Im letzten Retro der Woche hatte ich euch den ersten Preis der Beweispartien der Schwalbe 2008 vorgestellt, heute geht es um den dritten Preis der klassischen Retros: Die ersten beiden Preise findet ihr im Retro der Woche 8/2015 bzw. 46/2018. Auch heute orientiere ich mich an den Kommentaren des Preisrichters Nicolas Dupont.
Die Schwalbe 2008, 3. Preis
Matt in 2 Zügen (12+13)
Beginnen wir dieses Mal direkt mit der (formalen) Lösung:
1.0-0-0! ([2.Dxd7#] 1.– Td8/Ta7 2.Sg7#/Db8# — 1.Td1? 0-0-0!
Wir haben es hier offensichtlich mit der „RS-Konvention“ (Retro-Strategie) zu tun: Wenn zwei Rochaden sich gegenseitig ausschließen, dann ist es erlaubt, eine auszuführen und damit die andere zu verhindern — oder mit anderen Worten: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“
Also geht es im „retroanalytischen Teil“ dieser Aufgabe darum zu zeigen, dass die schwarze Rochade nicht mehr zulässig ist, wenn Weiß noch rochieren darf, ansonsten aber zulässig wäre.
Betrachten wir dazu erst einmal die Schlagbilanzen: