweispartie in 8,0 Zügen (13+16)

 

Wie immer findet ihr in etwa einer Woche hier die Lösung — und hier ist sie nun:

 

Lösung

Sehr frühe und zeitökonomische Darstellung der Pseudo-Rochade.

Erich Bartel 90

Heute gehen ganz herzliche Glückwünsche nach Bayerisch-Schwaben, nach Augsburg, wo Erich Bartel seinen 90. Geburtstag feiert.

Erich ist nicht nur ein hervorragender und unglaublich produktiver Komponist – ich habe nicht nachgezählt, aber die Zahl seiner Probleme ist sicher fünfstellig! – sondern auch publizistisch sehr aktiv: Eigene Bücher (z.B. die Krummen Hunde und Umwandlung in Märchenfiguren zusammen mit seinem Sohn Elmar und Hans Gruber), intensive Mitarbeit bei feenschach – und natürlich seine Problemkiste: Entstanden aus der Beilage einer Vereinszeitschrift wurde sie über 210 Ausgaben zu einem „Zentralorgan des Wenigsteiners“, aber nicht nur dafür, sondern eine toll gemachte Märchenschach-Zeitschrift: Schade, dass sie nicht weitergeführt werden kann.

Lieber Erich, von Herzen wünsche ich dir für deine neues Lebensjahr(zehnt) alles denkbar Gute, vor allen Dingen natürlich Gesundheit – und heute lass dich toll feiern!

Auch wenn Erich nicht speziell als Retro-Fan bekannt ist – seine Prioritäten liegen schon lange im Märchenschach – hat er auch eine Menge meist kleiner, eleganter und werbewirksamer Retros gebaut. Zu seinem 85. Geburtstag hatte ich schon einen sehr kleinen Hilfsrückzüger (nur zwei Steine) vorgestellt, heute geht es etwas gewichtiger weiter:

Erich Bartel
Feladvanykedvelök Lapja 1973
-1(w+s), dann h=1 (13+6)

 

Wie immer findet ihr die Lösung in etwa einer Woche hier; viel Spaß beim Beschäftigen mit dieser hübschen, aber sicher nicht schwer zu lösenden Aufgabe!

Lösung

R: 1.e7-e8=S g2xSh1=D, vor: 1.g2xh1=T e7xf8=L patt

Allent-/umwandlung in vier Einzelzügen. Wichtig ist natürlich die Eindeutigkeit des Entschlages auf h1, wofür die Steine im Südwesten benötigt werden.

Günther Weeth 85

Heute gehen ganz herzliche Glückwünsche in den Südwesten, nach Stuttgart, wo Günther Weeth seinen 85. Geburtstag feiert.

Günther begann seine Problemschach-Karriere als starker Löser; er kam über Josef Haas auch schon schnell mit der Retroanalyse in Berührung. Angeregt und begeistert von Wenda/Dittmann/Thoma stürzte er sich in den letzten Jahren kompositorisch intensiv auf schwergewichtige und meist logische, neudeutsche Märchen-Verteidigungsrückzüger, zunächst „nur“ auf Anticirce, dann z.B. in Verbindung mit magischen Wandersteinen, mit Märchensteinen und seit einiger Zeit speziell mit Circe; hierzu wird er bald einen größeren Aufsatz veröffentlichen.

Lieber Günther, nachdem das Jahr bisher ein wenig anders verlaufen ist als geplant (mehr Frankreich, weniger Andernach…), wünsche ich dir für dein neues Lebensjahr alles denkbar Gute, besonders natürlich Gesundheit und weiterhin viel Freude und Erfolg im Problemschach-Garten, speziell in den Retro-Beeten!

Andreas und Klaus haben mir eine Widmungsaufgabe für diesen Glückwunsch-Blog zur Verfügung gestellt; herzlichen Dank dafür!

Andreas Thoma und Klaus Wenda
Urdruck; Günther Weeth zum 85. Geburtstag gewidmet
#1 vor 9 Zügen, VRZ Klan, Anticirce Cheylan (4+8)

 

Bei den seitlich liegenden Steinen handelt es sich um Leo h8, Vao f8, Pao c1,d1,e2. Ein Leo zieht nichtschlagend wie eine Dame, er wirkt und schlägt wie ein Lion; der zieht wie ein Grashüpfer, allerdings beliebig weit hinter den Bock, soweit die Felder zwischen Bock und Zielfeld frei sind. Beim Vao bzw. beim Pao sind, wie man schon anhand der Symbole vermuten kann, Zug- und Wirkungslinien auf die Läufer- bzw. Turmlinien eingeschränkt.

Der weiße König steht wegen der Anticirce Cheylan-Form übrigens nicht im Schach durch Pc1.

Wie immer findet ihr die Lösung in etwa einer Woche hier; ich fände es klasse, wenn sich möglichst viele Leser an der Aufgabe versuchen.

