Retro der Woche 52/2018

Wir gedenken in dieser Woche des 80. Geburtstages des ukrainischen Komponisten Alexander Kisljak (27.12.1938 – 5.5.2010). Er war ein bedeutender Verfasser überwiegend klassischer Retros, hat sich allerdings auch mit Beweispartien beschäftigt. Er ist auch häufig als Autor in Erscheinung getreten. Eine Zusammenfassung seiner wichtigsten Artikel erschien 1998 als Buch (ПО СЛЕДАМ ШАХМАТНИХ ФИГУР), teilweise synoptisch in russischer und deutscher oder englischer Sprache.

Mit dem Thema der heutigen Aufgabe hat sich Kisljak intensiv beschäftigt und hat es in zwei Schwalbe-Artikeln („10 Jahre Verfolgung eines retroanalytischen Themas“, Februar 1987 und „Die Verfolgung eines retroanalytischen Themas geht weiter“, August 1989).

Alexander Kisljak
Die Schwalbe 1987 – Karl Fabel zum Gedenken, 5. ehrende Erwähnung
Löse die Stellung auf! (11+13)

 

Auffällig sind die bauernlosen g- und h-Linien; ein Teil der Bauern kann wegen der Schlagbilanz nicht direkt geschlagen worden sein, sondern sie müssen umgewandelt haben. So sieht man vier schwarze Bauernschläge ([Be7] > a2) und zwei weiße: axb und d2xc3.

Aber irgendwie müssen die umzuwandelnden Bauern im Osten ja aneinander vorbei gekommen sein…

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Retro der Woche 08/2017

Den zweiten Platz der Retro-Abteilung des 5. FIDE Worldcups (den ersten Platz hatte ich letzte Woche hier vorgestellt) belegte Nicolas Dupont mit einer Beweispartie.

Der dritte Platz ging an Andrej Frolkin mit einer tollen klassischen Auflöse-Aufgabe, die mich ähnlich begeistert hat wie Silvio Baiers Siegerstück.

Andrej Frolkin
5. FIDE World Cup in Composing 2017, 3. Platz
Erster Zug des sBa7? (15+12)

 

Bei Weiß fehlt nur ein Stein, der auf der c-Linie geschlagen wurde: bxXc. Bei Weiß sieht man zunächst nur einen Schlag, nämlich gxXh, aber da Schwarz neben bxc keinen Schlag mehr zur Verfügung hat, kommt sBd2 schlagfrei von d7. Daher haben [Bd2] und [Be2] überkreuz geschlagen, womit zwei weitere Schläge erklärt sind.

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Kisljak-Thema

Andrej Frolkin hat für diesen Blog einen Aufsatz geschrieben, der sich mit der Weiterentwicklung des Kisljak-Themas in klassischen Retros beschäftigt: Ein weißer und ein schwarzer Stein entwandeln auf benachbarten Linien, und anschließend entschlägt einer der Bauern einen Stein, sodass die Bauern dann auf einer Linie stehen — der schwarze „über“ dem weißen. (Korrektur 4.12.15: im ursprünglichen Diagramm auf S. 7 gehört sBd7 nach c7; dies ist nun in der pdf-Datei korrigiert.)

Der Ukrainer Alexander Kisljak (27.12.1938–5.5.2010) hatte hierzu 1987 und 1990 zwei bedeutende Aufsätze in Die Schwalbe veröffentlicht. Andrej stellt in seinem heutigen Aufsatz die Weiterentwicklung des Themas anhand von sieben Aufgaben, darunter drei Urdrucken (!) dar.

Ganz herzlichen Dank an Andrej, dass ich hier im Blog diesen unglaublich interessanten Beitrag veröffentlichen darf — und euch viel Spaß beim Studium der Aufgaben!

Nachtrag 9.12.15: Die russische Fassung dieses Artikels ist nun auf der Seite des Ukrainers Waleri Kopil erschienen.