The Problemist I/2020

Gestern erhielt ich (zunächst in elektronischer Fassung) die Januar-Ausgabe des Problemist mit wieder höchst interessantem Lesestoff, aus dem ich nur zwei Beiträge besonders hervorheben will:

Bernd Gräfrath setzt sich in seiner „Proof Games and Retros“ Rubrik subjektiv, kritisch und lesenswert mit einem Preisbericht auseinander, und im „Supplement“ des Problemist findet sich ein interessanter Beitrag (ohne Retros!) von Vlaicu Crişan mit dem Titel „To Twin or Not to Twin?“ Und auch sonst gibt es natürlich wieder jede Menge interessanten Lesestoff.

Zwei Punkte möchte ich noch erwähnen: Ab 2020 gehören nun auch alle Märchen-Retro-Urdrucke in die Retroabteilung, was ich sehr begrüße – und The Problemist sucht ab 2021 einen neuen Chefredakteur. Wenn ihr Interesse habt, meldet euch doch einfach per Mail bei Ian Watson (ian(at)irwatson.demon.co.uk)!

Pendel-Rekorde

Klaus Wenda hat mich heute auf einen Blog-Beitrag von Vlaicu Crişan aufmerksam gemacht; diesen Hinweis möchte ich euch nicht vorenthalten.

Vlaicu beschäftigt sich darin mit Verteidigungsrückzügern, die gleich fünf Pendelmanöver zeigen — das ist der aktuelle Rekord. Die erste und bisher einzige orthodoxe Darstellung gelang Michel Caillaud 2014; aus dem letzten Jahr stammen zwei Anticirce-Beispiele von Andreas Thoma sowie von Vlaicu Crişan selbst.

Das sind natürlich drei hervorragende und anspruchsvolle Aufgaben; die solltet ihr in aller Ruhe genießen! Und vielleicht bekommt ihr ja Ideen dabei, eine weitere Fünffach-Setzung darzustellen — oder gar den Rekord zu verbessern? Die Aufgabe hätte ich dann gern für Die Schwalbe! 🙂

Viel Spaß und Erfolg!

PDB-Hilfe

Wer von euch beim diesjährigen Schwalbe-Treffen in Bielefeld war, erinnert sich vielleicht, dass ich dort einen Vortrag über das Suchen in der ProblemDatenBank  PDB gehalten hatte, der dann viel länger dauerte, als ich das geplant oder erwartet hatte: Es kamen so viele Fragen, die aus dem Vortrag beinahe einen Workshop werden ließen.

Dort hatte ich versprochen, dass ich den Vortrag verschriftlichen wollte, sodass er allen PDB-Nutzern zur Verfügung stehen kann. Beim Arbeiten daran habe ich mich viel mit Gerd Wilts und Andrew Buchanan ausgetauscht mit dem Ergebnis, dass Gerd sofort ein paar Änderungswünsche in der PDB umgesetzt hat (, die auch schon dokumentiert sind) und auch die englische Fassung der Hilfe durch Andrews language support besser geworden ist.

Ihr könnt sie nun in der PDB über das dortige Hauptmenü über “Hilfe” bzw. “Help” sprachabhängig aufrufen oder direkt über https://pdb.dieschwalbe.de/docs/Suchen_in_der_PDB.pdf bzw. https://pdb.dieschwalbe.de/docs/Search_in_PDB.pdf.

Kommentare, Anregungen und Korrekturen schickt ihr bitte an mich.

Schwalbe und Problemist

Vor ein paar Tagen ist das Dezemberheft der Schwalbe erschienen: Sie enthält natürlich viel spannenden Löse- und Lesestoff, z.B. Bericht vom Treffen in Bielefeld mit einigen Vorträgen von dort, Preisbericht, Würdigungen für Udo Degener und Pal Benkö+. Bemerkenswert ist vor allen Dingen die Heftnummer 300: Das bedeutet 50 Jahre Kontinuität bei der Erstellung der Hefte! Das ist schon bemerkenswert, und allen, die daran mitarbeiten und mitgearbeitet haben, gebührt unser aller Dank!

Zumindest in elektronischer Form habe ich auch die Novemberausgabe des Problemist erhalten; der Versand der Papierfassung scheint sich etwas zu verzögern. Auch hier gibt es wieder interessanten Lesestoff: Neben dem Urdruckteil und Bernd Gräfraths Selected Proof Games and Retros gibt es im Supplement einen wirklich “wilden” Artikel von Bernd zu Beweispartien mit den Bedingungen “SuperCirce” und (!) “AntiSuperCirce” — da ist innerhalb kürzester Zeit jede Menge auf dem Brett los!

