Chess960

Am 3. Dezember hat Per Olin in der Retro Mailing List (hier kann man sich anmelden) einen Artikel über Chess960 veröffentlicht; er hat mir freundlicherweise gestattet, ihn hier im Blog bereitzustellen.

Chess960 wurde 1996 vom früheren Schachweltmeister Bobby Fischer eingeführt, es unterscheidet sich vom “normalen” Schach nur durch eine geänderte Partieausgangsstellung, die unter Berücksichtigung gewisser Randbedingungen (Läufer stehen auf Feldern unterschiedlicher Farbe, der König steht zwischen den beiden Türmen) vor der Partie ausgelost wird. Dass es hierfür genau 960 mögliche Partieanfangsstellungen gibt, liegt bei dem Namen sicherlich nahe.

Die Regeln speziell zur Rochade werden im Anhang F der FIDE Schachregeln erläutert — man könnte Chess960 also als “orthodox” bezeichnen?!

Natürlich berühren die speziellen Regeln — von Rochaden abgesehen — normale Schachprobleme kaum, bieten allerdings für die Retroanalyse interessante Themen und Fragestellungen. Auf einige geht Per in seinem Artikel ein, den ich allen sehr empfehlen kann, auch wenn er auf englisch verfasst wurde — für mich zum Glück jedoch nicht auf finnisch!

Viel Spaß beim Lesen, vielleicht kommt euch ja die eine oder andere Idee für die Beschäftigung mit Chess960? Wer weiß übrigens, ob es bereits Chess960 Circe-Aufgaben gibt? Das könnte ich mir auch recht interessant vorstellen!

Andrej Kornilow

Heute vor einem Jahr, am 14. November 2011, ist völlig unerwartet Andrej Kornilow (* 4. Mai 1944) verstorben. Diesen Gedenktag nehme ich zum Anlass, euch den hervorragenden Nachruf von Andrej Frolkin und Nikolai Beluchow (noch einmal) zum Lesen zu empfehlen; er erschien in feenschach Heft 190 (Dezember 2011), Seite 229-234.

Daraus möchte ich hier die letzte Aufgabe von Andrej Kornilow zitieren, die am 12. und 13. November 2011 zusammen mit Andrej Frolkin entstanden ist.

Andrej Kornilow & Andrej Frolkin
feenschach Heft 190, Dezember 2011
Letzte 11 Einzelzüge? (14+13)

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Retro der Woche 46/2012

In der letzten Woche hatte ich über den Bücherversand der Schwalbe unter anderem Secrets of Spectacular Chess von J. Levitt und D. Freedgood bestellt: Für jeden, der seine Freude an tollen Problemen und Studien, aber auch an Partien hat und sich nicht vom englischen Text abschrecken lässt, eine sehr lohnende Lektüre!

Genau ein Retro, eine Beweispartie ist darin enthalten, und die möchte ich hier vorstellen und zum Selbst-Lösen einladen — allzu schwer ist die Aufgabe nicht. Also erst nach dem Lösen weiterlesen 🙂

Unto Heinonen
The Problemist 1991
Beweispartie in 12 Zügen (15+16)

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Geburtstag?

Wenn ich ein neues Exemplar der Schwalbe in Händen halte, schlage ich meist zuerst die “Aktuellen Meldungen” auf, unter denen Günter Büsing Schwalbe-Mitgliedern zu runden Geburtstagen gratuliert und im “Kalenderblatt” immer interessant auf problemschachliche Gedenktage  eingeht, an die Geburts- oder Todestage bekannter und auch weniger bekannter Problemisten erinnert.

Deutlich knapper, aber tages-aktuell, präsentieren Eric Huber und Vlaicu Crisan (auf englisch) in ihrem Blog Chess Composers solche Gedenktage mit kurzen biographischen Informationen und meist einer Aufgabe des Jubilars.

Immer wieder interessant, finde ich — oder wusstet ihr auswendig, dass heute vor 123 Jahren Friedrich Palitzsch geboren wurde? Der gelegentliche oder auch regelmäßige Besuch lohnt sich!

