Im Laufe des Dezembers sind die (vorläufigen) Ergebnisse der acht Rubriken des 3. FIDE World Cup (analog zu denen der FIDE-Alben) veröffentlicht worden; sie können z.B. von der WFCC-Seite herunter geladen werden.
Selbstverständlich interessiert hier am meisten der Retro-Bericht, den Silvio Baier sehr kompetent erstellt hat. Ich möchte heute die zweit-platzierte Aufgabe vorstellen – es ist einfach mal wieder ein klassisches Retro an der Reihe, aber auf die erstplatzierte Beweispartie werde ich auch noch zurückkommen.
Andrej Frolkin
3. FIDE World Cup 2013, 2. Preis
Ergänze auf e8 und löse auf. Minimale Anzahl Züge seit dem letzten Zug des sK? (10+14)
Ich folge bei der Lösungsbesprechung der von Silvio, die ich im Wesentlichen nur ins Deutsche übersetzt habe.
Geht man nur nach den direkt sichtbaren Schlagfällen, könnte auf e8 sowohl ein weißer als auch ein schwarzer Stein eingefügt werden, aber bei Schwarz fehlen nur ein Bauer und [sLc8]; letzterer kann im letzten Zug Tc6:c7+ nicht geschlagen worden sein, aber auch nicht auf e8 stehen, deshalb muss auf e8 ein weißer (umgewandelter) Läufer oder ein Springer eingesetzt werden; wT und wD scheiden wegen Doppelschachs aus.
Wäre der letzte Zug Tc6:Bc7+ gewesen, dann hätten wir die schwarzen Schläge a:b, b:c, e7:d6 und h:g; [wBe2] und [wBf2] hätten, da nicht anders schlagbar (wLc1 wurde zu Hause geschlagen, auf e8 steht noch ein weißes Stein!) auf e8 umwandeln müssen, [wBh2] schlagfrei auf h8. Der Nordwest-Käfig kann nur mittels e7:d6 aufgelöst werden – dies erst nach den beiden Entwandlungen auf e8. Bis dahin aber ist Schwarz retropatt.
Also wurde ein Offizier auf c7 geschlagen.
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