Handbook of Chess Composition

Wer hier Aufgaben und Lösungen erwarten sollte, wäre sicherlich enttäuscht: Das Handbook of Chess Composition (der Link öffnet einen neuen Tab, ein neues Fenster im Browser), das gerade von Hannu Harkola in der 6. Auflage herausgegeben worden ist, enthält alles Wichtige und Wissenswerte zu den formalen Aspekten des Problemschachs.

Wer also genauer Bescheid wissen möchte über die World Federation of Chess Composition und seine Organe, über die Regeln der von der WFCC organisierten Turniere (also auch über den aktuellen Kodex), über Titel, die von der WFCC vergeben werden, ist hier genau richtig. Darüber hinaus gibt es noch eine Auflistung der FIDE-Album Punkte. Wer könnte aus dem Kopf die drei Autoren mit den meisten Punkten nennen?

Eine Lese-Empfehlung der besonderen Art also.
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feenschach ante portas

Wie ich aus sehr gut unterrichteten Kreisen erfahren habe, stehen die beiden kommenden feenschach Hefte (f200 und f201) kurz vor der Fertigstellung, kurz vor dem Versand.

Und wie ich aus gewöhnlich noch besser unterrichteten Kreisen weiß, gibt es in diesen Heften wiederum viel spannenden und unterhaltsamen Le/ösespaß — auch und gerade für Retrofreunde.

Wer bisher noch kein feenschach-Leser oder -Abonnent ist, findet unter der oben genannten Adresse alle nötigen Informationen, um das zu ändern…

MatPlus.Net zurück!

Seit Anfang Juli war MatPlus.Net, die Seite, die Milan Velimirović bis zu seinem Tod aktiv betrieben hatte, vom Netz: So lange war sie erreichbar geblieben, und besonders das Forum wurde intensiv weiter genutzt.

Marjan Kovačević hatte mir kürzlich mitgeteilt, dass serbische Freunde versuchten, die Site wieder ins Netz zu bringen — und das ist nun gelungen; seit heute steht sie wieder online, und man kann sich auch wieder einloggen.

Herzlichen Dank an Marjan und alle, die dies erreicht haben!

WFCC Relaunch

Vierzehn Jahre lang hat Hannu Harkola die Web-Site der World Federation for Chess Composition (WFCC) bzw. deren Vorgängerorganisation Permanent Commission for Chess Composition (PCCC) hervorragend betreut.

Im Mai 2013 hat er diese Aufgabe an Julia Vysotska übergeben, die sich in der Problemschach-Szene mit ihrem Blog juliasfairies innerhalb kürzester Zeit einen Namen gemacht hat. Diese Staffel-Übergabe ist einhergegangen mit einer neuen Web-Adresse (nun www.wfcc.ch) und einem kompletten Relaunch der Seite.

Sehr aktuell ist zur Zeit beispielsweise die Berichterstattung über die Ergebnisse des gerade abgeschlossenen Kompositions-Einzelweltmeisterschaft WCCI 2010-2012.

Schaut mal vorbei; ich jedenfalls habe diese Seite nun in meinem regelmäßigen “Klick-Programm”.

StrateGems wieder im Netz

Lange Zeit war die Zeitschrift der US-amerikanischen Problemschachvereinigung “Good Companions”, StrateGems, nicht über das Internet zu erreichen; nun ist die Site wieder online: Hier ist der Link.

Hier werden im Moment die Mitarbeiter vorgestellt, es können aktuelle Preisberichte herunter geladen werden, die einzelnen Abteilungen stellen sich vor; selbstverständlich gibt es Errata- und News-Bereiche, und auch ein Buchversand ist anschlossen.

Schaut mal vorbei!

Retro der Woche 24/2013

Unglaublich, wie die Zeit vergeht… Vor ziemlich genau neun Monaten, am 8. September 2012, ist es hier losgegangen mit dem ersten Blogeintrag, und heute folgt bereits der hundertste.

Sehr viel Spaß macht es mir, hier ein wenig aus der Retro-Welt zu berichten, und zwar gerade wegen eurer Reaktionen, die ich immer wieder erhalte: Natürlich besonders in Form von Anmerkungen zu einzelnen Beiträgen hier im Blog, aber auch per Mail, im persönlichen Gespräch. Das motiviert mich, hier möglichst aktuell und interessant weiter zu berichten; ganz herzlichen Dank für eure Mitwirkung!

Vor wenigen Tagen erhielt ich das Monumentalwerk ASymmetrie von Michael Schlosser und Martin Minski: Auf weit über sechshundert Seiten (!) stellen sie Aufgaben aus allen Problemschach-Bereichen mit symmetrischer Stellung, aber asymmetrischer Lösung vor. Methodisch sehr schön finde ich die Aufteilung in acht Kapitel wie in den FIDE-Alben, dann schließen sich in drei Kapiteln Spiegelzwillinge mit klassischen, märchenhaften oder Retro-Forderungen an; ein Schlusskapitel beschäftigt sich mit Sonderformen, jeweils chronologisch geordnet.

