Zwischendurch 57

Heute beginnen in NRW die Herbstferien – richtig, die Sommerferien sind kaum beendet, da geht es schon wieder los… Da habt ihr vielleicht mal wieder Lust, euch eine kleine Retroaufgabe anzuschauen und zu lösen? Heute gar eine etwas märchenhafte…

Theodor Steudel
feenschach 2006
-S & h=3, Ohneschach (2+4)

 

Hier nimmt also Schwarz einen Zug so zurück, dass anschließend ein Hilfspatt in drei Zügen erspielbar ist. Die Bedingung “Ohneschach” bedeutet, dass nur Schachgebote, die gleichzeitig matt setzen, erlaubt sind. Schwarz am Zug dürfte im Diagramm also z.B. b1=D# spielen. Stünde dort z.B. ein zusätzliche wLh5, wäre dieser Zug nicht zulässig, da Weiß das Schachgebot ja mit Ld1 parieren könnte, also kein Matt vorläge.

Hier zeigte der Altmeister der (nicht nur Retro-) Kleinkunst ein nicht nur bei Retros beliebtes Thema.

Günter Büsing wieder da!

Nein, Günter Büsing war natürlich nicht von der Bildfläche verschwunden, aber lange konnte man von ihm keine neuen Aufgaben sehen: keine Hilfsmatts, speziell auch keine Beweispartien, mit denen er sich — orthodox und märchenhaft — früher recht intensiv beschäftigt hat.

Um so mehr habe ich mich gefreut, vor ein paar Tagen ausführliche Post mit einigen Urdrucken für Die Schwalbe bekommen zu haben — und mit einem Beitrag “für zwischendurch”.

Günter Büsing
Original
Beweispartie in 7 Zügen, zwei Lösungen

 

Natürlich haben beide Lösungen viele Züge gemeinsam, dennoch sind die Königswege hübsch, wie ich finde! viel Spaß beim Lösen, einen schönen Start ins erste Herbstwochenende wünsche ich euch!

Zwischendurch 55

Langsam wird es wieder ein wenig kühler in Deutschland, und da macht vielleicht “für Zwischendurch” ein kleines Knobelstück wieder Spaß?

Auch heute ist das, wie in der letzen Woche, ein Stück aus der französischen Retro-Lösemeisterschaft, dieses Mal aus dem Jahr 2016. Das heutige Stück finde ich noch verblüffender als das der letzten Woche — und hat mich auch ein wenig mehr Zeit gekostet, weil ich mich von einer ersten Idee lösen musste, die sich nicht realisieren lässt.

François Labelle
Phénix 2016
Ergänze zu einer Beweispartie in 4,0 Zügen, die mit Matt endet (0+1)

 

Das würde mich schon interessieren, was euer erster Gedanke war, wo der weiße König matt gesetzt wird?

Zwischendurch 54

Bei den französischen Retro-Lösemeisterschaften gibt es immer die unterschiedlichsten Aufgaben zu lösen: Komplexe Aufgaben, echte Rätsel und auch Kleinigkeiten zum “warm machen”. Eine davon aus der Meisterschaft 2015 möchte ich euch heute vorstellen.

Alexandre Leroux
Phénix 2015
Ergänze zu einer Beweispartie in 7,0 Zügen (2+1)

 

Als ich das Stück zum ersten Mal sah, dachte ich intuitiv, das müsse doch recht schwer sein? Aber einen Moment hinsehen, einen zweiten Moment nachdenken, und da hatte ich die Lösung. Also wirklich für zwischendurch — auch bei dem hochsommerlich-heißen Wetter.

Viel Spaß dabei!

Viel Inhalt

“Viel Inhalt fürs Geld” kann man auch bei sehr kurzen Beweispartien bekommen; ein recht altes Beispiel möchte ich euch heute zeigen, das mir im Internet mal wieder über den Weg gelaufen ist.

Richard Müller
Rochade 1985
Beweispartie in 6,5 Zügen (14+14)

 

Das ist wahrscheinlich Sekundensache — aber zeitökonomischer lässt sich das Haupt-Thema nicht darstellen!

Zwischendurch (51)

Andrew Buchanan baut gelegentlich kurze, aber sehr pointierte Beweispartien. Wie wäre es damit, diese “zwischendurch” anzuschauen und zu lösen?

Andrew Buchanan
www.anselan.com 2002
Beweispartie in 6,5 Zügen (14+11)

 

Viel Spaß beim Lösen! Zweimal Homebase sieht man natürlich sofort — erkennt ihr auch die anderen dargestellten Themen?

Für Zwischendurch (50)

Vor einigen Tagen hatte ich das neue Buch Chess Problems Out of the Box von Werner Keym hier vorgestellt. Wie bei dem Autor nicht anders zu erwarten, finden sich dort nicht nur schwergewichtige Retros, sondern auch elegante, reizvolle, witzige Kleinigkeiten, die einfach zum Lösen reizen.

Zu dem kleinen Jubiläum der Zwischendurch-Rubrik möchte ich euch daraus ein solches Stück zum Lösen anbieten.

Hans Gruber & Theodor Steudel
Süddeutsche Zeitung 1986
Weiß nimmt einen Zug zurück, dann #1 (5+2)

 

Das sollte doch nicht allzu schwer sein? Viel Spaß jedenfalls damit!

Out of the Box

Wer in Andernach war, hat die Vorstellung des Buches durch den Autor sicher selbst mitbekommen: Die Neuauflage von Werner Keyms Eigenartige Schachprobleme — die Erstauflage ist längst vergriffen — ist als Chess Problems Out of the Box erschienen. Aber nicht als einfacher Nachdruck, sondern beispielsweise mit 125 neu aufgenommenen Aufgaben — und dieses Mal in englischer Sprache.

Euch erwarten wieder über 500 Aufgaben rund um die Themen Retro, Rochade, Umwandlung, en-passant-Schlag und “geistreich-humorvoll”. Die Lösungen finden sich stets auf der selben Seite wie die jeweiligen Diagramme, was natürlich besonders zum schmökern einlädt.

Ich habe schon in Ruhe drin blättern können, und ich kann es euch guten Gewissens ans Herz legen, auch wenn ihr die erste Auflage besitzt. Zumal das Buch preisgünstig ist: 10 EUR für die Paperback- und 28 EUR für die gebundene Ausgabe. Zu beziehen ist es über den Nightrider Unlimited Verlag von Godehard Murkisch, der das Buch herausgegeben hat. Dort gibt es übrigens einen Link zum Download der ersten Auflage als PDF-Datei — wie ich finde ein “sehr feiner Zug” von Autor und Herausgeber!

“Für Zwischendurch” ein nettes Stück, das der Herausgeber in der angehängten “Editor’s Choice” vorstellt:

Wichard von Alvensleben
Hannoversche Allgemeine Zeitung 2008
Weiß nimmt zurück und setzt dann nicht Matt! b) wKg1 (4+5)

 

Viel Spaß mit dieser Aufgabe — viel Spaß mit dem Buch!