Retro der Woche 01/2016

Vielleicht habt ihr in den letzten freien Tagen auch einmal tun und lassen können, was ihr wolltet — und euch dann am Ende des Tages gefragt, wo die Zeit denn geblieben sei? So ungefähr könnte es dem Weißen in der heutigen Beweispartie auch gegangen sein, wenn er in der Schlussstellung überlegt, was er eigentlich die ganz Zeit gemacht hat?!

Rustam Ubaidullajew & Igor Wereschtschagin
The Problemist 2005-2006, 4. Preis
Beweispartie in 20.5 Zügen (13+14)

 

Bei Weiß fehlen ein Bauer und die beiden Springer, bei Schwarz zwei Bauern. Nur zwei weiße Züge können wir im Diagramm sehen, und die schwarzen wollen wir fix zählen und dann auch einige Überlegungen zur Reihenfolge der Züge anstellen.

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Retro der Woche 51/2015

Hinweis 25.5.2020: Nikolai Beluchow fand hierzu eine Nebenlösung (siehe P1312968) — und hat die gleich zu einem neuen Stück veredelt (siehe P1376210).

In seinem Aufsatz zum Kisljak-Thema hatte Andrej Frolkin einen der beiden geteilten Sieger des 1. Chesproblem.net Kompositionsturniers vorgestellt, in dem Retros mir mindestens einer komplett unbesetzten Linie gefordert waren. Das andere, das für den Kisljak-Aufsatz unthematisch war, möchte ich euch heute vorstellen.

Andrej Frolkin & Joaquim Crusats
1. ChessProblem.net Kompositionsturnier 2015, 1-2. Preis
Löse auf! (13+12)

 

Thematisch ist hier selbstverständlich die f-Linie – und wir werden sehen, dass im Zusammenhang mit der f-Linie auch das wesentliche Rückspiel stattfindet.

Aber zunächst betrachten wir die Schlagbilanzen: Wir sehen drei offensichtliche Bauernschläge von Schwarz: axbxc und fxe6; damit sind ale fehlenden weißen Steine erklärt. Bei Weiß sieht man sofort die Schläge axb und cxd. Da alle schwarzen Schläge bereits verbraucht sind, müssen [Bg2] und Bh2] über Kreuz geschlagen haben, damit die Bauern im Osten ihre Diagrammstellung erreichen konnten. Damit sind auch alle vier fehlenden schwarzen Steine durch Bauernschläge erklärt.

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Verspätete Glückwünsche

Reichlich verspätet, aber besonders herzlich gehen Geburtstags-Glückwünsche nach Buenos Aires zu Jorge Joaquin Lois, der am 6. November sein 60. Lebensjahr vollendet hat. Bekannt ist er besonders als großartiger Komponist von Beweispartien; nach ihm ist das Lois-Thema (Platzwechsel “hin und zurück”) benannt.

Ich möchte heute von ihm eine schon etwas ältere, vielleicht nicht so bekannte Augabe vorstellen, die einen lustigen Klapptür-Mechanismus zeigt:

Jorge Joaquin Lois
Gianni-Donati-50-Turnier 2003, ehr. Erw.
Beweispartie in 15,5 Zügen (15+13)

 

Hier die witzige Lösung:

1.e3 g6 2.Lb5 Lg7 3.Lc6 dxc6 4.e4 Lf5 5.e5 Sd7 6.e6 Se5 7.exf7+ Kd7 8.fxg8=L Sf7 9.Lxh7 Ke6 10.Lg8 Th4 11.Lh7 Dh8 12.Lg8 Dh5 13.Lh7 Th8 14.Lg8 Th6 15.Lh7 Sh8 16.Lg8+.

Retro der Woche 35/2015

Vor einigen Tagen erhielt ich ein Büchlein „My Retro Problems“ von Gligor Denkovski (20.08.1946 — 15.01.2015), das er selbst im Jahre 2013 zusammen gestellt hatte, das nun von seinem Sohn Ivan, mit dem er einige Aufgaben gemeinsam gebaut hatte, publiziert worden ist.

Beinahe alle der dort veröffentlichten 57 Aufgaben sind orthodoxe Beweispartien ab dem Jahr 2001. Überwiegend hat sich Gligor mit kürzeren, pointenreichen Beweispartien beschäftigt; Umwandlungsthemen, Platzwechsel und auch Rückkehren waren neben Bahnungen seine überwiegend bearbeiteten Themen.

Eine vielleicht nicht ganz typische Aufgabe möchte ich hier vorstellen:

Gligor Denkovski
Probleemblad 2006
Beweispartie in 22,0 Zügen (15+15)

 

Auffällig ist natürlich die Homebase bei Schwarz, in der nur ein Springer fehlt, der auf c3 oder c4 (Doppelbauer bei Weiß) geschlagen werden musste. Bei Weiß fehlt nur [Be2], der offensichtlich von einem Springer geschlagen worden ist.

Eben hatten wir gesagt, dass der fehlende schwarze Springer auf c3 oder c4 geschlagen worden sei: Können wir das genauer bestimmen?

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Retro der Woche 40/2012

Die Schwalbe-Tagung 2012 in Traunstein steht vor der Tür – und vielleicht geht es euch ähnlich wie mir? Ich scharre schon ein wenig mit den Hufen, dass es langsam losgeht: Dass ich schon in Traunstein ein paar Tage Urlaub machen kann, dass dann am Freitag die Tagung beginnt.

Mit den Hufen scharren können auch manchmal Schachfiguren – bemerkenswert und lustig finde ich das besonders bei dem Problem, das ich für diese Vor-Schwalbe-Treffen-Woche ausgesucht habe.

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