Lösung

1.LEa8xTh1[LEh8]! Th2-h1+/h2-h1=T+ 2.VAc4xDf1[VAf8] Dg2-f1+ 3.Kb1xLa2 [Ke1] Lb3-a2+ (PAc8xSc3[PAc1]+?) 4.a5xb6ep[b2] b7-b5 5.Kc2-b1 La2-b3+ 6.Kb1-c2 Lb3-a2+ 7.Kc2-b1 La2-b3+ 8.Kb1-c2 PAc8xSc3[PAc1]+ (erzwungen) 9.Sb5-c3 & vor: 1.LExe4[LEe8]#

1.LEc6,h5xTh1?[LEh8] Th2-h1+/h2-h1=T+ 2.VAc4xDf1[VAf8] usw. wie in der Lösung 9.LEe8-c6,h5 & vor: 1.Sb5# scheitert nur daran, dass der für die Einleitung des Pendels nötige Zug 4.a5xb6ep[b2] illegal wäre, da a8 frei ist, sodass S durch VAc4 im Schach stünde]

1.LEa8xDh1[LEh8]? Dg2-h1+! 2.VAc4xDf1[VAf8]? Die sD kann das Schach nicht aufheben.

Mit wKc2 kann Schwarz das Schach …PAc8xSc3[PAc1]+? nicht aufheben, PAc1 Retro-gefesselt ist; sPAe2 würde Schach bieten. Der wK muss daher im Zuge des Pendelns auf b1 stehen. Dies verhin-dert auch die sonst mögliche Abwehr & vor: 1.LExe4[LEe8]+ PAa1!

Nachtrag 27.8.2020: Wie Klaus Wenda mitteilte, ist die Aufgabe noch defekt; Andreas und Klaus arbeiten an einer Korrektur!

Nachtrag 28.12.2020: Den Autoren Andreas Thoma und Klaus Wenda gelang nun eine (jetzt hoffentlich korrekte) Neufassung des Stücks.

Dmitri Pronkin 60

Heute feiert einer der Pioniere der Beweispartien einen runden Geburtstag: Der Ukrainier Dmitri Pronkin vollendet heute sein 60. Lebensjahr; herzlichen Glückwunsch dazu!

Schon lange habe ich keine neue Aufgabe mehr von Dmitri gesehen, und über sein Leben – er hat zumindest eine Zeitlang auch in Deutschland gelebt – ist mir quasi nichts bekannt.

Dafür sind seine Aufgaben allesamt auch heute noch anschauens- und lösenswert: Wer verbindet mit seinem Namen nicht ein sehr fruchtbares Beweispartien-Thema – und wer kennt nicht seinen gemeinsam mit Andrej Frolkin gebauten Längenrekord aus dem Jahr 1989 P0000136?

Den solltet ihr zur Feier das Tages sowieso genießen, und bei einem Gläschen Bier/Wein/Whisky/Mineralwasser je nach Präferenz die folgende Aufgabe lösen: ein granidioser Zwilling!

Dmitri W. Pronkin
Die Schwalbe 1985, 1. Preis
Beweispartie in 12,5 Zügen, zwei Lösungen (15+14)

 

Viel Spaß beim Lösen; wie immer findet ihr die Lösung hier in etwa einer Woche.

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Lösung

Großartig : 2x Pronkin-Thema, Homebase, einmal mit, einmal ohne Rochade. Was würde Franz Beckenbauer sagen? „It‘ a classic!“

Hilmar Alquiros 70

Heute gehen herzliche Glückwünsche beinahe den halben Globus auf die Philippinen, wo heute Hilmar Alquiros (vielen sicher bekannter unter seinem früheren Namen Hilmar Ebert) seinen 70. Geburtstag feiert.

Hilmar ist sicher nicht als Komponist und Autor bekannt, der sich besonders intensiv mit Retros beschäftigt, dennoch sind 16 seiner knapp 1000 Aufgaben in der PDB Retros — meist Wenigsteiner, mit denen sich Hilmar quasi Zeit seines Lebens beschäftigt hat. Darüber hinaus ist er Begründer der Seite Fabelschach, auf der er u.a. alle Aufgaben von Karl Fabel zusammengetragen hat.

Lieber Hilmar, zu deinem heutigen runden Geburtstag wünsche ich dir von Herzen alles Gute, vor allen Dingen natürlich Gesundheit und weiterhin viel Freude an allen Facetten des Schachs!

Zwei Aufgaben von Hilmar möchte ich “für zwischendurch” vorstellen: ein Wenigsteiner-Retro und eine meiner Allzeit-Lieblingsaufgaben. Um sie rankt sich die Geschichte, dass die beiden Autoren anfangs mit einer zwölfsteinigen Fassung für dieses Thema zufrieden gewesen wären. Dann wurden es auf dem Konstruktionsbrett immer mehr Steine gegen Nebenlösungen, derer sie einfach nicht Herr werden konnten. In ihrer Not haben sie dann angefangen, Klotz für Klotz vom Brett zu entfernen — bis dann der Fünfsteiner dabei herauskam. Eine Aufgabe, die man nie vergisst, wenn man sie einmal gesehen hat!