Viel Spaß beim Lesen und Lösen! Und die Lösungen zu den Dezember-Retros könnt ihr natürlich gern an den Schwalbe-Löseonkel oder direkt an mich schicken: Von euren Kommentaren leben die Lösungsbesprechungen!

Verhunzt

Auch wenn sich Schach für Tiger hauptsächlich an Partiespieler wendet, um ihnen Problemschach näher zu bringen, so bietet es auch immer für gestandene Problemisten interessanten Lesestoff.

Die November-Ausgabe 2019 weist nicht nur noch einmal auf den 8. Problemschach-Wettbewerb des Schachverbandes Württemberg hin (Einsendeschluss: 30. November 2019), sondern stellt auch drei von Wolfgang Erben bewusst etwas “verhunzte” Probleme (darunter auch eine Beweispartie) vor, anhand derer er wichtige Prinzipien des Problemschachs verdeutlicht.

Interessant und didaktisch gut aufbereitet, wie man es von Wolfgang Erben kennt, also dringend zum Lesen empfohlen. Und vielleicht wollt ihr euch ja auch noch auf den Wettbewerb stürzen?

Homebase-Beweispartien und WinChloe

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Christian Poisson hat kürzlich ein Büchlein mit 1144 Seiten (!!) veröffentlicht: 562 Parties Justificatives Homebase. Er stellt dort wie zu vermuten 562 Beweispartien mit (doppelter) Homebase vor, die meisten mit zusätzlichen Märchenbedingungen. Dabei wird auf den ungeraden (= rechten) Seiten eine Aufgabe im Diagramm vorgestellt und auf der nachfolgenden geraden (= linken) Seite deren Lösung gezeigt. Ideal also zum Selbstlösen, aber auch zum Blättern, da bei der Lösung das Diagramm wiederholt wird.

Ein Beispiel “für zwischendurch” möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten; die Lösung erscheint wie immer in etwa einer Woche hier.

Christian Poisson
562 Parties Justificatives Homebase 2019
Beweispartie in 7,5 Zügen (13+12)

 

Die Aufgaben entstanden übrigens hauptsächlich, um die neue Prüfroutine für Beweispartien in WinChloe 3.46 zu testen. Die ist für viele Märchenbedingungen deutlich schneller als Popeye, Christian hat aber gar nicht den Ehrgeiz, Jacobi in der Geschwindigkeit zu schlagen.

… Und hier ist die Lösung:

Lösung

Oktober-Schwalbe

Beim Schwalbe-Treffen in Bielefeld (auch von hier aus nochmals ganz herzlichen Dank an Rainer und Gabi für die tolle Organisation!) gab es das Oktoberheft der Schwalbe: Wie immer viel Le/ösestoff, wobei für uns Retroleute besonders der knapp vierseitige Artikel “PRA und RS — eine seit 10 Jahren funktionierende Paarbeziehung” von Werner Keym besonders heraussticht.

Leider muss ich von einem Druckfehler berichten: In 17977 auf Seite 334 von Andreas Thoma gehört wBf7 nach g7! Sorry an Andreas und an die Löser!

Lesestoff en masse

Gestern und heute brachte der Postbote jede Menge Lesestoff für ein Wochenende, das im Moment eher nach November ausschaut:

Das Oktoberheft von SCHACH enthält nicht nur wie immer sehr interessante Berichte und Artikel aus der Welt des Partieschachs und den großartig von Franz Pachl geleiteten Urdruckteil: In diesem Heft gibt es noch einen sechsseitigen Artikel über die Retroabteilung des letzten WCCI, speziell natürlich über Weltmeister Silvio Baier. Ich habe versucht, mit dem Beitrag Beweispartien auch Partiespielern ein wenig näher zu bringen.

Zum Schwalbe-Treffen in Bielefeld in der nächsten Woche werde ich einige Exemplare mitbringen.

Wie immer sehr pünktlich kam das vierte StrateGems Heft für dieses Jahr. Der Retro-Urdruckteil ist mit 13 Aufgaben wieder sehr umfangreich, trotzdem, wie es ja auch in anderen Zeitschriften oft zu beobachten ist, thematisch relativ beschränkt: Nur ein einziges klassisches Retro, dann vier Anticirce-Procas und acht Beweispartien (davon eine mit Märchenbedingung).

Wo bleiben nur gute “klassische” Retroaufgaben, auch mit Märchenbedingungen? Nein, das Gebiet ist garantiert noch nicht ausgeschöpft!