Besonders gefällt mir die Darstellung der Lösungen: Direkt unter der Aufgabe (eine pro Seite) wird sehr übersichtlich die Lösung und auch der “symmetrische Fehlversuch” meist mit eigenen Diagrammen vorgestellt und kommentiert. Aus dem Vorwort: “Besondere Sorgfalt legten wir auf unsere Kommentare, die wir mit zahlreichen Zitaten aus Fachartikeln und Büchern, mit zeitgenössischen Lösermeinungen, mit Kommentaren der Preisrichter oder sogar mit Bemerkungen der Komponisten selbst anreicherten. Bewusst wählten wir keinen einheitlichen Sprachstil, sondern kommentierten einmal fachlich nüchtern und ein anderes Mal eher humorvoll. Der Leser sollte beim Umblättern nicht ahnen, was ihn auf der nächsten Seite erwartet, und auf sachlich unterhaltsame Art auf seine Kosten kommen.”

Natürlich will ich hier aus dem Buch ein Retrostück vorstellen, heute ein sehr leichtes, aber doch geschichtlich bemerkenswertes.
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Heute vor hundert Jahren

Aus Andernach habe ich mir unter anderem “The Win and Draw Chess Compositions of Thomas Rayner Dawson” researched, compiled and edited by John Roycroft mitgebracht, und beim Durchblättern fiel mir eine Konstruktionsaufgabe ein, die Dawson heute vor 100 Jahren, am 14. Mai 1913, im Falkirk Harold (F659) gestellt hatte:

Konstruiere eine Stellung, in der du beim Gegner eine Dame einem Bauern vorziehen würdest.

Vielleicht möchtet ihr erst selbst einmal kurz nachdenken, bevor ihr nach der Lösung schaut?
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Retro der Woche 20/2013

Heute gehen meine herzlichen Glückwünsche nach Kiew, wo Andrej Frolkin Geburtstag feiert!

Andrej ist euch allen als hervorragender Komponist bekannt, der sich sowohl mit Beweispartien als auch mit klassischen Retros beschäftigt und einen gelegentlichen Ausflug ins Märchenschach nicht scheut.

Darüber hinaus ist er auch als vielleicht bedeutendster “Retro-Schreiber” geschätzt: Hier möchte ich nicht nur seine Koprodultion mit Gerd Wilts aus dem Jahre 1991 “Shortest Proof Games — The Rubic’s Cube of a Chess Player” erwähnen, in der die beiden 160 Beweispartien (das waren damals beinahe alle bekannten!) zusammen gestellt haben. Darüber hinaus hat er (häufig mit seinem viel zu früh verstobenen Freund Andrej Kornilow) viele Retro-Aufsätze geschrieben, die häufig in der Schwalbe und in feenschach erschienen sind; seit einigen Jahren ist er fester Mitarbeiter bei feenschach.

Besonders möchte ich euch zur Feier des Tages noch einmal das feenschach-Heft 192 (März-April 2012) ans Herz legen, das Andrej mit seinen Beiträgen beinahe allein gestaltet hat. Oder genießt in f-177 (Juli-September 2009) noch einmal seinen Aufsatz “Fairy Chess Insights from the Artist Olga Arefieva”.

Durch die Arbeit für feenschach und Die Schwalbe hatte ich in den letzten Jahren das Vergnügen, in engeren Kontakt zu Andrej zu kommen, und so haben wir festgestellt, dass wir über Schach hinaus weitere Gemeinsamkeiten haben, beispielsweise unser Interesse an Fotografie.

Lieber Andrej, für dein neues Lebensjahr wünsche ich dir auch im Namen aller Blog-Leser alles Gute, vor allen Dingen natürlich Gesundheit — und ich freue mich auf weitere gemeinsame Aktivitäten mit dir!

Ich habe von Andrej ein recht aktuelles Stück herausgesucht, das mir schon mehrfach (als Preisrichter in MatPlus, beim WCCI) begegnet ist, und das mir immer wieder wegen seiner Klarheit gut gefällt. Der MatPlus Preisbericht ist fertig, aber noch nicht erschienen, so dass ich eine Auszeichnung hier noch nicht verraten möchte.

Andrej Frolkin
MatPlus 2010
Löse die Stellung auf (15+11)

Beginnen wir wie üblich mit der Inventur: Der fehlende weiße Springer wurde von [h7] auf g5 oder g6 geschlagen; vier der fehlenden fünf schwarzen Steine durch die Bauern auf f7 (ursprünglicher c-Bauer) sowie durch axb3. Unter diesen Schlagopfern kann allerdings nicht der schwarze c-Bauer sein, da er sich nicht schlagfrei umwandlen konnte.
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