Auf Anregung von Andrej Frolkin hatte feenschach im letzten Jahr ein Retrosonderlösungsturnier ausgeschrieben, in dem es zwölf Urdrucke, allesamt klassische Auflöse-Aufgaben von Gerald Ettl, zu lösen gab — die ausgesetzten Preise waren von Gerald gestiftet worden.
Das Turnier war ein voller Erfolg: Insgesamt nahmen zehn Löser teil; es siegte Silvio Baier mit einem Punkt Vorsprung auf Dmitrij Baibikov und Andrej Frolkin, die wiederum einen Punkt vor Mario Richter –- ein echtes Fotofinish!
Erfolg aber auch, da vier der Aufgaben gekocht (und zwischenzeitlich von Gerald korrigiert) wurden.
Und vor allen Dingen deshalb Erfolg, weil das Turnier gezeigt hat, dass die klassischen Retros mindestens so lebendig sind wie eh und je, auch wenn sie schon gelegentlich totgesagt wurden. Aber wie oft ist das schon mit den Zweizügern oder den Hilfsmatt-Zweiern passiert??
Aus dem Wettbewerb möchte ich heute eine Aufgabe vorstellen — für die Nicht-Teilnehmer sollte dies vielleicht ein Anreiz sein, sich auch die anderen elf Stücke anzuschauen?!
Gerald Ettl
feenschach 2019, Retrosonderlösungsturnier
Letzt 21 Einzelzüge? (13+12)
Bei der Lösungsangabe beziehe ich mich auf Kommentare der Teilnehmer. So gibt Thomas Kolkmeyer sofort eine knappe Zusammenfassung der Lösungsidee: „[Bc7] hat sich auf c1 umgewandelt. Auf g2 kann der sS durch einen wS ersetzt werden. Der wK kommt über f5 frei, wenn [Lc8] heimgekehrt ist.“
Jakob Leck erläutert die Lösung sehr ausführlich — vielleicht wollt ihr vor dem Weiterklicken erst einmal selbst genau hinschauen?
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