Hilmar Ebert
idee & form 1990
#2 (3+1)

 

 

 

 

Hilmar Ebert & Zdravko Maslar
diagrammes 1980, Spezialpreis
h#5 (3+2)

 

 

 

 

Wie immer gibt es hier die Lösungen in etwa einer Woche — und hier sind sie:

 

Lösung

Oben: 1.Dh2/Dg2? [2.Db2#] funktioniert nicht, da Schwarz keinen letzten Zug hat. Also 0.– Kxb1 1.Dc8 Zugzwang Ka1 2.Dc1# mit Mattwechsel nach weiträumigem Spiel.

Unten: Beim Hilfsmatt beginnt bekanntlich Schwarz und hilft dabei, dass sein König mattgesetzt wird. Und das passiert auf a4. 1.Ke7 Le1 2.Kd6 Kd2 3.Kc5 Ld1 4.Kb4 Kc2+ 5.Ka4 Kb2#. Doppelinder und Rückkehr des weißen Königs — Ein vierzig Jahre altes Juwel: einmal gesehen, nie wieder vergessen!

Thomas Volet 70

Heute gehen herzliche Glückwünsche über den “großen Teich” nach New York, wo Thomas Volet seinen 70. Geburtstag feiert. Thomas, immer noch als Anwalt beruflich aktiv, ist besonders bekannt für seine klassischen Retros, die häufig raffinierte Schachschutz-Mechanismen zeigen.

Bereits acht Mal habe ich eine Aufgabe von ihm als “Retro der Woche” vorgestellt (40/2013, 40/2014, 30/2015, 32/2016, 29/2017, 17/2018, 46/2018 sowie 32/2019), heute möchte ich euch einladen, “zwischendurch” eine für seine Verhältnisse einfache Aufgabe zu lösen:

Thomas Volet
Messigny 2000
Letzte 9 Einzelzüge? (14+13)

 

Das sollte nicht allzu schwierig sein? Die Lösung kommt hier etwa in einer Woche. Und vielleicht genießt ihr ja auch noch das Nachspielen der einen oder anderen hier wiedergegebenen Aufgaben!

Tom, many happy returns!

… Und hier nun die Lösung:

Letzte 9 Einzelzüge
wBe7 ist [Bh2] und hat die fehlenden schwarzen Steine geschlagen; die fehlenden weißen Steine verschwanden auf c6 und d2.

Die Stellung kann nur aufgelöst werden durch Rücknahme von b7xXc6; dazu aber muss [sLc8] entschlagen und nach Hause gebracht werden. Im Moment hat Schwarz nur Wartezüge mit [Ba7]:


R: 1.Lb6-a7 a4-a3 2.Ta8-a5 a5-a4 3.f6xTe7! a6-a5 4. f5-f6 a7-a6 5. g4xLf5, und nun kann [sLc8] nach Hause wandern.

Retro der Woche 39/2019

Heute feiert in Roßdorf bei Darmstadt Ulrich Ring einen nicht gerade runden Geburtstag; dennoch möchte ich die Gelegenheit nutzen, von hier aus herzlich zu gratulieren: Alles Gute auch im Namen aller Leser hier für dein neues Lebensjahr!

Uli ist ein Pionier der in den 1980er Jahren wachsenden Beliebtheit der eindeutigen kürzesten Beweispartien und hat hervorragende Aufgaben veröffentlicht, von denen ich hier bereits drei vorgestellt hatte: Retros der Woche 39/2012 (das dritte “RdW” überhaupt hier im Blog), 39/2013 sowie 27/2014. Alle drei stammen „eigentlich“ aus dem Jahr 1986, wobei das letzte Stück eine Co-Korrektur mit Joost de Heer aus dem Jahr 2004 ist. Alle drei Stücke lohnen ein erneutes Anschauen!

Die Aufgabe, die ich für heute ausgesucht habe, ist noch etwas älter und bildet quasi ein „Trainingslager“ für die folgenden deutlich komplexeren Stücke. Dieses ist ein wenig einfacher, bietet aber auch heute noch einen hohen Reiz, wie ich finde, und ist als Demonstrations- und Werbestück für Beweispartien in eurem Schachclub bestens geeignet.

Ulrich Ring
feenschach 1985, Hans Gruber gewidmet, 1. Ehr. Erwähnung,
Beweispartie in 13 Zügen (13+16)

 

Kümmern wir uns wie immer zunächst um die Inventur: Bei Schwarz sind wir sehr schnell fertig mit dem Zählen der sichtbaren Züge und fehlenden Steine, bei Weiß müssen wir etwas genauer hinschauen:

Wir sehen zunächst einmal 3+0+3+1+2+2=11 weiße Züge; es sind also noch zwei frei. Außerdem fehlen bei Weiß [Dd1], [Sg1] und [Be2]. Einer dieser Steine muss sich auf c6 geopfert haben.

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