Retro der Woche 43/2012

Auf diesem Weg wieder ein Glückwunsch zum Geburtstag: Am gestrigen Samstag konnte den Bernd Gräfrath feiern. Der Philosophie-Professor aus Mülheim/Ruhr ist ein begeisterter Retro-Fan, der u.a. mit verschiedenen Artikeln in Die Schwalbe speziell für Märchen-Beweispartien geworben hat.

Er hat von mir zu Anfang diesen Jahres die Proof Games and Retros Rubrik der Selected Problems in The Problemist übernommen: Dort werden (nicht nur) klassische Beweispartien und Retros vorgestellt und erläutert — sehr lesens- und empfehlenswert.

Darüber hinaus wird Bernd im kommenden Jahr die Retro-Urdrucke in der Schwalbe richten: Für die Bereitschaft auch auf diesem Wege noch einmal herzlichen Dank.
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Index der FIDE-Alben

Als ich heute mal wieder durch die Seiten der World Federation for Chess Composition gestreift bin, ist mir der Index der FIDE-Alben aufgefallen:

Auf 165 Seiten hat Hannu Harkola aus seiner Datenbank eine Übersicht aller Komponisten aufbereitet, von denen Aufgaben in den FIDE-Alben  veröffentlicht worden sind. Zu jedem Komponisten sind all diese Aufgaben benannt, außerdem ist die mit jeder  Aufgabe erreichte Punktzahl (zur Erinnerung: 1 Punkt pro Aufgabe, 1,67 Punkte für Studien, jeweils geteilt durch die Anzahl der Autoren) vermerkt.

Somit kann hier die vollständige “Album-Biographie” eines jeden Autors einfach nachgeschlagen werden. Sicherlich nicht unbedingt als Bettlektüre zu empfehlen, aber eine wichtige Informationsquelle, für deren Publikation Hannu Harkola unseren Dank verdient.

August-Heft 2012 der “Schwalbe”

Als ich gestern von meiner Dienstreise zurückkehrte, fand ich im Briefkasten das August-Heft der Schwalbe vor.

Neben den elf Retro-Urdrucken gibt es im Heft zwei Aufsätze zu Beweispartien, auf die ich hier sicherlich noch zurückkommen werde:

Silvio Baier erläutert ausführlich 20 Aufgaben zu Das Ceriani-Frolkin-Thema und seine Variationen in orthodoxen Beweispartien, und Thomas Thannheiser stellt mit sieben Original-Aufgaben Kurze (Homebase-) Schlagschach-Pronkins vor.

Interessante Lektüre also!!

Übrigens erscheinen mir in diesem Heft alle Urdrucke nicht so wahnsinnig schwer zu lösen: Ist das nicht eine tolle Gelegenheit, sich einmal an zumindest einem Teil der Aufgaben zu versuchen?

Lesenswert!

Silvio Baier, der Verfasser unseres ersten „Retro der Woche“, hat vor einiger Zeit eine Einführung in die eindeutigen Beweispartien geschrieben (hauptsächlich für die Partiespieler seines Schachvereins!), die er auf der Seite der Schwalbe als pdf-Datei veröffentlicht hat.

Darin werden nicht nur verschiedene wichtige Themen, die man in Beweispartien finden kann, erläutert und mit Beispielaufgaben vorgestellt. Besonders bemerkenswert finde ich seine Lösungsbesprechungen: Neben der eigentlichen Lösung gibt er eine Kurz-Zusammenfassung des Themas / der Themen der Aufgabe, und dann folgt jeweils ein längerer Abschnitt unter dem Titel Lösungsfindung, in dem er dem vielleicht noch nicht so geübten Löser Hinweise und Methoden mit auf den Weg gibt, die Zugfolge selbst zu finden.

Für den noch nicht so erfahrenen Beweispartie-Löser eine unglaublich wertvolle Lektüre, und auch der „Profi“ findet unter den 41 wiedergegebenen Aufgaben sicher die eine oder andere, die er noch nicht (oder nicht mehr) kennt.

Unbedingt empfehlens- und lesenswert!