Retro der Woche 30/2018

Kann man den wesentlichen Inhalt einer Beweispartie schon an der Diagrammstellung ablesen? Gelegentlich schon: Wenn z.B. der weiße König auf a8 steht, ist sicher dessen Weg dorthin interessant, vielleicht für die schwarzen Züge sehr entscheidend.

Heute habe ich eine Aufgabe ausgewählt, bei der ihr euch im Vorfeld vielleicht auch schon mal Gedanken über den erwarteten Inhalt machen könnt, bevor ihr direkt zu lösen beginnt.

Jorge Lois & Roberto Osorio
StrateGems 2017
Beweispartie in 17,5 Zügen (13+14)

 

Das Zählen der sichtbaren Züge bei Schwarz fällt sehr leicht, bei Weiß haben wir 3+1+2+3+2+5=16 – damit sind noch zwei weiße Züge frei. Aber auch die sind schnell geklärt, denn ein weißer Stein muss ja auf b6 geschlagen worden sein. Von den fehlenden weißen Steinen kann nur einer, nämlich ein Turm, in zwei Zügen nach b6 kommen, und damit sind alle weißen Züge bereits geklärt.

Wir wissen auch schon, dass dieser Turm [Th1] ist, der über h6 nach b6 gekommen ist, um [Ta8] befreien zu können.

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Retro der Woche 26/2018

Nach längerer Zeit möchte ich heute wieder ein Retro, konkret eine Beweispartie, mit einer Märchenbedingung vorstellen. Das ist heute „Lortap“ oder auch „Elliuortap“ und ist damit die Umkehrung (lest die Namen einmal rückwärts!) von „Patrol“ bzw. „Patrouille“ Schach. Hierbei haben Steine nur nur Schlag- und Schachwirkung, wenn sie von einem eigenen Stein beobachtet werden. Bei Lortap ist es natürlich genau umgekehrt: Ein Stein hat keine Schlag- und Schachkraft (wohl aber Zug- und Beobachtungskraft), solange er von einem Stein der eigenen Partei beobachtet wird. Diese Bedingung taucht hier im Blog übrigens nicht zum ersten Male auf, siehe den Artikel über Quartz 40 vom 20. August 2014.